Dark Blue

Kinoplakat Dark Blue

Cop-Drama über Selbstjustiz und Korruption. Sind Stars in Uniform ein Garant für einen guten Film?

Los Angeles: Sergeant Eldon Perry (Kurt Russell) hat den Glauben an das Gute im Menschen verloren. Der Arm des Gesetzes ist er selbst - und wer sich einmal schuldig machte, hat das Recht zu leben verloren. Kein Wunder also, dass er einen Verbrecher unnötigerweise erschießt und die Schuld daran seinem jungen Partner Bobby Keough (Scott Speedman) gibt, denn der hat seine Feuertaufe vermasselt, und Eldon muss für Bobby töten, damit der in die Reihen der Elite-Einheit aufsteigen kann.

Dem Untersuchungsausschuss erzählen Bobby und Eldon ein Ammenmärchen - und kommen damit durch, denn Eldons Vorgesetzter Jack van Meter (Brendan Gleeson) deckt die Machenschaften. Mehr noch van Meter ist korrupt. Er lässt das Duo Orchad (Kurupt) und Sidwell (Dash Mihok) in seinem Auftrag Verbrechen ausführen und kassiert danach seinen Anteil. Dafür hält er die Hand über seine Schützlinge. Nur der Vize-Polizeipräsident Arthur Holland (Ving Rhames) hat Verdacht geschöpft. Er schenkt weder Bobby noch Eldon Glauben. Da er der einzige Zweifler im Untersuchungsausschuss ist, wird der Fall zu den Akten gelegt.

Als Orchad und Sidwell bei einem Raubüberfall wahllos vier Menschen töten, kann van Meter sie nicht länger schützen. Ausgerechnet Eldon und Bobby werden auf den Fall angesetzt und lösen ihn in Rekordzeit. Eldon entführt wahllos einen Bengel aus der Nachbarschaft und sprüht ihm Pfefferspray ins Gesicht. Bei der anschließenden Autofahrt erzählt der Bengel den Tathergang, um nicht länger gequält zu werden. Doch nicht die wahren Verbrecher werden zur Strecke gebracht, sondern das Sondereinsatzkommando stürzt sich auf zwei Verbrecher, die wahllos aus der Verbrecherkartei gegriffen wurden. Als Eldon seinen Partner Bobby zwingt, einen der Verdächtigen zu erschießen, gehen Bobby die Nerven durch. Er beichtet den Vorgang seiner Geliebten, die ausgerechnet die rechte Hand von Chief Arthur Holland ist. Dadurch bringt er einen Stein ins Rollen, der eine ganze Lawine nach sich zieht.

Kritik

Vor den Ereignissen des Rodney-King-Prozesses, bei dem 1992 vier Cops vom Vorwurf der Körperverletzung freigesprochen wurden, verspricht "Dark Blue" viel und hält wenig. Der Film bindet den Fakt zwar ein, reicht aber nicht an die Brisanz der Realität heran.

Das Drehbuch ist ein Routinewerk. Eine Spannung versprechende Konstellation aus Liebe, Kameradschaft, Betrug und zerbrochenen Beziehungen wird auf das Niveau einer Soap reduziert. Dialoge werden mit vielen Kraftausdrücken angereichert. Die Gewaltdarstellungen geraten ebenfalls übertrieben. Die Schwarz-Weiß-Malerei des Drehbuchs nimmt absurde Züge an, wenn fast alle weißen Cops korrupt sind und alle schwarzen Cops die Guten. Jeder Mitarbeiter des Polizeiapparats ist erpressbar und der gute Chief geht am Sonntag in seine Kirche und predigt vor seinen schwarzen Mitbürgern. Anstatt Klischees zu wälzen, täte dem Film mehr Tiefgang gut, denn die Figuren bleiben eindimensional. Wenn es dann am Ende des Films zu Ausschreitungen kommt, eben wegen der Entscheidung im Rodney-King-Prozess, dann entspricht es zwar den Fakten, aber der Zusammenhang zwischen Realität und Fiktion ist schwer auszumachen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 118
Genre: DramaKrimi
Verleih: Tobis
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 12.06.2003
Heimkino: 02.02.2004

Regie: Ron Shelton
Drehbuch: David Ayer • James Ellroy

Schauspieler: Kurt Russell (Eldon Perry) • Scott Speedman (Bobby Keough) • Michael Michele (Beth Williamson) • Brendan Gleeson (Jack van Meter) • Ving Rhames (Arthur Holland) • Kurupt (Darryl Orchad) • Dash Mihok (Gary Sidwell) • Jonathan Banks (James Barcomb) • Lolita Davidovich (Sally Perry) • Master P (Maniac) • Khandi Alexander (Janelle Holland) • Dana Lee (Henry Kim) • Chapman Russel Way (Eldon Perry III) • Marin Hinkle (Deena Schultz) • Jim Cody Williams (Verdächtiger)

Produktion: David Blocker • Caldecot Chubb • Sean Daniel • James Jacks
Szenenbild: J. Dennis Washington
Kostümbild: Kathryn Morrison
Maskenbild: Dennis Liddiard
Kamera: Barry Peterson
Musik: Terence Blanchard
Schnitt: Patrick Flannery • Paul Seydor

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Bild: Tobis

1 customer review

befriedigend
12.06.03
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