Die Mamba

Kinoplakat Mamba

Regisseur Ali Samadi Ahadi lieferte mit "45 Minuten bis Ramallah" eine krampfhaft lustige Komödie ab. Dieses Mal soll es eine Parodie auf Agentenfilme sein. Die begonnene Linie setzt der Regisseur fort und geht noch weiter in die Übertreibung. "Die Mamba" ist eine Mischung aus Klimbim und Klamauk, deren sehr spezifischer Humor nur echte Fans ansprechen wird.

Der Vorspann, bei dem die Filmschaffenden in Trickanimationen explodieren, mag als Verbeugung gemeint sein. Falls dem so ist, kommt es an den Vorspann des "Rosaroten Panthers" nicht heran. Davon abgesehen ist der unlustige Vorspann nur der Auftakt zu noch mehr Nicht-Komik.

Michael Niavarani spielt den treudoofen Hossein Sarivi, der als Geräuschdesigner in einer Keksfabrik arbeitet. Seine jüngste Idee: Den Sound von Keksen zu verbessern, indem man Beton hineinmischt. Was an dieser Idee komisch sein soll, erschließt sich mir nicht. Auch nicht der Ausbau dergleichen. Der Keks landet im Goldfischglas der Direktorin, verwandelt das Wasser in Beton und darin steckt der geliebte Goldfisch der Chefin, von dem nur noch die zuckende Schwanzflosse zu sehen ist. Selbstredend endet die Szene mit der Entlassung des Unglücksraben. Was der seinem überaus dominanten Eheweib (merke: zänkische Weiber sind ja von Haus aus lustig) nicht erzählen kann und sich auf Jobsuche begibt.

Über mehrere Zufälle wird er mit der Mamba, einem international agierenden Topterroristen (ebenfalls Michael Niavarani) verwechselt und bekommt einen echten Geheimauftrag, von einer geheimnisvollen Fremden, die mit ostdeutschem Dialekt Deutsch radebrecht. Und so beginnt das Abenteuer.

Zweifelsohne ist Humor eine Geschmackssache. Doch "Die Mamba" verabreicht ihren Humor mit der Brechstange und stapelt derart tief, dass es schon peinlich ist. Egal ob Sprachwitze, szenische Witze oder das, was Slapstick sein soll. Alles ist bis zur Schmerzgrenze überspitzt. Die Schauspieler etwa übertreiben derart, dass man den Eindruck bekommt, sie hätten ihren Verstand und ihre Würde an der Garderobe abgegeben. Weiterhin fehlen leider Gefühl und Einfühlungsvermögen für eine gelungene Agentenfilm-Parodie. Anstatt beliebte Themen und Klischees aufs Korn zu nehmen, übernimmt der Film diese und überhöht sie. Doch viel hilft nicht viel.

Fazit
Die Hoffnung auf eine Agentenfilm-Parodie weicht alsbald der Ungläubigkeit.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 20 %


Alternativtitel: Die Mamba - Gefährlich lustig!
Land: DeutschlandÖsterreich
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 96
Genre: KomödieParodie
Verleih: Senator Film Verleih
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 03.07.2014
Heimkino: 12.12.2014

Regie: Ali Samadi Ahadi
Drehbuch: Ali Samadi Ahadi • Arne Nolting

Schauspieler: Michael Niavarani (Die Mamba / Hossein Sarivi) • Christoph Maria Herbst (Carl Bronski) • Melika Foroutan (Sherazade) • Proschat Madani (Pari Sarivi) • Julie Engelbrecht (Agent Tripple D) • Monika Gruber (Keksfabrikantin Gruber) • Max Herbrechter (Ingenieur) • Simone Heher (Headhunter) • Lilian Klebow (Penny Lanz) • Gregor Seberg (Oberstleutnant Helmuth Novak) • Lukas Perman (Maurizio)

Produktion: Mohammad Farokhmanesh • Frank Geiger • Armin Hofmann • Markus Pauser • Erich Schindlecker
Szenenbild: Veronika Merlin
Kostümbild: Theresa Ebner-Lazek
Maskenbild: Monika Fischer-Vorauer
Kamera: Marcus Kanter
Ton: Heinz Ebner
Musik: Marcus Nigsch
Schnitt: Bettina Mazakarini

Anzeige

Kinoplakat Mamba Film kaufen bei Amazon.de
Als Amazon-Partner verdient Moviewolf.de an qualifizierten Verkäufen.

Bild: Senator Film Verleih

1 customer review

mangelhaft
03.07.14
Show more
Loading...
Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies und Skripte. Durch "Akzeptieren" stimmst Du der Verwendung zu. Durch "Ablehnen" stimmst Du nicht zu und es kann zu Dysfunktionen kommen.