In den USA ist vieles eine Show. Und selbst der Aufruf zum Umweltschutz, Umdenken und Stopp des Klimawandels wird bei den Yes Men zum Event. Mit Witz und Humor gelingt es ihnen immer wieder Entscheider, Politiker und Mächtige vorzuführen oder zu blamieren.
Sogae die Presse fällt regelmäßig auf die von den Aktivisten verbreiteten Pressemitteilungen herein. Und die Pressekonferenzen der Yes Men, die sie im Namen bekannter Firmen abhalten, werden gerne besucht. Im Nachhinein müssen dann die betroffenen Firmen aufklären, dass alles nur ein Schwindel war und dass die Firma die genannten Schritte doch nicht geht. Das ist das Schöne und das Unterhaltsame. Allerdings ist es nicht erschöpfend, weshalb die zwei Aktivisten das Offizielle mit dem Privaten vermischen. Mit der Begründung, dass der Aktionismus ihr Privatleben beeinflusst und Opfer verlangt. Da ist von Beziehungen die Rede, vom Stromausfall oder der Geburt eines Kindes und der eigenen Homosexualität. Nicht alles ergibt Sinn und es macht den Eindruck von Füllstoff.
Technisch überzeugt der Dokumentarfilm nur bedingt. Ein Teil des verwendeten Filmmaterials ist von gruseliger Qualität, anderes ist alt. Ein roter Faden fehlt und die Handlung erweckt einen zusammengeflickten Eindruck.
Fazit
Zur Debatte um den Klimawandel und die Dringlichkeit für Veränderungen fügt der Film wenig hinzu. Es macht eine Zeit lang Spaß "Die Yes Men – Jetzt wird's persönlich" zu sehen; bis zum Filmende reicht das Gefühl nicht. Letzten Endes hängt der Umweltschutz vom Verhalten eines jeden Einzelnen ab. Und so gesehen können wir alle eine Menge leisten.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %
Land: USA
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 91
Genre: Dokumentarfilm
Verleih: NFP
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren
Kinostart: 20.08.2015
Regie: Laura Nix • Mike Bonanno • Andy Bichlbaum
Drehbuch: Laura Nix • Mike Bonanno • Andy Bichlbaum
Schauspieler: Mike Bonanno • Andy Bichlbaum
Produktion: Laura Nix • Jacques Servin • Igor Vamos
Kamera: Keil Troisi • Raul Barcelona • Martin Boudot • Christopher Clements • Brandon Jourdan • Laura Nix • Sam Spreckley
Musik: Didier Leplae • Joe Wong
Schnitt: Geraud Brisson • Claire L. Chandler • Søren B. Ebbe
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Bild: NFP