3 Days to Kill

Kinoplakat 3 Days to Kill

Wenn Luc Besson auf Familie macht, dann vor dem Hintergrund von Action. Er zeigt einen altgedienten Agenten, der mit seiner schwächelnden Gesundheit kämpft und davon träumt, noch einmal Weihnachten zu feiern. Selbstredend hat das Böse ein Wörtchen mitzureden und Effekte haben Vorrang vor Logik.

Der Titel des Films verspricht Action und liefert sie als Filmauftakt. Dann folgt der Vorspann und aus der Action wird ein Familiendrama. In dem der Held – selbstredend wider Willen – von der Vergangenheit eingeholt wird und noch einmal ran muss. Der letzte Job erschüttert das neu gewonnene Vertrauen seiner Familie. Doch Ethan Renner (Kevin Costner) hat einen guten Grund: Er ist todkrank und nur, wenn er sein Können noch einmal unter Beweis stellt, bekommt er ein Medikament, das eventuell sein Leben verlängern kann.

Kritik

Eine seltsame Mischung, die die zwei Drehbuchautoren Luc Besson und Adi Hasak da liefern. Denn wie passen die Themen "Action", "Letzter Job", "Familiendrama", "nahender Tod" und "Völkerverständigung" zusammen? Die Antwort auf diese Frage muss ein anderer Film geben, denn dies ist kein rundes Produkt. Auch wenn ich die Begründungen für die teils seltsamen Umstände und Entscheidungen verstehen kann, so bleibt das Ergebnis holperig.

Die Idee, die Hauptrolle einem kranken Agenten zu übertragen, ist eine doofe Idee, denn wiederholt knickt Kevin Costner während der Schießereien ein und der Böse entkommt. Ja, es ist Teil seiner Krankenakte und liefert die Begründung für den Kuhhandel, den er eingeht: Job gegen Medikament. Und die Krankheit zieht den Rattenschwanz nach sich, der das Familiendrama begründet.
Darin nimmt der alternde CIA-Agent mit Ex-Frau und Tochter Kontakt auf, nach Jahren des Schweigens. Der Grund dafür ist nachvollziehbar: Den nahenden Tod vor Augen will er das Verhältnis zu den zwei Frauen ins Reine bringen. Und dennoch wirkt die Entscheidung fahrlässig, denn Kevin Costner spielt einen aktiven Agenten, der stets damit rechnen muss in die Schusslinie zu geraten. Und das kann natürlich bedeuten, dass die Gegenseite seine Familie angreift. Was selbstredend geschieht. Die Wandlung der Hauptfigur hin zum Familienmenschen geschieht nach Art von Luc Besson auf oberflächliche Art und Weise. In einer der Schlüsselszenen der Vater-Tochter-Beziehung erfährt der Zuschauer, dass die Tochter, die jetzt im Teenageralter ist, nie Fahrrad fahren gelernt, weil der Vater nicht da war!

In einer Nebenhandlung, die so nebensächlich ist, dass sie auch unter den Tisch fallen könnte, haben farbige Einwanderer Costners Wohnung besetzt. Aus der anfänglich feindlichen Distanz entwickelt sich Freundschaft. Letztlich wird sogar das neugeborene Baby nach Costner benannt.

Wie gesagt kommt die Action insgesamt kurz. Zudem kann mich ihre Darstellung nicht überzeugen. Wiederholt steht der Held ohne jede Deckung da und schießt ein halbes Dutzend Angreifer nieder, ohne selbst getroffen zu werden. Davon abgesehen macht Kevin Costners Darstellung als alternder Held einen zwiespältigen Eindruck. Die Kamera rückt ihn absichtlich ins schlechte Licht. Graue Haare, Bauchansatz und Schlabberklamotten sind nicht gerade sexy. Und dennoch stellt ihn der Film als Womanizer dar.
Nicht zuletzt sind die Leistungen der Darsteller nicht weltbewegend. Kevin Costner hinterlässt einen Eindruck, der mit "geht so" treffend beschrieben ist. Zum Rest der Crew ist wenig zu sagen. Amber Heard als CIA-Agentin finde ich irgendwie albern. Connie Nielsen als Ex-Frau und Filmtochter Hailee Steinfeld geben sich Mühe.

Fazit
Von der Action kommend, geht die Handlung über ein aufgesetztes Familiendrama, zurück zur Action. Vieles ist daran vorhersehbar und ein Gutteil überzeugt nicht. Alles in allem: geht so.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: FrankreichUSA
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 116
Genre: Action
Verleih: Universum Film
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 08.05.2014
Heimkino: 31.10.2014

Regie: McG
Drehbuch: Luc Besson • Adi Hasak

Schauspieler: Kevin Costner (Ethan Renner) • Amber Heard (Vivi Delay) • Hailee Steinfeld (Zooey Renner) • Connie Nielsen (Christine Renner) • Tómas Lemarquis (der Albino) • Richard Sammel (der Wolf) • Marc Andréoni (Mitat) • Bruno Ricci (Guido) • Jonas Bloquet (Hugh) • Eriq Ebouaney (Jules) • Joakhim Sigue (Abbate) • Alison Valence (Sumia) • Big John (Louis) • Michaël Vander-Meiren (Jacques) • Paolo Calia

Produktion: Marc Libert • Ryan Kavanaugh
Szenenbild: Sébastien Inizan
Kostümbild: Olivier Bériot
Kamera: Thierry Arbogast
Musik: Guillaume Roussel
Schnitt: Audrey Simonaud

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{joomplucat:55 limit=3|columns=3}Bilder: Universum Film

1 customer review

befriedigend
08.05.14
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