Tee mit Mussolini

Kinoplakat Tee mit Mussolini

Franco Zeffirelli verarbeitete in seinem Film eigene Kindheitserlebnisse mit Schwerpunkt des Zweiten Weltkriegs.

Italien kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Eine Gruppe britischer Ladies übernimmt in Florenz die Erziehung eines kleinen Jungen, dessen Vater ihn als Hindernis für seine Liebesaffären sieht. Das Leben dieser Ladies läuft streng nach britischen Wertmaßstäben ab und Regeln ab.
Sie wissen was Recht ist und was nicht. Unmoralisch ist zum Beispiel Ester mit ihren Affären. Die amerikanische Diva ist allein durch ihre Herkunft bereits zur Verdammnis verurteilt - schließlich ist sie Amerikanerin. Im Schwarzweißdenken der britischen Ladies ist für vieles kein Platz. So können sie sich nicht vorstellen, dass Italien in den Krieg verwickelt wird und dass irgendjemand ihnen ein Haar krümmen könnte, sind sie doch englische Ladies. Allen voran schreitet die Witwe des ehemaligen Botschafters, gespielt von Maggie Smith. Sie ist es auch, die Tee mit Mussolini trinkt und sich von ihm versichern lässt, den Ladies würde kein Haar gekrümmt. Dieses Versprechen wird sich schnell als Seifenblase herausstellen, denn die Ladies finden sich alsbald im Internierungslager wieder. Selbst dort bestehen sie auf ihren Fünf-Uhr-Tee und sind fast nicht aus der Ruhe zu bringen. Im Gegenteil: sie retten ganz nebenbei mit ihrem Starrsinn auch noch einige Fresken und überstehen die Kriegswirren mit britischer Unterkühltheit. Wozu sich Sorgen machen? Mag auf der Welt auch Krieg herrschen, den Tee nehmen wir pünktlich um 4 damit er um 5 getrunken ist.

So geht die Handlung des Filmes dahin und weder die Bilder noch die guten Schauspielerinnen fangen das plätschernde Drehbuch auf, denn es fehlt an Spannungsmomenten und Konflikten. Die Sticheleien der Ladies sind zwar gekonnt, tragen den Film jedoch nur bedingt. Der Plot ist simpel und wenn am Ende des Filmes aus ehemaligen Feindinnen fast Freundinnen werden, weil sie feststellen, beide von Männern betrogen worden zu sein, dann darf man mit den Schultern zucken. Was der Film eigentlich sagen soll, denn er sollte eine Geschichte sein, bleibt mir schleierhaft.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: Tea with Mussolini
Land: GroßbritannienItalien
Jahr: 1998
Laufzeit ca.: 117
Genre: DramaHistorieTragikomödie
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 06.01.2000

Regie: Franco Zeffirelli
Drehbuch: John Mortimer
Literaturvorlage: Franco Zeffirelli

Schauspieler: Cher (Elsa) • Judi Dench (Arabella) • Joan Plowright (Mary Wallace) • Maggie Smith (Lady Hester Random) • Lily Tomlin (Georgie Rockwell) • Baird Wallace (Luca) • Charlie Lucas (Luca, jung) • Massimo Ghini (Paolo Guarnieri) • Paolo Seganti (Vittorio Fanfanni) • Claudio Spadaro (Mussolini) • Mino Bellei (Cesare)

Produktion: Clive Parsons • Riccardo Tozzi • Giovannella Zannoni
Kostümbild: Anna Anni • Jenny Beavan • Alberto Spiazzi
Maskenbild: Franco Corridoni
Kamera: David Watkin
Musik: Stefano Arnaldi • Alessio Vlad
Schnitt: Tariq Anwar

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Bild: Universal Pictures International

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ausreichend
06.01.00
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