Antikörper

Kinoplakat Antikörper

Schonungsloser Thriller über einen durchgeknallten Serienkiller. Die Eröffnung von "Antikörper" macht den Eindruck, dass dies die deutsche Antwort auf amerikanische Produktionen ist. Der durchgeknallte Serienkiller Gabriel Engel (André M. Hennicke) wird von seiner Nachbarin bei der Polizei angezeigt. Die unvorsichtigen Ermittler sind die letzten Opfer des Monsters, das gerade ein Bild mit menschlichem Blut malt, während nebenan auf einem Folterstuhl ein Knabe verblutet.

Der Fall Engel sorgt auch im kleinen Herzbach für Aufsehen. Der Ermittler vor Ort Michael Martens (Wotan Wilke Möhring) knackt noch immer an einem Mordfall, bei dem ein Mädchen ermordet wurde. Er will nicht daran glauben, dass Gabriel Engel der Täter ist und plant einen Gentest durchzuführen. Doch ausgerechnet sein Schwiegervater schießt quer. Nicht zum ersten Mal. Und weshalb ist sein Sohn seit dem Mord verhaltensauffällig? Kommt der Täter am Ende aus der eigenen Familie? Dann wird Martens nach Berlin gerufen, denn Engel will mit ihm reden. Es gelingt dem Monster den unerfahrenen Polizisten in ein gefährliches Spiel um Macht und Manipulation zu verstricken.

Kritik

"Antikörper" setzt auf eine ausdrucksstarke Handschrift, die die Grenzen zwischen wuchtig und plakativ verwischt. Der Killer heißt Gabriel Engel, der Polizist wohnt in Herzbach. Die Szenen sind wiederholt eigenartig. Wie etwa die Rehe, die gegen Film-Ende aus dem Wald treten, um den Vater am Sohnesmord zu hindern. Gut, auch die Szene mit der Selbstgeißelung und das verblutende Schaf im Zaun sind nicht von schlechten Eltern. Die Dialoge sind ausgesprochen derb und vulgär.

Bilder und Themen sind bewusst provokant gewählt. Es geht um Kindesmissbrauch und einen homosexuell pädophilen Serienkiller. Damit werden Katholizismus und familiäre Probleme verquickt.
Zwei große Erzählstränge laufen Zeit parallel. Einzelne Szenen verlieren durch sprunghafte Dialoge und abrupte Themenwechsel – die Spannung erzeugen sollen. Das große Täuschungsmanöver wird nicht jeden aufs Glatteis führen. Für mich ist des Rätsels Lösung naheliegend und die häuslichen Probleme des Polizisten lassen mich kalt. Die Dramaturgie überzeugt mich während der Psychoduelle zwischen dem Ermittler und dem Serienkiller. Doch ausgerechnet diese Momente kommen zu kurz. Ein bedauerlicher Punkt.

Fazit
"Antikörper" ist ein ausgefallener Film. Ob im negativen oder positiven Sinn liegt im Auge des Betrachters.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Alternativtitel: Antikörper – Das Gute ist das Böse daran
Land: Deutschland
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 122
Genre: Thriller
Verleih: Kinowelt
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 07.07.2005
Heimkino: 10.03.2006

Regie: Christian Alvart
Drehbuch: Christian Alvart

Schauspieler: Wotan Wilke Möhring (Michael Martens) • André Hennicke (Gabriel Engel) • Heinz Hoenig (Kommissar Seiler) • Nina Proll (Lucy) • Jürgen Schornagel (Sucharzewski) • Ulrike Krumbiegel (Rosa Martens) • Hauke Diekamp (Christian Martens) • Laura Alberta Szalski (Sarah Martens) • Norman Reedus (Polizist Schmitz) • Gudrun Ritter (Frau Sucharzewski) • Klaus Zmorek (Bosowski) • Hans Diehl (Pfarrer)

Produktion: Boris Schönfelder
Szenenbild: Christian Martin Goldbeck
Kostümbild: Silke Sommer
Maskenbild: Annett Schulze • Christine Steinfelder
Kamera: Hagen Bogdanski
Ton: Jerome Burkhard
Musik: Michl Britsch
Schnitt: Philipp Stahl

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{joomplucat:66 limit=3|columns=3}Bilder: Kinowelt

1 customer review

befriedigend
07.07.05
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