De-Lovely - Die Cole Porter Story

Kinoplakat De-Lovely - Die Cole Porter Story

Cole Porters Erfolge stehen außer Frage. Diese Biografie hingegen überzeugt in zu wenig Punkten. New York 1964 Cole Porter (Kevin Kline) sitzt am Klavier, während der Tod in Form des Regisseurs Gabe (Jonathan Pryce) an ihn herantritt. Der will ein Musical über das Leben des Komponisten inszenieren und lädt Porter ein, Rückschau zu halten. Eine Mischung aus Musical und Nummern-Revue zieht am Zuschauer vorbei.

Es folgt eine durchwachsene Nummern-Revue mit vielen Kritikpunkten. Für eine Biografie fehlt es an Wissensvermittlung. Als Spielfilm präsentiert er zu viele Nachlässigkeiten wie die, dass während der Theaterproben geraucht wird. Das dürfte den Sängern auf die Stimme schlagen und gegen Brandschutz-Vorschriften verstoßen. Oder Eigenwilligkeiten wie jene, dass Cole Porter sich im Café ans Klavier setzt um zu spielen und das Instrument nach dem Aufstehen von allein weiterspielt. Wirklich schlimm finde ich die verlogene Darstellung des Hauptdarstellers. Das Drehbuch verbiegt Cole Porter zu einem bisexuellen Künstler, der nicht homosexuell war, sondern "nur" bi. Homosexuelle Männer werden negativ dargestellt. Bis auf wenige Ausnahmen sind Porters Liebhaber im negativen Sinn schwul - etwa weibisch oder zickig.

Für einen Musikfilm ist die Handlung arg einfältig, indem sie zu jeder Szene den (nicht) passenden Song serviert. Die Musicalpassagen klingen zu uniform: Rüschig, plüschig, neckisch schwule Inszenierungen der Ohrwürmer. Wirklich ärgerlich daran ist der Umstand, dass sie nicht ungestört zu hören sind, sondern von Sprache unterbrochen werden. Was einen Kinobesuch rein wegen der Musik infrage stellt.

Für die Darsteller lohnt das Sehen kaum. Kevin Kline trägt von der ersten bis zur letzten Szene haargenau dieselbe Frisur, verleiht seiner Rolle soweit es möglich war, so etwas wie Bandbreite. Ashley Judd als seine Frau bietet zwar unterschiedliche Frisuren, aber durchgängig nur ein und denselben Gesichtsausdruck. Ohne Kritik bleiben nur Ausstattung und Kostüme.

Fazit
Ein Film ist immer ein kommerzielles Produkt, das einem möglichst breiten Publikum verkauft werden soll. Selbst unter Berücksichtigung dieses Fakts gehen mir die Zugeständnisse und Anpassungen ans Publikum bei De-Lovely zu weit. Von den künstlerischen Darbietungen werden sie nicht aufgewogen; auch wenn die reine Zahl der Gäste hoch ist.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: De-Lovely
Land: GroßbritannienUSA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 126
Genre: BiografieMusikSpielfilm
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 20.01.2005
Heimkino: 24.05.2005

Regie: Irwin Winkler
Drehbuch: Jay Cocks

Schauspieler: Kevin Kline (Cole Porter) • Ashley Judd (Linda Porter) • Jonathan Pryce (Gabe) • Kevin McNally (Gerald Murphy) • Sandra Nelson (Sara Murphy) • Allan Corduner (Monty Woolley) • Peter Polycarpou (L.B. Mayer) • Keith Allen (Irving Berlin) • James Wilby (Edward Thomas) • Kevin McKidd (Bobby Reed) • Richard Dillane (Bill Wrather) • Edward Baker-Duly (Boris Kochno) • Angie Hill (Ellin Berlin) • Harry Ditson (Dr. Moorhead) • Tayler Hamilton (Honoria Murphy) • Robbie Williams • Lemar • Elvis Costello • Alanis Morissette • John Barrowman • Caroline O'Connor • Sheryl Crow • Mick Hucknall • Diana Krall • Vivian Green • Lara Fabian • Mario Frangoulis • Natalie Cole

Produktion: Rob Cowan • Charles Winkler • Irwin Winkler
Szenenbild: Eve Stewart
Kostümbild: Janty Yates
Maskenbild: Jacqueline Bhavnani
Kamera: Tony Pierce-Roberts
Schnitt: Julie Monroe

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

ausreichend
20.01.05
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