Zu Herzen gehender Kitsch. Es war einmal in Frankreich 1959. In einem Dorf hatten die Menschen verlernt zu leben. Sie hatten ihre Lebenslust gegen eine strenge Scheinmoral getauscht. Und damit niemand vom rechten Weg abkam, wachten die Menschen gegenseitig übereinander. Und der, das am besten konnte, der, der die scheinheiligste Fassade wahrte, den hatten die Bürger zum Bürgermeister ernannt.
Doch weil dieser Film ein Märchen ist, weht ein guter Wind eine Zauberin in die Stadt. Die Zauberin, gefolgt von ihrer Tochter, eröffnet ein kleines Geschäft in der Stadt, eine Choclaterie. Da nun die Menschen nichts mehr fürchteten, als die Zerbrechlichkeit ihres Selbstbetruges einzusehen, mieden sie die Choclaterie. Selbst die Kinder hatten Angst die Schwelle zu überqueren.
Doch wie das Leben so spielt, gibt es in dem Dorf einige Menschen, die sich wenig um das scheren, was die anderen sagen und ihren eigenen Weg gehen. Für diese wird die Choclaterie zum Treffpunkt.
Da man zwar versuchen kann das Leben auszutricksen, sich das Leben aber weder austricksen noch betrügen lässt, beginnt die Front der Boykotteure langsam, aber dennoch stetig zu bröckeln. Da helfen keine Strafpredigten und keine bösen Blicke – das Leben will gelebt werden. Und so geschieht es, dass der Bürgermeister der Zauberin zwar den Kampf ansagt, doch letzten Endes muss auch er einsehen, dass man das Leben nicht aussperren kann.
Und, fragst du. Was ist mit der Liebe zwischen der Zauberin und dem Zigeuner? Was ist mit dem Känguru mit dem kranken Bein?
Ja, sage ich. Gehe hin und siehe selbst.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %
Jahr: 2000
Laufzeit ca.: 117
Genre: Drama • Romantik
Verleih: Senator Film Verleih
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren
Kinostart: 15.03.2001
Heimkino: 07.08.2009
Regie: Lasse Hallström
Drehbuch: Robert Nelson Jacobs
Schauspieler: Juliette Binoche (Vianne Rocher) • Lena Olin (Josephine Muscat) • Johnny Depp (Roux) • Carrie-Anne Moss (Caroline Clairmont) • Judi Dench (Armande Voizin) • Alfred Molina (Comte de Reynaud) • Aurelien Parent Koenig (Luc Clairmont) • Antonio Gil (Jean-Marc Drou) • Hélène Cardona (Francoise Drou) • Harrison Pratt (Dedou Drou) • Gaelan Connell (Didi Drou) • Élisabeth Commelin (Yvette Marceau) • Ron Cook (Alphonse Marceau) • Guillaume Tardieu (Baptiste Marceau) • Hugh O'Conor (Henri)
Produktion: David Brown • Kit Golden • Leslie Holleran
Szenenbild: David Gropman
Kostümbild: Renee Ehrlich Kalfus
Kamera: Roger Pratt
Musik: Rachel Portman
Schnitt: Andrew Mondshein
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Bild: Senator Film Verleih