Fordernder Festivalfilm aus dem Iran, der seine Botschaft in Bildern und Zwischentönen versteckt. Weil die Baustelle nebenan das Haus zum Absacken bringt, müssen es alle Bewohner nachts Hals über Kopf verlassen.

Das betrifft auch Emad und Rana, die in der Wohnung eines Freundes vorübergehend eine Bleibe finden. Doch die Wohnung hat ihre Vergangenheit, mit der sie bald konfrontiert werden. Zudem inszeniert Emad das Theaterstück "Tod eines Handlungsreisenden" von Arthur Miller, dessen englischer Titel "Death of a Salesman" lautet und von dem der Titel des Films abgeleitet wurde.
Regisseur Asghar Farhadi spinnt auf verschiedenen Ebenen Parallelen und versteckt darin Gesellschaftskritik. So bekommt ein Fenster in dem Moment einen Sprung, in dem die Kamera auf die benachbarte Baustelle schaut. Das kann als Kritik gedeutet werden. Etwa dahingehend, dass der iranischen Bevölkerung das Fundament entzogen wird und die Gesellschaft Risse bekommt. Eine komplexere Deutung zu dem Film muss entfallen. Ich verließ die Pressevorführung während der Szene, in der die erste Theaterprobe stattfindet. Die unterschwellige Unruhe der Handlung und die untertitelte Originalfassung waren mir eine zu große Herausforderung.
Thomas Maiwald

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Bild: Prokino