Brick

Kinoplakat Brick

Brendan Frye ist Schüler an einer Highschool in Südkalifornien. Brendan ist ein überzeugter Einzelgänger. Lediglich an seiner Freundin Emily liegt ihm etwas. Jetzt hat er sie schon länger nicht mehr gesehen und macht sich Sorgen. Als sie ihn anruft und um Hilfe bittet, ist er sofort zur Stelle. Doch dann findet er sie tot in einem Abwasserkanal.

Beim SUNDANCE Festival war der Film "Brick" der überwältigende Knüller beim Publikum. "Brick" ist der Debütfilm von Regisseur Rian Johnson. Brendan Frye (wieder absolute Klasse: Joseph Gordon-Levitt) hockt völlig geschockt vor der Leiche seiner Ex-Freundin Emily (chaotisch: Emilie De Ravin). Emily liegt tot im seichten Wasser vor dem Rohr des Abwasserkanals. Sie sieht beinahe friedlich aus und Brendan erinnert sich an die Vorgeschichte, die vor 2 Tagen begann.

Brendan, ein Einzelgänger auf seiner Highschool in Südkalifornien, gehört keiner der angesagten Cliquen an und ist deshalb bei seinen Mitschülern auch ziemlich unbeliebt. Er findet in seinem Schulfach einen zusammengefalteten Zettel mit den Worten: "12:30 – Sarmentosa & Del Rio". Der Zettel stammt eindeutig von seiner Freundin Emily, von der er schon länger nichts mehr gehört und gesehen hat. Natürlich steht Brendan um 12:30 an der genannten Kreuzung. Eine Viertelstunde nach dem vereinbarten Zeitpunkt klingelt das Telefon. Es ist Emily, die ihm ziemlich ängstlich und nervös gesteht, einen schweren Fehler gemacht zu haben, und ihn um Hilfe bittet. In diesem Augenblick rast ein Sportwagen mit aufheulendem Motor an ihm vorbei, und Brendan kann nichts mehr verstehen. Als sich der Lärm gelegt hat, ist die Leitung tot. Brendan überlegt eine ganze Weile, aber dann steht sein Entschluss fest: Er wird Emilys Bitte um Hilfe nicht abschlagen. Er wird sie finden und ihr helfen, auch wenn das bedeutet, dass er seine selbst gewählte Isolation aufgeben und sich unter die anderen Schüler mischen muss, um etwas herauszufinden.
In einem Hinterhof trifft sich Brendan mit seinem einzigen Freund, einen ebenso hochintelligenten wie merkwürdigen Typen namens The Brain (seltsam: Matt O'Leary). The Brain bevorzugt auch das Alleinsein, lehnt stets an einer Wand, und beschäftigt sich vorwiegend mit einem Rubrik-Würfel. Trotzdem ist The Brain meistens über alles informiert. Aber von Emily hat auch er schon länger nichts mehr gehört. Er weiß nur, dass sie vergeblich versucht hat, in die Clique der reichen, privilegierten Kids aufgenommen zu werden.
Als Brendan nicht weiter kommt, bricht er Emilys Schulfach auf und findet dort ihr Notizbuch. Als er es durchblättert, entdeckt er ein Foto von Emily und sich selbst, ein Foto von einem ziemlich mannstollen Mädchen namens Kara (undurchsichtig: Meagan Good), mit der auch er einmal kurz etwas hatte, und eine Einladung zu einer Party. Brendan sucht Kara auf, aber die bestreitet, irgendetwas von Emily zu wissen. Also konzentriert sich Brendan auf die Einladung zu einer Party, die unter dem Motto "Halloween im Januar" stattfindet. Veranstaltet wird die Party von Laura (raffiniert: Nora Zehetner). Laura ist das derzeit angesagteste Mädchen der Schule. Kurz entschlossen geht Brendan auf diese Party, und findet sich in einer Welt wieder, die ihm völlig fremd ist: exaltiert rezitiert Laura zu Jazzklängen Gedichte, während ihre Gäste durch die luxuriösen Zimmer lustwandeln und exklusive Drinks schlürfen. Natürlich fällt Brendan hier auf wie ein Straßenköter bei einer Rassehund-Veranstaltung. Der selbstverliebte und ziemlich aggressive Brad Bramish (Kotzbrocken: Brian J. White), der sich für den führenden Kerl der Schule hält und außerdem Lauras Freund ist, macht ihn sofort an. Aber Brendan geht dem Streit aus dem Weg und verdrückt sich in die Bibliothek. Laura ist ihm gefolgt, und als er sie nach Emily fragt, erklärt sie ihm, dass sie das Mädchen auch schon seit einem Monat nicht mehr gesehen hat. Sie gibt ihm aber den Tipp, es doch mal im Café "Coffee And Pie, Oh My." zu versuchen. Im Hinterhof dieses berühmt-berüchtigten Cafés würde immer die ständig zugedröhnte Gang von Dode (überzeugender Junkie: Noah Segan) herumlungern.

Als Laura geht, folgt Brendan ihr und sieht, wie sie mit einem muskulösen Typen spricht, der daraufhin recht aufgeregt in seinem Sportwagen davon prescht. Anschließend geht Brendan dem Tipp von Laura nach. Mit ein paar Schlägen quetscht er aus Dode heraus, dass Emily angeblich jetzt sein Mädchen ist, und dass Brendan lieber die Finger von der ganzen Sache lassen soll, wenn er sie sich nicht verbrennen will. Brendan versteckt sich und folgt Dode. Der trifft sich tatsächlich mit Emily, küsst sie und steckt ihr einen Zettel zu. Brendan passt Emily ab und will eine Erklärung. Doch Emily macht ihm klar, dass er ihr am besten helfen würde, wenn er sie einfach in Frieden ließe. Es tue ihr leid, dass sie nicht mehr seine Freundin sein könne, aber das Leben mit ihm wäre ihr zu einsam gewesen. Sie umarmt ihn ein letztes Mal, und Brendan spürt, dass sie ihn trotz ihrer Worte immer noch gern hat. Er stiehlt ihr kurz entschlossen bei dieser Umarmung ihr Notizbuch und findet darin den Zettel, den Dode ihr zugesteckt hat. Darauf gemalt sind ein großes "A" und die Worte "Mitternacht". Brendan fragt The Brain nach der Bedeutung der Worte, aber der kann sich nur vorstellen, dass es sich vielleicht um eine andere Clique handelt.

Als Brendan in dieser Nacht einschläft, wird ihm im Traum die Bedeutung des "A" klar – es handelt sich um die Öffnung des Zugangs zur Kanalisation. Brendan rennt zu diesem Kanal – und findet Emilys Leiche. Als er im dunklen Kanalrohr Geräusche hört, läuft er hinein. Er muss Emilys Mörder finden! Doch Brendan wird niedergeschlagen. Als er wieder erwacht, lässt er sich noch einmal Emilys Worte bei ihrem letzten Treffen durch den Kopf gehen. Er fragt The Brain danach, was wohl die Worte "Brick" und "The Pin" bedeuten könnten. Mit "Brick" kann The Brain nichts anfangen, aber "The Pin" kennt er. The Pin (zum Fürchten: Lukas Haas) ist nämlich der bekannteste Drogendealer der Stadt, über den alle Geschäft laufen. Er ist der Stoff-Lieferant für Laura, Brad und ihre Clique. Also versucht Brendan über Laura Kontakt mit The Pin aufzunehmen, und streut ein paar wüste Gerüchte aus. Die Taktik geht auf: The Pin schickt seinen Schläger Tugger (stark: Noah Fleissaus), der sich als der muskulöse Typ entpuppt, mit dem Laura gesprochen hat. Tugger soll Brendan einen Denkzettel verpassen, aber der lässt sich davon trotz blutiger Nase nicht beeindrucken. Inzwischen will The Pin wissen, wer dieser lästige Typ ist. Nach dieser Audienz ist Brendan zwar genauso klug wie vorher, aber allmählich wird ihm klar, dass die Sache wohl doch eine Nummer zu groß für ihn ist. Aber da ist es schon zu spät, und Brendan droht Emilys Schicksal zu teilen.

Kritik

Die Entstehungsgeschichte des Films "Brick" hört sich selbst wie ein Filmdrehbuch an: junger Regisseur, eben von der Filmschule kommend, hat eine Idee für einen Film, der im Highschool Milieu spielt. Weil keiner ihm das Geld zum Drehen geben will, geht er sechs Jahre lang auf die Suche nach edlen Spendern. Als er sie dann endlich beisammen hat, und auch willige Schauspieler gefunden hat, die keine Millionen kosten, dreht er den Film in 20 Drehtagen und landet damit einen Knüller.
Rian Johnson zeigt in seinem ersten Spielfilm "Brick" eine faszinierende und clevere Mischung aus typischem Highschool Film und Anlehnungen an Klassiker wie "Der Malteser Falke" oder "Tote schlafen fest". Überall spürt man Anklänge an seine Lieblingsautoren Dashiell Hammett und Raymond Chandler. Und vieles erinnert an seinen Lieblingsregisseur Alfred Hitchcock und überhaupt an den Film Noir. Mit eindeutigem Talent verwebt er geschickt unzählige spannende Handlungsstränge, führt den Zuschauer auf etliche falsche Fährten, und lässt am Ende das Ganze wie ein Zauberer mit einem Tusch in einem Feuerwerk enden. Der Film "Brick" ist sozusagen ein Highschool-Film für Erwachsene. Die jungen Darsteller warten mit erstaunlichem Können auf und lassen die Spannung nicht eine Minute abflachen.

Fazit
Ein unglaublich spannender und absolut überraschender Thriller. 110 Minuten, die Sie garantiert mit vor Aufregung feuchten Händen und trockenem Mund verbringen werden. Sehenswert!
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 80 %


Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 110
Genre: DramaKrimiMysteryThriller
Verleih: Senator Film Verleih
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 21.09.2006
Heimkino: 01.10.2007

Regie: Rian Johnson
Drehbuch: Rian Johnson

Schauspieler: Joseph Gordon-Levitt (Brendan) • Nora Zehetner (Laura) • Lukas Haas (The Pin) • Noah Fleiss (Tugger) • Matt O'Leary (The Brain) • Emilie de Ravin (Emily) • Noah Segan (Dode) • Richard Roundtree (Assistant V.P. Trueman) • Meagan Good (Kara) • Brian White (Brad Bramish) • Jonathan Cauff (Biff) • Reedy Gibbs (Pins Mom)

Produktion: Ram Bergman • Mark G. Mathis
Szenenbild: Jodie Lynn Tillen
Kostümbild: Michele Posch
Maskenbild: Jill Ventimiglia
Kamera: Steve Yedlin
Musik: Nathan Johnson
Schnitt: Rian Johnson

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Bild: Senator Film Verleih

1 customer review

gut
21.09.06
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