Hostel

Kinoplakat Hostel

Das Leben ist schön, wenn man was zu rauchen hat und einen auf dicke Hose machen kann. Doch das lose Treiben findet ein bitteres Ende, denn am Popo der Welt (in Tschechien) warten sadistische Killer auf ihre Opfer. Besonders hoch im Kurs stehen bei ihnen Amerikaner.

Zwei Freunde und ein auf der Reise aufgegabelter isländischer Rucksacktourist sind auf der Suche nach dem Kick. Im freizügigen Amsterdam fahnden sie nach Sex und Drogen. Mit den Drogen klappt es gut, nur mit dem Sex hapert es. Deshalb rät ihnen ein Fremder nach Tschechien zu fahren, denn dort sind die Weiber willig. Doch bereits die Zugfahrt nach Bratislava gestaltet sich seltsam. Ein Geschäftsmann isst mit den Fingern die Wurst seines mitgebrachten Salates. Er will keine Gabel, sondern direkt berühren, was für ihn gestorben ist, lautet die Erklärung. Dann tatscht er auch noch einen der Jungs an!

Die seltsame Begegnung ist rasch vergessen und man landet in einem verschlafenen Kaff. Dort wartet im Hostel die nächste Überraschung. Die Tschechinnen sind nicht nur barbusig, sondern auch unausgelastet. Deshalb geht es gleich in der ersten Nacht zur Sache. Kurz danach häufen sich die eigenartigen Zufälle. Anfangs reisen eine Japanerin und der Isländer ohne Abschied ab. Angeblich sind sie gemeinsam durchgebrannt. Der Geschäftsmann aus dem Zug erscheint erneut.
Bei der nächsten Begegnung ist der Amerikaner auf einen Stuhl gefesselt, trägt nur eine Unterhose und winselt vor Angst. Der Geschäftsmann hingegen zeigt sein wahres Gesicht: Er ist ein sadistischer Killer, der gerne Chirurg wäre, und bohrt dem Opfer zur Begrüßung mit einem Akkuschrauber ein Loch in den Oberschenkel. Die Kamera zeigt das in Nahaufnahme; anschließend auch den Bohrer, an dem noch Hautfetzen kleben. Der junge Mann wiederum fängt an vor Angst zu kotzen und bettelt um sein Leben. Da lässt ihn der nette Onkel "gehen", doch er hat ihm zuvor die Achillessehnen durchtrennt ...

Paxton, der Kalifornier ist und aus nicht erklärten Gründen Deutsch spricht, führt derweil die Suche nach seinen Freunden fort. Die Polizei kann oder will ihm nicht helfen - er landet also wieder bei den Tschechinnen. Eine bringt ihn zu einer Kunstausstellung. Das verlassene Fabrikgebäude ist jedoch eine Falle. Hier treiben die Mitglieder eines exklusiven Jagdklubs ihr Unwesen. Reiche Männer aller Nationen foltern in den unterirdischen Zellen Menschen zu Tode. Die Tschechinnen arbeiten für sie als Köder. Natürlich wird auch Paxton überwältigt und gefoltert. Sein deutscher Peiniger schneidet ihm zunächst zwei Finger ab. Dann wuchtet er eine Kettensäge herbei. Vor Angst muss auch Paxton kotzen; was sein Glück ist, denn der Folterknecht, rutscht im Erbrochenen aus und sägt sich selbst ein Bein ab. Während er noch am Boden zappelt, kann Paxton einen Revolver greifen und ihn erschießen. Die anschließende Flucht gelingt ihm relativ leicht, doch dann hört er die zweite japanische Touristin schreien.

Kritik

Mit "Cabin Fever" lieferte Regisseur Eli Roth bereits einen Horrorfilm, der sich absichtlich wie ein B-Movie gab und in dem Sex die Haupttriebfeder spielte. Diese Tendenzen setzt er im Film Hostel fort. Die Schauspieler etwa agieren absichtlich schlecht. Dies ist keine billige Polemik, sondern ein Zitat aus dem Presseheft. Das Drehbuch wurde in nur drei Wochen geschrieben. Und das merkt man ihm an. Insbesondere das Ende wirkt unausgegoren, da nicht nur alle Handlungsfäden zusammenlaufen, sondern richtig auf die Kacke gehauen wird. Es wird gestorben, was das Zeug hält. Bis dahin bietet die Handlung eine Mischung aus Kiffer- und Sexkomödie. Der folgt die Phase der Ungewissheit, die nicht richtig zünden will, denn zu absichtlich will der Film in die Irre führen.

Insgesamt kann man sagen, dass sich Eli Roth weiterentwickelt. Ob einem der Fortschritt gefällt, ist jedoch wieder eine ganz andere Frage, die vom Ermessen des Betrachters abhängt. Mir persönlich gefällt "Hostel" aus den genannten Gründen nicht. Wer hingegen Freude an sadistischem Horror hat beziehungsweise an Splatter, könnte Gefallen an ihm finden. Stellenweise gibt es sogar etwas zu lachen. Manchmal um das Grauen zu entkräften, dann weil die Handlung unfreiwillig komisch ist.

Fazit
Ich sehe Horror-Filme durchaus gerne. Doch mit dem Folter-Horror in "Hostel" kann ich mich nicht anfreunden. Wer den Film sehen will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass hier weniger Spannungsmomente und Suspense zum Tragen kommen, als vielmehr viele nackte Brüste, Ekel und Schock.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 95
Genre: Horror
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 27.04.2006
Heimkino: 27.10.2006

Regie: Eli Roth
Drehbuch: Eli Roth

Schauspieler: Jay Hernández (Paxton) • Derek Richardson (Josh) • Eythor Gudjonsson (Oli) • Barbara Nedeljakova (Natalya) • Jan Vlasák (Geschäftsmann) • Jana Kaderabkova (Svetlana) • Jennifer Lim (Kana) • Keiko Seiko (Yuki) • Lubomír Bukový (Alex) • Jana Havlickova (Vala) • Rick Hoffman (Klient) • Petr Janis (Arzt) • Takashi Miike (Miike Takashi) • Patrik Zigo (Anführer) • Milda Jedi Havlas (Empfang)

Produktion: Mike Fleiss • Eli Roth • Chris Briggs
Szenenbild: Franco-Giacomo Carbone
Kostümbild: Franco-Giacomo Carbone
Maskenbild: Greg Nicotero • Howard Berger
Kamera: Milan Chadima
Musik: Nathan Barr
Schnitt: George Folsey • Jr.

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

befriedigend
27.04.06
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