Scream VI

Kinoplakat Scream VI

Der Kritiker gibt es ungern zu: Kann man sehen – muss man nicht. Ein weiteres Kapitel der Reihe wird aufgeschlagen, Handlungsstränge beendet und neue gelegt. Nach dem bekannten Strickmuster der Reihe geht das Morden weiter.

Alles neu? Alles anders? Das verspricht eine der Hauptrollen. Doch das Konzept ist bewährt. Der Umzug nach New York soll für die Überlebenden des letzten Teils, man ist betont in einem Franchise, die Erlösung bringen. Die bleibt verwehrt, denn Ghostface hat ebenfalls den Weg nach New York gefunden und macht flugs das erste Opfer nieder. Damit ist bewiesen: es besser zu wissen, schützt vor Torheit nicht. Derweil versuchen die Core Four ein neues Leben zu beginnen. Gar nicht so einfach, wenn Frau Sam Carpenter heißt und in den Gesellschaftsmedien einen zweifelhaften Ruf besitzt. Auch nicht einfach, wenn Frau die kleine Schwester beschützen möchte, die von dem ganzen Scheiß nichts mehr wissen will und bockt. Doch kaum ist Ghostface ihnen auf den Fersen, ändert die kleine Schwester Tara ihre Meinung. Schlagartig geht es nur noch darum, das eigene Leben zu schützen. Gar nicht so einfach, wenn der Killer wie irre zuschlägt und ein Opfer nach dem anderen niederstreckt.

Kritik

"Einmal die große Schlachtplatte, bitte" würde die Bestellung in einem Restaurant lauten. Und die wird umgehend serviert. Die Zahl der Opfer ist hoch, der Killer geht rücksichtslos und ausgesprochen brutal vor. Egal ob jung, alt, stark oder schwach. Jeder und jede wird niedergemacht. Die Opfer sind teils unerträglich dämlich und tappen in Fallen. Vieles ist genretypisch. Auch wenn "Scream VI" betont es anders zu machen, läuft das meiste nach bewährten Mustern ab. Dazu zählt, dass der Verleih ausdrücklich darum bittet, keine Details zu verraten. Gut. Dann eben nur Harmloses. Die Spannungskurve ist hoch; allerdings teilweise überdehnt. Die Fahrt in der U-Bahn wird zur Geisterbahn und es dauert mehrere Stationen bis endlich eintritt, was unumgänglich ist. Die New Yorker Polizei glänzt auffällig durch Abwesenheit. Und Fahrgäste einer U-Bahn bewegt es nicht zum Eingreifen, wenn das passiert, was passiert.

Die Clique hält auffällig gut zusammen, insbesondere die Beziehung der Schwestern bekommt eine besondere Bedeutung. Melissa Barrera als Sam Carpenter und Jenna Ortega als Tara Carpenter spielen das gut. Ansonsten sind die Charaktere teils unangenehm amerikanisch, strotzen vor Selbstbewusstsein. Dass die Gejagten mittlerweile traumatisiert sind, glaubt der Kritiker gerne. Das Drehbuch interessiert das leider nur am Rande. Und es erstaunt, welche Verwundungen Menschen überleben.

Fazit
"Scream VI" hat eine Achillesferse: Es ist eine Folge eines Franchise. Keine abgeschlossene Geschichte, sondern ein Kapitel von mehreren. Vielleicht deshalb trieft der Horror vor Blut und ist gleichzeitig blutleer.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Alternativtitel: Scream 6
Land: USA
Jahr: 2023
Laufzeit ca.: 118
Genre: HorrorMysteryThriller
Verleih: Paramount Pictures
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 09.03.2023 

Regie: Matt Bettinelli-Olpin • Tyler Gillett
Drehbuch: James Vanderbilt • Guy Busick • Kevin Williamson

Schauspieler: Melissa Barrera (Sam Carpenter) • Jenna Ortega (Tara Carpenter) • Courteney Cox (Gale Weathers) • Jasmin Savoy Brown (Mindy Meeks-Martin) • Mason Gooding (Chad Meeks-Martin) • Hayden Panettiere (Kirby Reed) • Devyn Nekoda (Alison) • Josh Segarra (David) • Liana Liberato (Carly) • Tony Revolori (Gabe) • Jack Champion (Evan) • Samara Weaving • Dermot Mulroney (Williams) • Henry Czerny (Professor Freddie) • Thomas Cadrot (Brooks)

Produktion: Paul Neinstein • William Sherak • James Vanderbilt
Szenenbild: Michele Laliberte
Kostümbild: Avery Plewes
Maskenbild: Farid Brik • Kathy Kelso
Kamera: Brett Jutkiewicz
Musik: Brian Tyler
Schnitt: Jay Prychidny

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Bild: Paramount Pictures

1 customer review

Befriedigend
08.03.23
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