Fast verheiratet

Kinoplakat Fast verheiratet

Die romantische Komödie in erwachsener Form. Nicht die Findung des Paares steht im Vordergrund, sondern die Fallstricke und Tücken die lauern, nachdem die ersten Schmetterlinge verflogen sind. Ein Film für Lebenserfahrene und alle, die es werden wollen.

Auf einer Silvesterparty lernen Tom Solomon (Jason Segel) und Violet Barnes (Emily Blunt) einander kennen. Ein Jahr später planen sie ihre Hochzeit, doch dann machen die verschiedensten Widrigkeiten die Hochzeitspläne wieder und wieder zunichte. Anfangs ist es Violets Karriere, für die Tom die eigene Karriere auf Eis legt. Dann kommen die Zweifel, ob es wirklich die richtige Partnerschaft ist. Ein fast getätigter Seitensprung und wieder Zweifel. Erst die Trennung öffnet beiden die Augen dafür, was sie aneinander hatten.

Kritik

Der Weg bis zur Hochzeit, die bei keiner romantischen Komödie fehlen darf, ist in "Fast verheiratet" lang. Für die Darsteller, wie auch für den Zuschauer. Dabei kommt nicht nur das Paar auf der Leinwand nicht in die Gänge, sondern auch der Film als solcher. In gemächlichem Tempo arbeitet die Handlung typische Stationen einer Beziehung ab, bietet ein breites Spektrum an Witzen, die von schwarz humorig über derb und Witzeleien über Sex bis harmlos reichen und sie macht viele kleine Fehler. Die verhindern im Ergebnis, dass "Fast Verheiratet" über den Durchschnitt hinaus kommt und den Eindruck macht, dass mehr möglich gewesen wäre.

So frage ich, weshalb der Film sich mehr als zwei Stunden Zeit lässt und auf Wiederholungen und Füllstoff setzt? Das nimmt der Handlung die Knackigkeit und dem Humor den Biss. Zum Beispiel werden einige Witze tot geritten. So steht die Drohung im Raum, dass die Großeltern sterben könnten, bevor das Paar heiratet. Gesagt getan. Jemand stirbt. Das ist lustig aber bei der vierten Wiederholung nicht mehr. Und wenn das Thema dann zum fünften Mal (nur noch verbal) aufgegriffen wird, dann macht es den Eindruck, dass sich die Drehbuchautoren nicht entscheiden konnten zugunsten des Tempos auf die eine oder andere Idee zu verzichten. So könnte die gesamte Strecke unter den Tisch fallen, in der Tom verwildert und aussieht, als würde er unter Brücken schlafen.

Ein anderer Minuspunkt sind die haarscharf vermasselten Szenen. Manche verlieren durch Überlänge. Etwa der Zweikampf zwischen Tom und Winton. Der Zuschauer weiß bereits, dass Winton Kampfsport macht. Folglich wird Tom niedergeschlagen. Gut. Das ist der Witz. Doch dann geht die Verfolgungsjagd weiter und Winton springt fit wie ein Turnschuh über Zäune und klettert an Wänden hinauf. Die Summe der ein wenig zu langen Szenen macht den Film zäh. Schade auch die Momente, in denen die Schauspieler zwar das Richtige sagen, aber einen Satz zu früh. Nicht zuletzt fehlt es den Hauptdarstellern an Charisma. Emily Blunt hat etwas mehr Glück als Jason Segel, weil ihre Rolle mehr hergibt. Doch unterm Strich sollten beide Hauptdarsteller mehr transportieren.

Neben den handwerklichen Minuspunkten gibt es die geschmacklichen. Einmal den nackten Hintern von Jason Segel zu sehen reicht mir vollkommen, weil die Nacktheit den Film nicht bereichert. Wozu das wiederholen? Ähnliches gilt für die gespielten Sexwitze. Weniger wäre mehr.

Fazit
Der Film "Fast verheiratet" ist in vielen Punkten nahe dran und es fehlt nicht viel. Im Ergebnis leider knapp daneben.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: The Five-Year Engagement
Land: USA
Jahr: 2012
Laufzeit ca.: 124
Genre: Romantische Komödie
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 12.07.2012
Heimkino: 15.11.2012

Regie: Nicholas Stoller
Drehbuch: Nicholas StollerJason Segel

Schauspieler: Jason Segel (Tom Solomon) • Emily Blunt (Violet Barnes) • Chris Pratt (Alex Eilhauer) • Alison Brie (Suzie Barnes-Eilhauer) • Lauren Weedman (Chef Sally) • Mimi Kennedy (Carol Solomon) • David Paymer (Pete Solomon) • Jacki Weaver (Sylvia Dickerson-Barnes) • Jim Piddock (George Barnes) • Adam Campbell (Gideon) • Eric Scott Cooper (B&B Manager) • Dakota Johnson (Audrey)

Produktion: Judd Apatow • Rodney Rothman • Nicholas Stoller
Szenenbild: Julie Berghoff
Kostümbild: Leesa Evans
Maskenbild: Peter Robb-King
Kamera: Javier Aguirresarobe
Musik: Michael Andrews
Schnitt: William Kerr • Peck Prior

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Bild: NAME

1 customer review

befriedigend
12.07.12
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