A Million Ways to die in the West

Kinoplakat Million Ways to die in the West

Wer sich auf eine hintersinnige Parodie über den Wilden Westen und Wild-West-Romantik freut, der geht hier leer aus. Die Geschichte spielt nur vor der Kulisse des Wilden Westens. Freunde von vulgärem Fäkal-Humor kommen voll auf ihre Kosten.

Für gewöhnlich ist der Wilde Westen der Traum von längst vergangenen, besseren Zeiten. Man kann es aber auch so sehen wie Albert Stark (Seth McFarlane), für den der Wilde Westen in etwa die hassenswerteste Gegend der Welt ist. Deren einziger Lichtblick Louise (Amanda Seyfried) hat ihn gerade sitzen lassen, weil Albert eine ziemliche Null ist. Das wird nur noch von seinem besten Freund Edward (Giovanni Ribisi) überboten. Der ist mit Ruth (Sarah Silverman) verbandelt, die ihren Lebensunterhalt als Hure verdient, mit der Albert noch nie Sex hatte, weil beide katholisch sind.

Als Anna (Charlize Theron) in das langweilige Nest kommt, findet sie schon bald Gefallen an Albert. Und um ihn nicht in Gefahr zu bringen, verschweigt sie, dass ihr Ehemann der gefürchtete Revolverheld Clinch Leatherwood (Liam Neeson) ist. Doch eines Tages bekommt der Wind von der neuen Liebe seiner Frau und fordert Albert zum Duell.

Kritik

Wer weiß, dass Seth McFarlane nicht nur die männliche Hauptrolle spielt, sondern auch für Drehbuch, Regie und Produktion verantwortlich zeichnet, dürfte über "A Million Ways to die in the West" kaum überrascht sein. In erster Linie ist es vulgärer Humor auf einfachem Niveau. Es gibt Witze über Sex und Fäkalien, ungezählte Furzwitze und nicht einmal vor einem gespielten Witz mit Durchfall macht der Film halt. Doch selbst, wenn man diese Art von Humor schätzt, funktioniert er die meiste Zeit nur bedingt, weil etwa der Zeitpunkt nicht stimmt. Anderes zündet aufgrund mangelnder Logik nicht. Da quietscht Ruth beim Sex mit dem Freier so laut, dass es bis in den darunterliegenden Saloon schallt. Nach der Nummer erzählt sie, gerade Oralsex mit einem Kunden gehabt zu haben. Dass Frauen auch mit vollem Mund sprechen können ist nichts Neues; das Andere schon. Den Witzen über das Einzelgänger-Schaf fehlt die Grundlage, weil Schafe Herdentiere sind. Auch nicht gelungen ist der Running Gag, bei dem alle x Minuten jemand stirbt. Nicht erschossen wird, wie es in einem Western zu erwarten wäre, sondern erschlagen, aufgespießt oder sonst wie zu Tode kommt. Weiterhin ist es eine fragwürdige Idee die Handlung eines Filmes im Wilden Westen anzusiedeln, wenn Humor der fast gar keinen Bezug darauf nimmt und die Handlung großteils auch woanders spielen könnte.

Eine Gemeinsamkeit von Handlung und Humor ist die, dass beides nur schwer in die Gänge kommt. Und davon abgesehen, dass die Erzählung in erster Linie eine Grundlage für die Blödeleien ist, wirkt sie unstimmig. Zu Anfang fast ein Buddy Movie, in dem zwei Außenseiter sich durchwursteln. Doch mit dem Auftauchen von Anna spielt Edward keine Rolle mehr, darf erst gegen Filmende wieder auftauchen. Selbstredend finden Anna und Albert einander. Doch der Umstand, dass die Gangsterbraut des Verbrechens müde ist und sich nach etwas Normalem sehnt, ist ähnlich raffiniert wie Pommes rot-weiß.

Um noch kurz ein paar Takte zur erstaunlichen Besetzung zu sagen. Es treten Schauspieler wie Charlize Theron, Giovanni Ribisi und Liam Neeson auf, die bereits anspruchsvolle Rollen meisterten und es gibt die Darsteller, wie beispielsweise Seth McFarlane, die nur reden.

Fazit
"A Million Ways to die in the West" tritt mit wenig Eigenanspruch an und erfüllt so gesehen den eigenen Anspruch.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 116
Genre: KomödieWestern
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 29.05.2014
Heimkino: 09.10.2014

Regie: Seth MacFarlane
Drehbuch: Seth MacFarlane • Alec Sulkin • Wellesley Wild

Schauspieler: Seth MacFarlane (Albert) • Charlize Theron (Anna) • Amanda Seyfried (Louise) • Liam Neeson (Clinch) • Giovanni Ribisi (Edward) • Neil Patrick Harris (Foy) • Sarah Silverman (Ruth) • Christopher Hagen (George) • Wes Studi (Cochise) • Matt Clark (Schürfer) • Evan Jones (Lewis) • Aaron McPherson (Ben) • Rex Linn (Sheriff) • Brett Rickaby (Charlie) • Alex Borstein Alex Borstein (Millie)

Produktion: Seth MacFarlane • Scott Stuber • Jason Clark
Szenenbild: Stephen Lineweaver
Kostümbild: Cindy Evans
Kamera: Michael Barrett
Musik: Joel McNeely
Schnitt: Jeff Freeman

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Bild: Universal Pictures International

1 customer review

befriedigend
29.05.14
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