Reif für die Insel

Kinoplakat Reif für die Insel

Blandine Bouvier ist ein Scheidungsopfer. Seit der Trennung von ihrem Mann vor zwei Jahren ist ihr Leben ein Scherbenhaufen. Zu allem Überfluss zieht ihr flügge gewordener Sohn Benjamin aus. Der erträgt die Mutter nicht länger und versucht, ihr nach bestem Wissen zu helfen. Doch ein Selbstfindungskurs ist nichts für Blandine. Einfach spontan lachen. Was für eine Schnapsidee. Die nächste Zumutung, die Benjamin sich für sie ausgedacht hat: Ein Wiedersehen mit ihrer Jugendfreundin Magalie Graulières. Die hat Blandine dreißig Jahre lang nicht mehr getroffen – wie sie meint, aus guten Gründen. Sie quält sich also durch den Abend mit der Quasselstrippe und geht auf keinen weiteren Kontaktversuch durch Magalie ein. Dann kommt der nächste Tiefpunkt in Blandines Leben. Ihr Ex-Mann hat sie zur Hochzeit in Griechenland eingeladen, wo er seine zwanzig Jahre jüngere Frau heiraten wird. Blandine ist beleidigt, weil sie eine Einladung bekommen hat. Dass sie auch beleidigt wäre, hätte sie keine bekommen, hält Benjamin ihr vor und er hat eine richtig schlechte Idee. Er überlässt seinen Platz Magalie. Darum reisen die Blandine und Magalie nach Griechenland. Das kann nicht gutgehen.

Kritik

Die Komödie "Reif für die Insel" nutzt ein bei Filmen beliebtes Konzept. Zwei gegensätzliche Menschen gehen gegen ihren Willen zusammen auf eine Reise. Die verhärmte, spießige Blandine ist schnell von der dauerhaft plappernden Magalie genervt. In dem Maß, in dem Magalie die Lebenslust übertreibt, untertreibt es Blandine. Weil Magalies unfehlbarer Plan fehlschlägt, landen die Frauen nicht auf der Insel Amorgos, sondern auf Santorini. Hier versucht Magalie das Beste aus der Situation zu machen, also feiern und Sex haben, während Blandine sich darauf konzentriert, dass alles furchtbar ist. Selbst die Annäherungsversuche des knackigen Surfers Maxime lehnt sie ab. Und das, obwohl sie außer mit ihrem Ex-Mann nie mit einem anderen Mann Sex gehabt hat. Und so geht es weiter. Magalie genießt und Blandine ist verstimmt. Sie wirft Magalie nach Jahrzehnten immer noch eine Dummheit vor. Bis die Situation explodiert.

Komik soll durch die Gegensätzlichkeit der Frauen entstehen. Das drücken bereits die Schauspielerinnen aus. Die spießige, dürre Blonde und die gerundete, freigeistige Brünette. Was die Frauen spielen, sind Klischees in Reinform. Magalie sprüht vor Lebenslust und tanzt schon mal auf den Tischen (eine aufgesetzte Szene, welche die im Film anwesenden Rentner und das Publikum gleichermaßen verwundert). Blandine hat das Talent, jede Situation zunichtezumachen. Leider durchläuft nur Blandine eine Wandlung und auch erst in den letzten Filmminuten. Heißt: Den Löwenanteil der Zeit spielen die Frauen dieselben Mechanismen. Enttäuschenderweise mit derselben Körpersprache und denselben Gesichtsausdrücken. Auch kein Lichtblick: Kristin Scott Thomas als gealterte Aussteigerin, die in Griechenland ihre Erfüllung gefunden hat. Wie die Freundinnen auch ein wandelndes Klischee. Neben dem eintönigen Spiel erfrischen die Problemstellungen, die für das Publikum witzig sein sollen, ebenfalls nicht. An den genannten Aspekten hatte sich der Kritiker schnell sattgesehen.

Fazit
Die Komödie "Reif für die Insel" ist eintönig und ermüdend, bietet nichts, was nicht schon einmal dagewesen wäre.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: Les Cyclades
Land: Frankreich
Jahr: 2022
Laufzeit ca.: 111
Genre: AbenteuerKomödie

Verleih: Happy Entertainment
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 30.11.2023

Regie: Marc Fitoussi
Drehbuch: Marc Fitoussi

Schauspieler: Laure Calamy (Magalie Graulières) • Olivia Côte (Blandine Bouvier) • Kristin Scott Thomas (Bijou) • Alexandre Desrousseaux (Benjamin) • Nicolas Bridet (Maxime) • Panos Koronis (Dimitris) • Leelou Laridan (Blandine als Teenager) • Marie Mallia (Magalie als Teenager) • Sarah Le Picard (Mutter) • Antoine Levannier (Vater) • Candice Bouchet (Lehrerin für Lachyoga) • Bastien Savarino (Benjamins Mitbewohner)

Produktion: Caroline Bonmarchand • Isaac Sharry
Szenenbild: Anna Falguère • Aliki Kouvaka
Kostümbild: Marli Aleiferi
Maskenbild: Stéphane Desmarez • Christophe Oliveira • Stéphanie Selva
Kamera: Antoine Roch
Ton: Olivier Le Vacon
Musik: Mocky
Schnitt: Catherine Schwartz

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Bild: Happy Entertainment

1 customer review

Ausreichend
30.11.23
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