Fast & Furious 7

Kinoplakat Fast and Furious 7

Seit 2001 leben die Frauen und Männer der Serie auf der Überholspur. Zwar klingt erneut das Thema Familie an aber im Eigenheim sitzen und abends eine Grillparty schmeißen steht auch dieses Mal nicht auf dem Programm. Stattdessen steht eine Materialschlacht auf dem Programm, die es nach allen Regeln der Kunst krachen lässt.

In Filmzeit gerechnet ist ein Jahr vergangen seit dem letzten Abenteuer der Freundesclique. Und dessen Konsequenzen treten jetzt ein, denn Owen Shaw (Luke Evans) der Bösewicht aus Fast & Furious 6 hat einen Bruder, der auf Rache sinnt, für das, was seinem Bruder angetan wurde und alle aus dem Team tot sehen will. Im Fall von Han (Sung Kang) gelingt ihm das. Doch der Rest der Freunde beschließt, dass dies die letzte Beerdigung gewesen sein soll.
Bald darauf macht Hobbs (Dwayne Johnson) mit dem Rächer Deckard Shaw (Jason Statham) Bekanntschaft. Was ihm einen gebrochenen Arm und ein paar inneren Verletzungen beschert. Shaw kennt nun die Namen der Clique und seine Jagd beginnt. Darin verflochten ist plötzlich auch ein zunächst gesichtsloser Hacker namens Ramsey. Dessen Erfindung wird zu Recht das Auge Gottes genannt. Und dieses Werkzeug wollen alle besitzen. Die Guten wie die Bösen. Also bietet die Regierung einen Deal an: Ihr holt das Auge und dürft Shaw mithilfe des Auges aufspüren und kalt machen.

Kritik

Die gute Nachricht zuerst: Die Action ist beeindruckend. Selbst wenn man denkt, mittlerweile so ziemlich alles gesehen zu haben stellt "Fast & Furious 7" neue Rekorde auf. Von der reinen Autorennen-Thematik bewegt sich der siebte Teil zu einer Mischung aus Autos, Action, Musik, Straßenkämpfe, Exotik, Terrorismus und Rachefeldzug. Die Fleischbeschau geht wie in Teil 6 zurück, doch ausgespart bleibt sie nicht. Die Spezialeffekte sind so zahlreich wie imposant. Ob es nun der Absprung aus dem Flugzeug ist, der Sprung durch die Wolkenkratzer oder der Einsatz eines Autos als Universalwaffe. In dieser Hinsicht gerät der Film zur Materialschlacht. Nicht so überzeugend sind die vielen Kämpfe, die aufgrund der Blitzschnitte weniger Klasse haben. Die Darsteller treten gewohnt cool auf und bevorzugen Oneliner. Wozu große Worte machen, wenn die Handlung für sich spricht? Überflüssig erscheint es, dass die Handlung auszugsweise durch die coolen Sprüche erklärt wird. Der Humor ist Geschmackssache. Die Handlung wird regelmäßig durch coole Sprüche und Witze aufgelockert. Einige Szenen sind unfreiwillig komisch, weil sie derart überzogen sind. Wenn Dwayne Johnson seinen Gipsarm sprengt etwa.
An aktuellen Trends wird indirekt das Internet aufgegriffen durch das Thema Hacking und die Totalüberwachung. Kritisch beleuchtet wird es nicht. Was allerdings auch nicht stört, denn es geht um die Action. Das der Film auch den Retrotrend bedient lässt schmunzeln. Kurt Russell (Jahrgang 1951) wird nicht allen Zuschauern ein Begriff sein. Der Actionheld hat dann auch den Platz an der Front gegen einen Bürojob getauscht und ballert aus nostalgischen Gründen noch ein wenig, ehe er dann heldenhaft verletzt wieder aussteigt.

Eine tragische Note bekommt der Film dadurch, dass Paul Walker während der Dreharbeiten bei einem Autounfall starb. Laut dem Verleih waren die Szenen mit dem Darsteller zu diesem Zeitpunkt "schon überwiegend abgedreht". Für den Rest der Dreharbeiten wurde Paul von seinen Brüdern Caleb und Cody Walker gedoubelt. In der Handlung kommt es dann es zu einer etwas langatmigen Abschiedsszene, in der die Wagen von Dom und Brian an einer Kreuzung unterschiedliche Abzweigungen nehmen.
Eine Frage, die mir beim Sehen in den Sinn kommt: Sind die Darsteller nicht langsam zu alt für die Zielgruppe? Immerhin gab es den ersten Film "The Fast and the Furious" bereits 2001. Mittlerweile reden die Darsteller viel über das Thema Familie. Doch der Traum vom Eigenheim muss glücklicherweise hinter der Action zurückstehen.

Die schlechte Nachricht: Fast & Furious 7 kann nur als Actionfilm bestehen. Gut, so ist er konzipiert und will auch nichts anderes sein. Doch auch für Action ist etwa das Schauspiel Magerkost. Die Darsteller transportieren ihre Emotionen schlecht bis gar nicht. Klar, Männer haben keine Gefühle und zeigen deshalb auch keine. Leider funktioniert auch das Zusammenspiel nicht sonderlich gut. So kommt nicht das Gefühl auf, die Gruppe kennt sich schon lange Zeit. Es macht wiederholt den Eindruck, als ständen diese Menschen zufällig nebeneinander. Die Paare haben keine Verbindung zueinander, die sich beispielsweise in Vertrautheit ausdrückt.
Logik ist genretypisch ein Fremdwort. So verzichten die Helden etwa auf eine Freisprechanlage und setzen Handfunkgeräte während der Autofahrt ein, weil es cooler aussieht. Zudem kann man nur staunen über das, was der menschliche Körper im Film alles aushält.

Fazit
"Fast & Furious 7" weiß zu unterhalten. Die Lauflänge von 137 Minuten hätte es nicht gebraucht, weil einige Szenen sich ziehen - doch alles in allem in Ordnung.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Furious 7
Land: USA
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 137
Genre: Action
Stichwort: Fast & Furious
Verleih: United International Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 01.04.2015
Heimkino: 13.08.2015

Regie: James Wan
Drehbuch: Chris Morgan

Schauspieler: Vin Diesel (Dominic Toretto) • Paul Walker (Brian O'Conner) • Jason Statham (Deckard Shaw) • Michelle Rodriguez (Letty) • Jordana Brewster (Mia) • Tyrese Gibson (Roman) • Chris "Ludacris" Bridges (Tej) • Dwayne Johnson (Hobbs) • Lucas Black (Sean Boswell) • Kurt Russell (Mr. Nobody) • Nathalie Emmanuel (Ramsey) • Elsa Pataky (Elena) • Gal Gadot (Gisele) • John Brotherton (Sheppard) • Luke Evans (Owen Shaw) • Ali Fazal (Safar)

Produktion: Vin Diesel • Michael Fottrell • Neal H. Moritz
Szenenbild: Bill Brzeski
Kostümbild: Sanja Milkovic Hays
Maskenbild: Autumn Butler
Kamera: Marc Spicer • Stephen F. Windon
Musik: Brian Tyler
Schnitt: Leigh Folsom Boyd • Dylan Highsmith • Kirk M. Morri • Christian Wagner

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Bild: United International Pictures

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