Ted

Kinoplakat Ted

John nennt einen lebendigen Teddybären seinen besten Freund. Der Kumpel aus Kindertagen ist eine feste Größe in seinem Leben geworden. Doch es kommt der Tag, an dem John endlich erwachsen werden muss. Und vielleicht müssen Mensch und Bär unterschiedliche Wege gehen.

Die Komödie mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle beginnt wie ein Märchen. Es war einmal im Jahr 1985. Da wünschte sich der Junge John, dass sein Weihnachtsgeschenk lebendig werden möge. Am nächsten Morgen war es soweit: Das Stofftier Teddy lebte und konnte sprechen. Zunächst wurde Ted eine echte Berühmtheit in ganz Amerika. Doch dann geriet er in Vergessenheit, wie so viele Kinderstars.

In der Jetztzeit sind John (Mark Wahlberg) und Ted immer noch gute Freunde. Sie teilen die Wohnung miteinander und den Umstand, nicht erwachsen geworden zu sein. Das geht für den Bären in Ordnung. Anders gelagert ist der Fall von John. Seiner Freundin Lori (Mila Kunis) geht Johns Unreife gehörig auf die Nerven. So übernimmt der 35-Jährige immer noch keine Verantwortung, geht einem grottigen Job bei einer Autovermietung nach und konsumiert gerne Hasch gemeinsam mit Ted auf der Couch.

Wobei der Drogenkonsum nicht Teds einzige Schwäche ist. Er ist unflätig und nimmt gerne schmutzige Wörter und Kraftausdrücke in den Mund. Wer sich auf ein Rededuell mit dem Plüschtier einlässt, zieht mit Sicherheit den Kürzeren. Und er hat Sex mit menschlichen Frauen. Die Details enthüllt der Film - ich möchte an dieser Stelle nicht vorgreifen.

Zurück zu Lori. Die hat eines Tages die Nase voll von John und stellt ihn vor die Wahl: der Bär oder ich. John schwört Besserung, doch noch während der Bewährungsfrist wird er rückfällig und Lori kündigt die Beziehung auf. Doch ausgerechnet in dieser Nacht wird Ted von einem durchgeknallten Vater und dessen fettem Sohn entführt. Jetzt können nur noch John und Lori Teds Leben retten, indem sie zusammenhalten.

Kritik

Ein Film mit einem lebenden Kuscheltier lässt an einen Kinder- oder Familienfilm denken - ist jedoch das krasse Gegenteil. "Ted" ist derart vulgär und ordinär, dass Kinder womöglich noch etwas davon lernen könnten. Also heißt es für sie: Wir müssen leider draußen bleiben. Für Erwachsene hingegen ist "Ted" vielleicht ein erfrischender Spaß.

Allerdings kann ich den Film nur eingeschränkt empfehlen. Empfindliche Naturen werden wohl wenig Freude an den aneinandergereihten Plattitüden haben. Da werden Witze gerissen über Religionen, Minderheiten, Frauen und Männer und immer wieder gerne über Sex. Mich stört das nicht und ich werte den Film nicht ab, weil er absichtlich flach ist. Was für mich den Eindruck trübt, ist der müde Unterbau. Unreifer Mann will keine Verantwortung übernehmen und gefährdet damit seine Beziehung.

Der Film stellt auf den schwachen Unterbau nur wenig Aufbau. So baut er eine Entführung ein, die streng genommen zum Film nicht viel mehr beiträgt als ein kitschiges Happy End. Ein tragender Faktor besteht in der Verbeugung vor den 1980er Jahren. Insbesondere dem Film "Flash Gordon" und dessen Hauptdarsteller Sam J. Jones wird gehuldigt. Der tritt auf und sorgt für einige Lacher. Doch dann passiert mit der Idee, was mit den meisten Ideen des Films passiert: Sie wird überstrapaziert und ist am Ende nur noch halb so lustig. Zudem bleibt von der Komik wenig übrig, wenn man von dem speziellen Ton absieht. Sie ist weder geschliffen noch hintersinnig oder entlarvend. Eine Ausnahme bilden Norah Jones und Ryan Reynolds, die die Gelegenheit nutzen und ihren sauberen Images etwas entgegensetzen.

Zu den menschlichen Hauptdarstellern habe ich wenig zu sagen. Wahlberg und Kunis bleiben austauschbar. Ted wiederum könnte auch als Comedian bestehen, wäre er nicht animiert und könnte er sein loses Mundwerk zügeln.

Fazit
Die vulgäre Komödie hat schon länger Einzug auf die Kinoleinwände gehalten. Mit "Ted" kommt eine frische Idee hinzu.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2012
Laufzeit ca.: 110
Genre: FantasyKomödie
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 02.08.2012
Heimkino: 06.12.2012

Regie: Seth MacFarlane
Drehbuch: Seth MacFarlane • Alec Sulkin • Wellesley Wild

Schauspieler: Mark Wahlberg (John Bennett) • Mila Kunis (Lori Collins) • Joel McHale (Rex) • Giovanni Ribisi (Donny) • Patrick Warburton (Guy) • Matt Walsh (Thomas) • Jessica Barth (Tami-Lynn) • Aedin Mincks (Robert) • Bill Smitrovich (Frank) • Norah Jones (Norah Jones) • Sam J. Jones (als er selbst) • Tom Skerritt (als er selbst) • Alex Borstein (Johns Mutter) • Ryan Reynolds (Jared)

Produktion: Scott Stuber • Seth MacFarlane • John Jacobs • Jason Clark
Szenenbild: Stephen Lineweaver
Kostümbild: Debra McGuire
Maskenbild: Ann Masterson
Kamera: Michael Barrett
Musik: Walter Murphy
Schnitt: Jeff Freeman

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Bild: Universal Pictures International

1 customer review

befriedigend
02.08.12
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