Evil Dead

Kinoplakat Evil Dead

Das Thema der Hütte im Wald gehört mittlerweile zu den Standards des Horrorfilms. Dem noch etwas hinzuzufügen, ist nicht so einfach. Das weiß auch "Evil Dead" und konzentriert sich auf eine konsequent brutale Darstellung.

Fünf Freunde fahren zu einer einsamen Hütte im Wald. Dort wollen sie mit vereinten Kräften dafür sorgen, dass Mia (Jane Levy) ihren kalten Entzug durchsteht. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft geschehen unerklärliche Dinge. Die leicht zu erklären wären, wenn Eric (Lou Taylor Pucci) seinen Mund auftun würde, denn er hat im Buch des Bösen gelesen, welches die Freunde im Keller fanden. Durch sein Gebet hat er einen Dämon gerufen, der nun wie ein Blutegel an den Seelen nagt. Mehr noch. Fünf müssen sterben, damit der Dämon sich erheben kann. Während das, was Eric in dem Buch sieht, Gestalt annimmt, rätseln die restlichen Freunde, ob Mia nur fantasiert, wegen des Drogenentzugs oder ob es in der Hütte tatsächlich nicht mit rechten Dingen zugeht? Das Zusammentreffen von Ignoranz und Schweigen ist eine tödliche Kombination.

Kritik

"Evil Dead" ist die Neuverfilmung des Filmes "The Evil Dead" aus dem Jahr 1981 der in Deutschland den Titel "Tanz der Teufel" trägt. Das Original habe ich nicht gesehen, kann die Filme nicht vergleichen. Die Neuverfilmung ist der erste Langfilm von Fede Alvarez, der davor vier Kurzfilme drehte. Er schrieb zusammen mit Rodo Sayagues das Drehbuch, das wiederum auf dem Drehbuch von Sam Raimi basiert, der beim Original Regie führte und dieses Mal als Produzent fungiert.

Für Horror-Fans erzählt der Film wenig Neues und arbeitet Standards ab. Was dann in Ordnung geht, wenn es gut gemacht ist. Doch dieser Interpretation fehlt es an Atmosphäre und Spannung. So entfällt das Mitraten und Aufdröseln der Hintergrundgeschichte, weil von Anfang an alles im Klartext erzählt wird. Mehr noch: Die eh schon einfachen Zusammenhänge werden nochmals erläutert. Nicht das einzig Ärgerliche des Skripts, denn das Drehbuch stellt die Fünf im Wald als ausgesprochen dämlich dar. So wollen die Freunde glauben, Mias Verhalten resultiere aus dem kalten Drogenentzug. Auch sonst gehen sie auffällig vernagelt vor. Eric etwa ist verletzt und hält deshalb seine Klappe, obwohl er weiß, warum die Dinge geschehen, sieht tatenlos zu, wie seine Freunde verstümmelt werden. Und als er endlich den Mund aufmacht, halten die Zweifel an. Selbst als David Augenzeuge der dämonischen Aktivitäten wird, sucht er noch nach schulmedizinischen Erklärungen. Die er natürlich nicht findet. Vielmehr schindet der Film auf diese Weise Zeit, um die dünne Handlung wieder und wieder zu strecken. Da wird von dem schwierigen Verhältnis der Geschwister zur Mutter erzählt. Doch wen interessiert das? Der Versuch des Dämons dieses Wissen (warum auch immer er es hat) gegen David einzusetzen, wirkt mau. Psychologische Spannung kommt nicht auf. Es gibt keinen subtilen Spannungsaufbau, keine Überraschungen und keine fiesen Nadelstiche. Der Film lebt von der Darstellung von Gewalt und Folter: Abgeschnittene Körperteile, Fontänen aus Kotze oder Blut, Verletzungen durch Stichwaffen. Alles in allem charakteristisch für Splatter.

Fazit
Es ist genretypisch und trotzdem enttäuschend, wie wenig die Darsteller mit ihrem Spiel zum Film beitragen. Schmunzeln kann ich über Lou Taylor Puccis Aufmachung, die ich als Verbeugung vor den 1970-er Jahren deute. "Evil Dead" bietet einen durchgängigen Stil, wiederholt jedoch, was andere Filme bereits gezeigt haben. Was kein Problem ist, wenn man es noch nicht kennt oder es gerne sieht.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2013
Laufzeit ca.: 91
Genre: Horror
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 16.05.2013
Heimkino: 02.10.2013

Regie: Fede Alvarez
Drehbuch: Fede Alvarez • Rodo Sayagues

Schauspieler: Jane Levy (Mia) • Shiloh Fernandez (David) • Lou Taylor Pucci (Eric) • Jessica Lucas (Olivia) • Elizabeth Blackmore (Natalie) • Phoenix Connolly (Teenager) • Jim McLarty (Harold) • Sian Davis (alte Frau) • Stephen Butterworth (Redneck) • Karl Willetts (Redneck) • Randal Wilson • Bob Dorian

Produktion: Bruce Campbell • Joseph Drake • Sam Raimi • Rob Tapert
Szenenbild: Robert Gillies
Kostümbild: Sarah Voon
Maskenbild: Jane O'Kane
Kamera: Aaron Morton
Musik: Roque Baños
Schnitt: Bryan Shaw

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

befriedigend
16.05.13
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