Iron Man 3

Kinoplakat Iron Man 3

Die gute Nachricht zuerst: Robert Downey Jr. ist wieder Iron Man. Die schlechte Nachricht: Er hat als Held weniger zu tun. Das Gute daran: Downey trägt den Film. Das Schlechte daran: die Gewichtung.

In Iron Man 3 brechen für Tony Stark veränderte Zeiten an. Ein machtgieriger Verbrecher, der sich selbst Mandarin nennt, hat die USA als Feindbild auserkoren und bringt den Terror auf den Boden der USA. Seine Waffe sind Drohungen und Anschläge. Die Regierung sieht es als ihre Aufgabe und nicht eines Superhelden an, auf diese Bedrohung zu reagieren. Eigentlich wäre Tony Stark damit aus der Geschichte raus. Doch der neue Feind hat mit ihm noch eine Rechnung offen und so wird er gegen seinen Willen in den Kampf gezogen.

Kritik

Iron Man 3 setzt eingeschlagene Wege fort und modernisiert gleichzeitig. Die Handlung nimmt das Gewicht vom Anzug, ohne ihn aus den Augen zu verlieren. Er spielt weiterhin eine tragende Rolle und verliert gleichzeitig für Tony Stark, dem Genie hinter der Erfindung, an Bedeutung. Anstelle der Technik steht die Person im Vordergrund. Das ist eine gelungene Entscheidung, denn Robert Downey Jr. prägte die bisherigen Filme und prägt auch diesen Film.

Etwas unglücklich an der Gewichtung hin zu mehr Erzählung ist, dass die psychologische Komponente nicht immer überzeugt. So wirkt der Hakenschlag mit Ben Kingsley nach der Auflösung enttäuschend. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Außerdem bleibt der Superverbrecher, der als Manipulator auftritt, zu blass. Ein starker Held braucht einen ebenbürtigen Gegenspieler, damit er sich messen kann. Das meint auch die Kämpfe. Stark bekommt genug Gelegenheiten zum Kräftemessen, doch die überzeugen nicht alle. So fällt es mir schwer nachzuvollziehen, weshalb der Anzug, der bislang unzerstörbar schien, aktuell so einfach zu zerschlagen ist? Dann finde ich es unstimmig, dass im Endkampf mehrere Anzüge mitkämpfen, um schlussendlich als Feuerwerk zu enden.

Die Handlung reißt mich nicht durchgängig mit. So gibt es mir zu viele Szenen, die den Film strecken, ohne ihn zu bereichern. Killians Besuch bei Pepper. Die Helden-Verehrung-Szene, die im Bus des Nachrichtensenders spielt. Die Weihnachtsfeier des Vizepräsidenten. Der gesamte Handlungsstrang in dem Tony Stark mit dem Jungen Freundschaft schließt. Das mag jetzt kleinlich klingen, doch angesichts der Laufzeit von 131 Minuten muss die Vermutung erlaubt sein, dass eine kürzere Fassung knackiger ausfiele.

Auch nicht immer gelungen finde ich die Gewichtung der Themen. So findet die Operation, in der Stark die Splitter aus der Brust entfernt werden, zu beiläufig statt. Wieso ist das, was in zwei Filmen unmöglich war, plötzlich möglich? Außerdem waren die Schrapnellen ein Markenzeichen und standen für die Verletzlichkeit der Figur. Schon deshalb ist die Veränderung der Figur zu tief gehend, um sie gegen Filmende noch beiläufig zu erzählen. Ebenso würde ich gerne zumindest im Ansatz wissen, wie es Tony gelingt Pepper zu heilen? Die gezeigte Genmanipulation in einem Nebensatz als geheilt zu erklären ist schwach.

An den Tricks, die zum Teil deutlich als Trick zu erkennen sind, habe ich nichts zu bekritteln, was die Erwähnung wert wäre. Den Versuch, nach dem zu ernsten Teil 2 wieder mehr auf Humor zu setzen, begrüße ich; auch wenn im Humor eine bemühte Note mitschwingt. Zu den Darstellern habe ich wenig zu sagen. Robert Downey Jr. trägt auch den dritten Teil der Reihe. Gwyneth Paltrow teilt das Schicksal vieler Assistentinnen und bleibt die Frau an der Seite des Helden. Und erstaunt damit, dass an ihr Haare und Unterwäsche feuerfest sind ... Bedauerlich finde ich, dass Ben Kingsley, den ich für den ausdrucksstärksten Darsteller des Films halte, eine der kleinsten Rollen bekam.

Fazit
Den einen großen Fehler erlaubt sich Iron Man 3 nicht. Manche Entscheidungen beziehungsweise Gewichtungen scheinen nicht ganz glücklich. Die Logik ist nicht immer ganz nachvollziehbar. So muss Tony Stark dem Mandarin mitteilen wo er lebt - obwohl das Stark-Anwesen protzig an einer Steilküste thront? Zudem provoziert er einen Angriff, auf den er sich nicht vorbereitet? Anscheinend gibt es auch bei Helden gute und schlechte Tage.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2012
Laufzeit ca.: 131
Genre: AbenteuerActionComicHeldenKomödie
Verleih: Concorde Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 01.05.2013
Heimkino: 04.10.2013

Regie: Shane Black
Drehbuch: Drew Pearce • Shane Black

Schauspieler: Robert Downey Jr. (Tony Stark) • Gwyneth Paltrow (Pepper Potts) • Don Cheadle (Colonel James Rhodes) • Guy Pearce (Aldrich Killian) • Rebecca Hall (Maya Hansen) • Jon Favreau (Happy Hogan) • Ben Kingsley (Trevor Slattery) • James Badge Dale (Savin) • Stephanie Szostak (Brandt) • William Sadler (President Ellis) • Dale Dickey (Mrs. Davis) • Ty Simpkins (Harley Keener) • Miguel Ferrer (Vizepräsident Rodriguez)

Produktion: Kevin Feige
Szenenbild: Bill Brzeski
Kostümbild: Louise Frogley
Maskenbild: Allan A. Apone
Kamera: John Toll
Musik: Brian Tyler
Schnitt: Peter S. Elliot • Jeffrey Ford

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Bild: Concorde Filmverleih

1 customer review

befriedigend
01.05.13
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