Sture Böcke

Kinoplakat Sture Böcke

Die Frage lautet, wer in diesem Film sturer ist: Mensch oder Schaf? Doch halt eigentlich ist dies keine Frage, sondern der Inhalt des Films, in dessen Mittelpunkt sture Böcke stehen. Menschliche wie tierische. Wobei den menschlichen die tierischen näher stehen als die menschlichen. Das veranschaulicht die Handlung am Beispiel der Brüder Kiddi und Gummi. Die Brüder haben viele Gemeinsamkeiten. Sie leben im selben Tal, züchten die besten Schafe des Landes, die gemeinsam grasen und haben seit vier Jahrzehnten nicht mehr miteinander gesprochen. Während die Schafe preisgekrönt sind, ist das Schweigen rekordverdächtig - doch nicht ungewöhnlich für die Bewohner des Landstrichs.

Erst als unter den Schafen eine Seuche grassiert, finden die zwei Dickschädel wieder zueinander, denn der Bestand des gesamten Tals soll vorsorglich gekeult werden. Eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen, denn die Bauern der Region haben außer den Schafen keine weitere Einnahmequelle. Also raufen sich Kiddi und Gummi zusammen und versuchen zu retten, was noch zu retten ist. Daraus soll laut Verleih ein tragisch-komisches Drama entstehen, das von isländischem respektive schwarzem Humor geprägt ist.

Für Grímur Hakonarson (Drehbuch und Regie) ist der Film praktisch ein Heimspiel. Selbst zwar nicht auf dem Land aufgewachsen, kennt er die Menschen und ihre Strukturen aus vielen Zusammentreffen. So sind laut seiner Aussage Konflikte wie im Film an der Tagesordnung. Selbst wenn die Menschen nicht mehr wissen, was der Anlass war, hegen sie ihre Animositäten. Man redet nicht miteinander und fertig. Der Regisseur sieht in diesem Verhalten einen Ausdruck von Freiheitsliebe, die man sich nicht einschränken lässt. Und auch die Idee der Tötung einer ganzen Herde stammt indirekt aus Erfahrungen, denn sein Vater arbeitete für das Landwirtschaftsministerium.
Dass die Bauern eine starke Bindung zu ihren Schafen liegt in der Geschichte des Landes begründet. Seit Menschengedenken züchten die Isländer Schafe und die Tiere sind mehr geworden als nur eine Lebensgrundlage. Für viele Landwirte sind die Schafe wichtiger als ihre restlichen Tiere des Hofes. Auch wenn Hakonarson dafür keine Begründung abliefert, stellt diese besondere Beziehung einen Grundpfeiler seines Films dar. Weiterhin möchte er kauzigen Typen wie Gummi und Kiddi ein Denkmal setzen, denn er befürchtet Menschen wie sie könnten in der modernen Gesellschaft aussterben.

Neben den menschlichen Darstellern spielen die Tiere eine tragende Rolle. Um die richtigen Schafe zu finden, fand sogar ein Casting statt, an dessen Ende Schafe gefunden werden konnten, die besonders zutraulich waren. Für den Job des Schaftrainers kam ein Bauer zum Einsatz.
Inhaltsangabe geschrieben von: Tom


Original Filmtitel: Hrútar
Land: DänemarkIsland
Jahr: 2015
Laufzeit ca.: 92
Genre: Spielfilm
Verleih: Arsenal Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 31.12.2015
Heimkino: 06.05.2016

Regie: Grímur Hákonarson
Drehbuch: Grímur Hákonarson

Schauspieler: Sigurður Sigurjónsson Gummi) • Theodór Júlíusson Kiddi) • Charlotte Bøving Katrin) • Jón Benónýsson Runólfur) • Gunnar Jónsson Grímur) • Sveinn Ólafur Gunnarsson Bjarni) • Þorleifur Einarsson Sindri) • Ingrid Jónsdóttir Eygló) • Jörundur Ragnarsson Villi) • Viktor Már Bjarnason Finnur) • Ólafur Ólafsson Tóti) • Jenný Lára Arnórsdóttir Þórey)

Produktion: Grímar Jónsson
Szenenbild: Bjarni Sigurbjörnsson
Kostümbild: Ólöf Benediktsdóttir • Margrét Einarsdóttir
Maskenbild: Kristín Kristjánsdóttir
Kamera: Sturla Brandth Grǿvlen
Ton: Huldar Freyr Arnaron • Björn Viktorsson
Musik: Atli Örvarsson
Schnitt: Kristján Loðmfjörd

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Bild: Arsenal Filmverleih

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