Die glorreichen Sieben

Kinoplakat Glorreichen Sieben

Western des Jahres 2016 im alten Stil. Gold weckt Begehrlichkeit und die geht oft mit Ungerechtigkeit Hand in Hand. Doch es gibt die, die für diejenigen kämpfen, die sich nicht selbst helfen können. Die Farmer von Rose Creek stehen vor einer einfachen Wahl. Entweder sie verkaufen ihr Land unter Wert an Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) oder er nimmt es ihnen einfach weg. Wer sich dem reichen Besitzer mehrerer Goldminen in den Weg stellt, wird erschossen. Doch in seiner Überheblichkeit begeht Bogue einen schweren Fehler.

Er tötet einen der Farmer und macht sich damit dessen Witwe zum Feind. Und mit einer verletzten Frau ist nicht zu spaßen. Emma Cullen (Haley Bennett) sinnt auf Rache und sieht ihre Chance gekommen, als sie Chilsom (Denzel Washington) begegnet. Sie heuert den Revolverhelden an, damit er die Stadt gegen Bogue und seine Männer verteidigt. Chilsom sagt nach kurzem Zögern zu. Seine Vorbereitung beginnt damit weitere Mitstreiter zu gewinnen.

Josh Faraday (Chris Pratt) ist gut mit Spielkarten und im Bluffen. Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke) genießt einen exzellenten Ruf als Scharfschütze und kommt in Begleitung seines Messer werfenden Freundes Billy Rocks (Byung-Hun Lee). Die Rothaut Red Harvest (Martin Sensmeier) wird von seinem eigenen Volk nicht akzeptiert und schließt sich an. Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo) ist der Mexikaner, der in keinem Western fehlen darf. Und zu guter Letzt stößt der Trapper Jack Horne (Vincent D'Onofrio) zur Truppe. Allein haben sie keine Chance gegen Bogues Männer. Vielleicht gelingt es ihnen die Männer des Dorfes für den Kampf einigermaßen fit zu machen?

Kritik

"Die Glorreichen Sieben" setzt auf einen bewährten Aufbau hinsichtlich Dramaturgie, Personen und Szenerie. Es beginnt mit der Einführung und dem Konflikt Arm gegen Reich. Dann treten die einzelnen Männer auf. Training und Showdown schließen die Handlung ab.
Das ist gut gemacht. Zu den nicht ganz überzeugenden Punkten zählt die fehlende Charakterisierung. Die Helden werden allesamt als markig männlich, rau und unglaublich cool dargestellt. Sie verkörpern feststehende Rollen; es gibt den Rächer, den Trapper, den Mexikaner, den Indianer, den Asiaten, den Spieler und den Revolverhelden. Allen gemein ist, dass sie in der Originalfassung sehr stark nuscheln. Vermutlich ist das Teil ihrer Männlichkeit.
Ihre Motivation an dem Himmelfahrtskommando teilzunehmen bleibt im Dunkel. Auch wenn ich bedenke, dass ein Western kein Autorenfilm ist, bleiben mir die Männer zu schablonenhaft. Selbst Ethan Hawkes Ladehemmung, die ja interessant sein könnte, erfährt keinen Ausbau.

Das wirkt im Zusammenspiel mit der Lauflänge von über zwei Stunden etwas unglücklich, denn dem Aufbau der Geschichte widmet der Film viel Zeit. Und dem Spannungsbogen stände es an, wenn der Zuschauer mehr Futter bekäme. Die Story stellt neben dem Thema der Rache und Gerechtigkeit auch die Suche nach Vergebung beziehungsweise dem Seelenfrieden dar; und ihre Moral ist komisch. Die Männer suchen nach Vergebung und sterben den Märtyrertod. Insgesamt ist sie etwas unrund und sie holpert.

Die Handschrift setzt stark auf das Visuelle. Fast beiläufig fängt die Kamera die Schönheit der Landschaft ein. Um dann wieder zu den Helden zu schwenken, die sie gerne aus der Froschperspektive zeigt. Etwas eigenwillig ist an der Stilisierung die Treffsicherheit der Schützen. Ein Schuss ein Treffer. Wobei die Handlung auffällig sauber abläuft. Obwohl die Menschen hier sterben wie die Fliegen, geschieht das ohne großes Blutvergießen. Das gilt auch für das hektisch geschnittene Finale. Einige Szenen überziehen. Etwa die, in der Jack Horne einfach nicht sterben will. Es braucht drei Pfeile, bis er sich endlich entschließen kann in den Staub zu sinken und Vergangenheit zu sein. Alles in allem ist die Konzentration auf Bilder etwas überzogen.

Fazit
Insgesamt sind "Die glorreichen Sieben" ein handwerklich sauberer Film. Im Jahr 2016 ist eine weniger klassische Inszenierung denkbar mit ein wenig mehr Charakterzeichnung, ein bisschen mehr Tempo und einer etwas staubigeren Handschrift.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: The Magnificent Seven
Land: USA
Jahr: 2016
Laufzeit ca.: 133
Genre: Western
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 22.09.2016
Heimkino: 26.01.2017

Regie: Antoine Fuqua
Drehbuch: Richard Wenk

Schauspieler: Denzel Washington (Chisolm) • Chris Pratt (Faraday) • Ethan Hawke (Goodnight Robicheaux) • Vincent D'Onofrio (Jack Horne) • Byung-Hun Lee (Billy Rocks) • Manuel Garcia-Rulfo (Vasquez) • Martin Sensmeier (Red Harvest) • Matt Bomer (Matthew Cullen) • Haley Bennett (Emma Cullen) • Peter Sarsgaard (Bartholomew Bogue) • Luke Grimes (Teddy Q) • Jonathan Joss (Denali) • Cam Gigandet (McCann) • Emil Beheshti (Maxwell) • Mark Ashworth (Prediger)

Produktion: Roger Birnbaum • Todd Black
Szenenbild: Derek R. Hill
Kostümbild: Sharen Davis
Kamera: Mauro Fiore
Musik: James Horner • Simon Franglen
Schnitt: John Refoua

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{joomplucat:59 limit=3|columns=3}Bilder: Sony Pictures

1 customer review

gut
22.09.16
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