Peninsula

Kinoplakat Peninsula

Ein großes Passagierschiff mit Flüchtlingen an Bord verlässt Südkorea. Die Menschen versuchen den Zombies zu entkommen, die das Land überfluten. Unter Deck leben die Passagiere dicht gedrängt. Und dann beginnt einer von ihnen komisch zu zucken.

Sie sind wieder da: Zombies überrennen Korea. Erst den Süden und dann wird die gesamte Halbinsel abgeriegelt. Niemand darf heraus oder hinein. Doch Letzteres will eine Verbrecherbande, denen die Idee gekommen ist, dass Zombies kein Interesse an Geld haben. Der Werttransport steckt fest und eine Bergungsmannschaft soll ihn retten. Ein kleines Team, unter ihnen Jung Seok, wird in das von Zombies verseuchte Land geschleust. Dabei gibt es zwei Regeln zu beachten. Nachts sind Zombies fast blind. Licht und Geräusche locken sie an.
Der gesuchte LKW ist schnell gefunden und damit beginnt der Schlamassel. Plötzlich fliegen Leuchtraketen durch die Luft und locken Scharen von Zombies an. Dann wird Jung Seok praktisch einkassiert. Der zweite Überlebende fällt einer Bande von Gesetzlosen in die Hände. Während der in der militärisch organisierten Unterkunft um sein Leben kämpft, lernt Jung Seok eine kleine Familie kennen, die ebenfalls eine strenge Hierarchie kennt. Beide Fraktionen hören davon, dass im Hafen ein Schiff einlaufen wird, um den Geldtransport abzuholen. Darum schmieden sie Pläne, um durch das verseuchte Land zum Hafen zu gelangen.

Kritik

Peninsula bietet Besonderheiten auf. Es ist kein reiner Zombie-Film, sondern Action, Drama und Zombies. Die Untoten bilden den Startschuss und den roten Faden. Es gibt die klassischen Szenen zu sehen, in denen Zombies über Menschen herfallen und diese beißen. In die Nahaufnahme geht die Kamera dabei nicht. Ob Zombies schlurfende Kreaturen sind oder wieselflink dazu findet der Film keine Antwort. Die meiste Zeit flitzen die Zombies wie Langstreckenläufer, manche agieren wie Athleten und zwischenzeitlich laufen sie wie Fußkranke. Einigen Szenen ist anzusehen, dass der Regisseur den Komparsen befohlen hat von der einen Richtung ins Bild zu schlurfen.

Das tut der Action keinen Abbruch. Auffällig oft wird mit Fahrzeugen gerast, streckenweise auch gerannt. Das ist nicht immer sinnvoll, aber gut umgesetzt in metallischen Farbtönen. Die Optik wechselt zwischen Film und Game. Etwas ermüdend sind die vielen Wiederholungen. Wenn bei den Autofahrten gedriftet wird, dann ist das eine gefällige Idee, die aufgrund der vielen Wiederholungen verliert. Alles in allem ist die Action unterhaltsam.

Über den dramatischen Anteil kann der Kritiker das leider nicht sagen. Das Drama ist zu vernachlässigen und bekommt zu viel Raum. Die Aufteilung in zwei Handlungsstränge hilft nicht dabei Spannung zu erzeugen. Im Gegenteil: jedes Mal, wenn der Film ins Drama wechselt, dann fällt das Tempo ab. Die Emotionen werden überzogen gespielt und die Szenen sind überlang. Es dauert gefühlt Minuten, bis endlich jemand den gestorbenen Verwandten loslassen kann oder die Kamera von den heulenden Kindern ablässt. Nicht nur, dass bei einem Angriff von schnell laufenden Zombies jede Sekunde zählt, ist es für den Zuschauer fordernd dabei zuzusehen.

Die Logik entspricht dem in Zombie-Filmen üblichen Niveau. Vorsicht: Falle nicht in das Plot- oder Logikloch. Autos, Treibstoff und Munition für Waffen sind unendlich vorhanden. Was die Autos alles aushalten ist erstaunlich. An Nahrung mangelt es den eingeschlossenen Menschen nicht. Wenn der Kritiker sich nicht täuscht, dann sind im Film vier Jahre seit dem Ausbruch vergangen. Aber verhungert oder verwest sind die Zombies nicht.

Fazit
Es ist nicht zu übersehen, dass der Zombie-Film Peninsula stupide ist. Das Drama ist zu vernachlässigen, weil schlechter inszeniert und gespielt als deutsche Kitsch-Serien. Die Action weiß zu unterhalten, erinnert an "Mad Max" und "Fast and Furious". Als reine Unterhaltung eingestuft durchaus sehenswert.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Alternativtitel: Train to Busan 2
Land: Südkorea
Jahr: 2020
Laufzeit ca.: 116
Genre: ActionHorror
Stichwort: Zombie
Verleih: Splendid Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 08.10.2020
Heimkino: 26.02.2021

Regie: Yeon Sang-ho
Drehbuch: Park Joo-Suk • Yeon Sang-ho

Schauspieler: Dong-Won Gang (Jung Seok) • Jung-hyun Lee (Min Jung) • Re Lee (Jooni) • Hae-hyo Kwon (Kim) • Min-Jae Kim (Sgt.Hwang) • Gyo-hwan Koo (Pvt.Kim) • Do-Yoon Kim (Chul-min) • Ye-Won Lee (Yu-jin) • Daniel Joey Albright (American Solider McClain) • Pierce Conran (Reporter) • Geoffrey Giuliano (Hongkong-Boss) • Christopher Gordon (UN-Soldat)

Maskenbild: Hyo-kyun Hwang • Hyun-Jeong Kim • Tae-Yong Kwak • Hee Eun Lee
Kamera: Lee Hyung-deok
Musik: Mowg
Schnitt: Yang Jin-mo

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Bild: Splendid Film

1 customer review

befriedigend
19.08.20
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