Thor

Kinoplakat Thor

Das Universum der Marvel-Comics kennt viele Superhelden. Jetzt bringt es Thor aus der nordischen Götterwelt auf die Leinwand. Der wird auf die Erde strafversetzt und muss sich ohne göttliche Kräfte beweisen.

Es gab Zeiten, in denen Kenneth Branagh als Wunderkind galt. Mit Vorliebe nahm er sich als Regisseur anspruchsvolle Stoffe vor. Sein Höhenflug endete mit einer vierstündigen Hamlet-Verfilmung, die im Kino floppte. Danach wurde es ruhiger um Branagh. 2011 überrascht er durch die Übernahme der Regie für den Comic-Film "Thor". Was immer ihn dazu veranlasst hat - es war keine gute Idee. Dazu später mehr, zunächst ein Blick auf die Handlung.

Der Handlungsort ist das sagenumwobene Asgard, der Sitz der nordischen Götter. Hier herrscht Odin (Anthony Hopkins) als erfahrener, alter Zausel. Da das Alter an ihm nagt, gedenkt er die Herrschaft an einen seiner Söhne abzugeben. Entweder an den listigen Loki (Tom Hiddleston) oder an den ungezügelten Thor (Chris Hemsworth). Odins Wahl fällt auf Thor. Doch am Tag der Krönungszeremonie dringen Schergen aus dem Eisreich Jotunheim in den Palast ein. Es gelingt, sie zurückzuschlagen und der aufbrausende Thor sinnt auf Rache. Die geht er mit seinen engsten Freunden an und sie verlieren. Zur Strafe verbannt Odin seinen Sohn Thor nach Midgard, wie die Erde im Jargon der Götter heißt. Hier muss er sein Leben unter Menschen fristen, bis er bewiesen hat, der Rückkehr zu den Göttern würdig zu sein. Sein Glück im Unglück ist die Astrophysikerin Jane Foster (Natalie Portman). Die verliebt sich trotz des ungeschliffenen Auftretens in den Fremden. Doch für die Liebe bleibt wenig Zeit, denn die Erde wird angegriffen.

Kritik

Die Geschichte von Thor spielt abwechselnd in der Welt der Götter und der Welt der Sterblichen und hat durchaus das Zeug zum Blockbuster. Es geht um Themen wie Verrat, Liebe, Macht und Ohnmacht, Verlust der Göttlichkeit. Die Schauspieler sind solide besetzt. Nur die Ausführung lässt mich zweifeln. Der größte Schwachpunkt ist für mich das Tempo. Bis zum Ende kommt der Film nicht in Fahrt. Nach einer halben Stunde denke ich, dass es jetzt losgeht. Nach einer Stunde dasselbe. Und dann endet der Film ohne in Schwung gekommen zu sein. Wenn es zu Action kommt, dann sind die Kämpfe fast schneller beendet, als sie begonnen haben. Und zugunsten einer niedrigen Film-Freigabe laufen die Kämpfe seltsam sauber ab.

Weiterhin ärgerlich ist die schlechte Führung der Darsteller. So treten die Schauspieler in ihren Rollen in Szenen so auf, als wüssten sie nicht, was sie spielen sollen. Tom Hiddleston etwa erinnert mich an einen depressiven, britischen Popstar. Chris Hemsworth zeigt für mich nichts, weshalb sich eine Frau in ihn verlieben müsste. Verliebt sich Natalie Portman deshalb in ihn, als sie ihn das erste (und einzige Mal) halb nackt sieht? Dass die Liebesgeschichte nicht stimmt, weil es zwischen den Zweien nicht funkt, verwundert nicht, denn auch das Zusammenspiel zwischen weiteren Schauspielern funktioniert nicht. So agieren die Freunde nicht wie Freunde, die seit Jahren gemeinsam in den Kampf ziehen.

Ähnliches betrifft den Humor, der nur selten zum Einsatz kommt und nicht zündet. In einer der lustigen Szenen stößt sich jemand den Kopf. Zudem ärgert es, dass die Bauten von Asgard abwechselnd imposant und aus anderer Perspektive wie Modelle aussehen. Wie es der Trend verlangt, kommt der Film in 3D ins Kino. Das geht großenteils in Ordnung. Wer jedoch die Brille ab und an abnimmt, wird staunen, wie viele Szenen nicht für den Effekt optimiert sind.

Fazit
"Thor" ist für mich eine große Enttäuschung. Eine gemütliche Handlung und spannungsarme Darsteller reißen mich nicht mit.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %


Land: USA
Jahr: 2010
Laufzeit ca.: 96
Genre: 3DAbenteuerActionComicFantasyHeldenKrieg
Verleih: Paramount Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 28.04.2011
Heimkino: 12.09.2011

Regie: Kenneth Branagh
Drehbuch: Ashley Edward Miller • Zack Stentz • Don Payne • J. Michael Straczynski • Mark Protosevich

Schauspieler: Chris Hemsworth (Thor) • Natalie Portman (Jane Foster) • Tom Hiddleston (Loki) • Anthony Hopkins (Odin) • Stellan Skarsgård (Erik Selvig) • Kat Dennings (Darcy Lewis) • Clark Gregg (Agent Coulson) • Colm Feore (King Laufey) • Idris Elba (Heimdall) • Ray Stevenson (Volstagg) • Tadanobu Asano (Hogun) • Josh Dallas (Fandral) • Jaimie Alexander (Sif) • Rene Russo (Frigga)

Produktion: Kevin Feige
Szenenbild: Bo Welch
Kostümbild: Alexandra Byrne
Maskenbild: Luisa Abel
Kamera: Haris Zambarloukos
Musik: Patrick Doyle
Schnitt: Paul Rubell

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Bild: Paramount Pictures

1 customer review

ausreichend
28.04.11
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