Deadpool

Kinoplakat Deadpool

Und noch ein Superheldenfilm,  der lustiger sein will als die meisten anderen Filme des Genres. Das Muster ist einfach. Dinge überspitzen, reden und hoffen, dass der eine oder andere Gag zündet.

Die Handlung ist klassisch. Ein Großmaul wird zum Superhelden gemacht, indem ein fieser Wissenschaftler die Mutation herbeiführt. Während der Flucht aus der Anstalt verbrennt der Held und sucht nun den Doc, damit der sein Gesicht wieder richtet. Denn nur mit hübschem Gesicht will der Held zu seiner Freundin zurückkehren, die währenddessen auf ihn wartet.

Kritik

Die Zusammenfassung der Handlung klingt nach dünnem Stoff - und tatsächlich besteht "Deadpool" in erster Linie aus Kämpfen und Dialogen. Der Held ist ein wahres Plappermaul, das die meiste Zeit mit sich selbst redet und dann und wann mit dem Zuschauer. Das ist auf die Dauer anstrengend und einer der treffendsten Sätze des Filmes lautet sinngemäß: Halt deine blöde Fresse! Selbst die Kämpfe, die einen Löwenanteil der Handlung ausmachen, sind verquatscht. Ansonsten sind sie gut in Szene gesetzt. Das Stuntteam leistet ganze Arbeit.

Der Antrieb des Helden wurzelt in Rache, Vergeltung und dem Wunsch nach Liebe. Während Er seinen Weg geht, wartet Sie auf ihn, und selbst als er vor ihr steht und sein Gesicht aussieht wie eine "Pizza mit allem" liebt sie ihn. So simpel ist das.
Einfach sind auch die Zutaten. Die Charaktere sind feststehend. Der Witzbold, die sexy Freundin, der Koloss und der wahnsinnige Doktor. Ryan Reynolds zieht alle Register seines Könnens, um den innerlich zerrissenen Helden darzustellen. Ehrlich gesagt ist der Unterschied zwischen den Szenen mit und ohne Gesichtsmaske gering, weil Reynolds nicht zu den ausdrucksstarken Mimen zählt. Was bei einem Heldenfilm kein Beinbruch sein muss, denn der Schwerpunkt liegt auf dem Heldentum. Allerdings ist Deadpool insgesamt Magerkost, der ausdrucksstärkere Darsteller guttäten.

Der Humor reißt für mich wenig raus. Er findet nur stellenweise als Parodie oder Entlarvung statt. Es gibt beispielsweise einen unlustigen X-Man und eine unlustige X-Woman, die beide Randfiguren bleiben. Überwiegend setzt Deadpool auf Albernheiten, die auf eine (junge) männliche Zielgruppe zugeschnitten sind. Dazu passt, dass der Held wie ein Heranwachsender agiert, der feststellt, dass er eine Sexualität hat und noch keine Ahnung, was das bedeutet. Er reißt mit Vorliebe Witze über Geschlechtsteile und Sex. Wenn die Witze nicht darauf abzielen, dann sind es Plattitüden in Fäkalsprache. Hinzu kommen Wortduelle, die manchmal witzig sind.

Die Logik scheint unstimmig. So gibt es einen Wissenschaftler, der sagt, dass er nichts mehr fühlen kann. Davon sind Wut und andere Emotionen ausgenommen. Deadpool schneidet seine Hand ab, weil die nachwächst. Warum macht er dasselbe nicht mit seiner Gesichtshaut? Wenn seine Zellen in der Lage sind zu regenerieren, müsste dann nicht gesunde Haut nachwachsen?

Fazit
"Deadpool" ist ein ausgesprochen zielgruppenspezifischer Film. Meinen Humor trifft er nicht.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2015
Laufzeit ca.: 108
Genre: ActionComicFantasy • HeldenParodie
Stichwort: X-Men
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 11.02.2016
Heimkino: 23.06.2016

Regie: Tim Miller
Drehbuch: Rhett Reese • Paul Wernick

Schauspieler: Ryan Reynolds (Deadpool) • Morena Baccarin (Vanessa) • Ed Skrein (Ajax) • T. J. Miller (Weasel) • Gina Carano (Angel Dust) • Brianna Hildebrand (Negasonic Teenage Warhead) • Style Dayne (Jeremy) • Kyle Cassie (Gavin Merchant) • Taylor Hickson (Meghan Orlovsky) • Ayzee (Teenager) • Naika Toussaint (Teenager) • Randal Reeder (Buck) • T.J. Miller (Weasel) • Isaac C. Singleton Jr. (Boothe) • Karan Soni (Dopinder)

Produktion: Simon Kinberg • Ryan Reynolds • Lauren Shuler Donner
Szenenbild: Sean Haworth
Kostümbild: Angus Strathie
Maskenbild: Monica Huppert
Kamera: Ken Seng
Musik: Tom Holkenborg
Schnitt: Julian Clarke

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{joomplucat:106 limit=3|columns=3}Bilder: 20th Century Fox



1 customer review

befriedigend
11.02.16
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