Cabin Fever

Kinoplakat Cabin Fever

Horrorfilm über eine misslungene Hüttengaudi. Ein beliebtes Motiv amerikanischer Horrorfilme ist der Wald. Eine Gruppe von Amerikanern gerät von der Straße ab, wird in einer Hütte eingeschlossen oder kommt auf anderem Weg in Kontakt mit der Wildnis, wo Grauen und Unfassbares lauern.

Im vorliegenden Fall springt ein Killervirus vom Hundekadaver eines Wilderers auf den Menschen über. Der Virus zersetzt die Haut binnen weniger Tage und zerfrisst somit den Körper. Fünf Freunde treten also ihren Trip zu einer Berghütte an. Die liegt zwar nur einige hundert Meter von den nächsten Häusern entfernt, was aber im Film als Wildnis gilt. Bevor das Lotterleben steigen kann, kaufen sie noch in einem seltsamen Laden ein, den eine durchgeknallte Familie führt. Auf der Hütte trennen sich die Wege. Während einer der Jungs schwule Eichhörnchen schießen will, verschwindet eines der Paare gleich im Schlafzimmer, das andere erkundet die Gegend. Abends am Lagerfeuer erzählt man sich Gruselgeschichten, als eine "lebende Leiche" auftaucht und um Hilfe bittet. Der Fremde versucht mit dem Truck der Freunde wegzufahren, was in einen Kampf mündet, an dessen Ende er bei lebendigem Leib verbrennt.

Am Tag danach wäre es für Paul und Karen Zeit endlich Sex zu haben, doch Paul zieht zwischen Karens Oberschenkeln blutigen Schleim hervor. Sie ist infiziert! Voller Panik wird sie von der Gruppe abgesondert und in den Schuppen gesperrt. Doch sie ist nicht die einzige Infizierte - auch bei den Herren der Schöpfung beginnt die Haut zu jucken. Verzweifelt versucht man bei den Bewohnern der Umgebung Hilfe zu finden, doch die machen erbarmungslos Jagd auf die Erkrankten.

Kritik

Cabin Fever versucht klassische Motive zu verwerten. Ehe die Freunde in den Wald aufbrechen, gibt es beispielsweise den genretypischen Warner, der ihnen rät, dort nicht hinzugehen. Das Ausbrechen der Krankheit verläuft mehr ärgerlich als gruselig: Der erste Krankheitsherd entsteht nahe des Geschlechts: Männer juckt es unter dem Bauchnabel, Frauen zwischen den Oberschenkeln. Das ist ein weiteres beliebtes Motiv aus amerikanischen Filmen: Wer Sex hat wird bestraft.

Die Vorstellung, dass ein Virus unaufhaltsam die Haut des Körpers zersetzt, bildet eine gute Ausgangsbasis für Horror. Jedoch bleibt bei "Cabin Fever" die gruseligste Stelle die Runde am Lagerfeuer, in der Horrorgeschichten erzählt werden. Das schlechte Make-up sieht bis auf wenige Ausnahmen aufgemalt aus. Das, was Paul zwischen Karens Beinen hervorzieht, ähnelt nicht im Entferntesten Hautfetzen, sondern vielmehr roter Gelatine. Die Requisite verfährt nach dem Motto viel hilft viel. So ist das gesamte Badezimmer nach Ausbruch des Virus mit Blut bemalt und auch der Truck trieft von roter Farbe.

Die schwachen Effekte könnten ein gutes Drehbuch und gute Darsteller ausbügeln. Doch hier herrscht Fehlanzeige. Das zusammengeschusterte Drehbuch holpert wie das Laufen auf einem Trampelpfad. So hat Marcy nach dem Sex nichts Eiligeres zu tun, als sich in der Badewanne die Beine zu rasieren, wobei sie nicht nur die Haare entfernt. Trotzdem rasiert sie heulend weiter, bis von der gesamten Wade die Haut abgeschält ist.

Die englischen Dialoge verwenden in jedem zweiten Satz mindestens einmal das böse Wort, das mit F beginnt. Was nach wenigen Minuten den Effekt verliert. Die Darsteller überzeugen selbst in Extremsituationen nicht; etwa wenn die Gruppe vor einer Zerreißprobe steht.

Fazit
"Cabin Fever" versucht in die Fußstapfen erfolgreicher Vorbilder zu treten. Und es bleibt beim Versuch.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: USA
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 92
Genre: Horror
Verleih: Tiberius Film
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 29.07.2004
Heimkino: 10.03.2005

Regie: Eli Roth
Drehbuch: Randy Pearlstein • Eli Roth

Schauspieler: Rider Strong (Paul) • Jordan Ladd (Karen) • Joey Kern (Jeff) • Cerina Vincent (Marcy) • James DeBello (Bert) • Arie Verveen (Henry) • David Kaufbird (Justin) • Matthew Helms (Dennis) • Hal Courtney (Tommy) • Richard Fullerton (Sheriff) • Giuseppe Andrews (Winston) • Sam Froelich (Doktor) • Robert Harris (Cadwell) • Richard Boone (Fenster) • Tim Parati (Andy)

Produktion: Evan Astrowsky • Sam Froelich • Lauren Moews • Eli Roth
Szenenbild: Franco-Giacomo Carbone
Kostümbild: Paloma Soledad
Maskenbild: Jessica Elder
Kamera: Scott Kevan
Musik: Angelo Badalamenti • Nathan Barr
Schnitt: Ryan Folsey

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Bild: Tiberius Film

1 customer review

ausreichend
29.07.04
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