Der schönste Tag in meinem Leben

Kinoplakat schönste Tag in meinem Leben

Variationen von Liebe und Beziehungen vor dem Hintergrund einer italienischen Familie. Facettenreich und bunt inszeniert.

Regisseurin Cristina Comencini thematisiert in ihrem Film Variationen zwischenmenschlicher Beziehungen. Eltern und Kinder sowie Partnerschaft. Gleichzeitig zeigt sie verschiedene Stadien der Liebe auf: Liebe im Aufbruch, Liebe in Krisenzeiten, erste Liebe, Liebe zwischen unterschiedlichen Geschlechtern und gleichgeschlechtliche Liebe.
Den Rahmen der Erzählung bildet eine italienische Großfamilie. Mutter beziehungsweise Großmutter Irene (Virna Lisi) bewohnt eine alte Villa, an welcher der Zahn der Zeit nagt (so wie an den Beziehungen zu ihren Kindern als auch den Beziehungen der einzelnen Personen untereinander). Ihre älteste Tochter, eine allein erziehende Mutter leidet unter selbst geschaffener Isolation. Die Ehe der zweiten Tochter steht kurz vorm Schiffbruch. Der Sohn ist homosexuell, was Irene noch nicht weiß. Ausgerechnet vor der Erstkommunion ihrer Enkelin spitzen sich die Ereignisse derartig zu, dass die Wahrheit eruptiv ans Tageslicht kommt.
Die einzelnen Schicksale sind mehrfach ineinander verschlungen. Der Hund, des Liebhabers des homosexuellen Sohnes, deckt die Hündin der Großmutter. So lernen sie einander kennen, ohne zu ahnen, in welcher Verbindung sie indirekt bereits zueinander stehen, denn der Liebhaber kennt die Mutter seines Freundes nicht - und die Mutter weiß nichts von der Homosexualität des Sohnes. Der Tierarzt, der später die Welpen untersucht, ist wiederum der Liebhaber ihrer Tochter usw.
Auch dem Zuschauer bleiben die Verflechtungen des filmischen Reigens anfangs verborgen; erst nach und nach ergeben die Puzzleteile ein Ganzes. Diese grundsätzlich schöne Idee trifft auf eine, für meinen Geschmack, anstrengende Idee: Die Szenen enden überwiegend offen, wobei ein Problem, den Ausgangspunkt für einen weiteren Konflikt gibt. Ein Verwirrspiel auf mehreren Ebenen, denn die Fäden laufen erst in der letzten Einstellung, der Erstkommunion, zusammen. Im Ergebnis ist der Film leider furchtbar geschnitten. Oder Sie sehen es wie der Kollege, dessen Fazit lautet sinngemäß: So eine prächtige Erzählweise schaffen nur die Italiener.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Il Piu Bel Giorno Della Mia Vita
Land: Italien
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 102
Genre: Drama
Verleih: Movienet Film
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 15.07.2004
Heimkino: 30.03.2006

Regie: Cristina Comencini
Drehbuch: Cristina Comencini • Lucilla Schiaffino • Giulia Calenda

Schauspieler: Virna Lisi (Irene) • Margherita Buy (Sara) • Sandra Ceccarelli (Rita) • Luigi Lo Cascio (Claudio) • Marco Baliani (Carlo) • Marco Quaglia (Luca) • Jean-Hughes Anglade (Davide) • Ricky Tognazzi (Sandro Berandi) • Francesco Scianna (Marco) • Francesca Perini (Silvia) • Maria Luisa De Crescenzo (Chiara) • Andre Sama (Cammello) • Giulio Squillacciotti (Che) • Gaia Conforzi (Cecilla) • Larisa Filippova

Produktion: Marco Chimenz • Giovanni Stabilini • Riccardo Tozzi
Szenenbild: Paola Comencini
Kostümbild: Antonella Berardi
Maskenbild: Vittorio Sodano
Kamera: Fabio Cianchetti
Musik: Franco Piersanti
Schnitt: Cecilia Zanuso

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Bild: Movienet Film

1 customer review

befriedigend
15.07.04
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