21 Gramm

Kinoplakat 21 Gramm

Der ambitionierte Kunstfilm stellt philosophische Fragen. College-Professor Paul Rives (Sean Penn) führt ein Leben am Rande des Todes. Erst ein Spenderherz, welches er in allerletzter Minute erhält, rettet sein Leben; nicht aber seine zerrüttete Ehe. Das Spenderherz selbst stammt von einem Unfallopfer, das von einem alkoholkranken Kleinganoven (Benicio Del Toro) getötet wurde.

Nach der Gesundung begibt sich Paul auf die Suche nach der Herkunft seines Herzens. Er spürt Christina (Naomi Watts), die Witwe des Spenders auf, und verliebt sich in sie. Christina verlor bei dem Autounfall ihren Mann und die Kinder. Sie rutschte sie in die Drogensucht. Für die gebeutelte Frau ist es zunächst ein Schock, dass das Herz ihres verstorbenen Mannes zu ihr zurückkehrt, doch sie erwidert die Liebe und schließt mit Paul einen Pakt. Der Mörder ihres Mannes soll sterben.

Kritik

Die gewitterschwere Handlung bürdet ihren Darstellern übermenschliches Leid auf. Anstelle von Tiefgang bietet der Film markige Sprüche sowie Überzeichnung: Als Paul von Marys Abtreibung erfährt, bellt er sie an, ob sie das nächste Baby wieder ins Klo spülen wolle? Dazu gesellen sich "philosophische" Fragestellungen. Etwa ob die Seele eines Menschen 21 Gramm wiegt. Um exakt diese Zahl wird der menschliche Körper im Augenblick des Sterbens angeblich leichter. "Das Gewicht einer Münze, eines Kolibris, eines Schokoriegels oder das Gewicht der Seele?"

Die Erzählweise trotzt der Chronologie. Regisseur Alejandro González Iñárritu springt in 20 bis 150 Sekunden-Sequenzen. Erst am Ende des Films kann der Zuschauer das Gesehene wie ein Puzzle zu einem Ganzen zusammenfügen. Das ist vergleichbar mit einem Roman, dessen einzelne Seiten ohne erkennbares Muster in zufälliger Reihenfolge gebunden wurden. Damit der Zuschauer überhaupt folgen kann, muss die eigentliche Handlung vergleichsweise trivial ausfallen. Erschwerend kommt hinzu: Gedreht wurde mit einer wackeligen Handkamera auf grobkörnigem Material.

Fazit
Kunst ist, was man dafür hält oder als solche verkauft wird. Mir reicht es im Kino unterhalten zu werden. Einen weitergehenden Anspruch an Kunst habe ich nicht.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: 21 Grams
Land: USA
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 125
Genre: Spielfilm
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 26.02.2004
Heimkino: 16.09.2004

Regie: Alejandro González Iñárritu
Drehbuch: Guillermo Arriaga

Schauspieler: Sean Penn (Paul Rivers) • Benicio Del Toro (Jack Jordan) • Naomi Watts (Christina Peck) • Charlotte Gainsbourg (Mary Rivers) • Melissa Leo (Marianne Jordan) • Clea DuVall (Claudia Williams) • Danny Huston (Michael) • Carly Nahon (Cathy) • Claire Pakis (Laura ) • Nick Nichols • John Rubinstein • Eddie Marsan • Loyd Keith Salter • Antef A. Harris • Teresa Delgado • Kevin Chapman (Alan) • Denis O'Hare (Dr. Rothberg)

Produktion: Ted Hope • Robert Salerno
Kamera: Rodrigo Prieto
Musik: Dave Matthews • Gustavo Santaolalla
Schnitt: Stephen Mirrione

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Bild: Constantin Film

1 customer review

befriedigend
26.02.04
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