Eclipse - Biss zum Abendrot

Kinoplakat Eclipse Biss zum Abendrot

Erneut steht Bella Swan vor der schwierigen Frage: Liebe oder Freundschaft? Während sie meint, ihrem Freund Edward das Ja-Wort geben zu wollen, ziehen am Horizont finstere Gewitterwolken auf. Zudem fordert Bellas Jugendfreund Jacob seine älteren Rechte ein.

Zum dritten Mal lässt Bella (Kristen Stewart) den Zuschauer an ihrem Seelen- und Liebesleben teilhaben. Und noch immer ist die Liebe Thema Nummer eins im Leben der jungen Frau. Wie aus "Twilight - Biss zum Morgengrauen" und "New Moon - Biss zur Mittagsstunde" bekannt, ist Bellas Freund, der Vampir Edward nicht bereit dazu, Bella in den Stand einer ebenbürtigen Partnerin zu erheben. Die Gründe dafür leuchten mir immer noch nicht ein. Weiterhin geht es nach wie vor nicht um das Thema Vampirismus im klassischen Sinn, sondern der Vampirismus dient als Platzhalter. Teils für eine kaum nachvollziehbare Prüderie. So will Edward mit dem Sex bis nach der Hochzeit warten, selbst als Bella selbst es nicht mehr erwarten kann und die Initiative ergreift. Des Weiteren verkörpert der Clan, mit dem Edward lebt, auch Bildung, Kultur und Werte. Wobei die einzelnen Clan-Mitglieder eigenartige erstarrte Kunstfiguren sind. Kein großes Wunder also, dass Bella Zweifel kommen, ob sie nicht vielleicht doch lieber auf ihre Gefühle für Jacob hört, der einem Clan von Eingeborenen entstammt, die sich in Wölfe verwandeln können und für Naturverbundenheit aber auch für Rückschrittlichkeit stehen.
Bellas Zaudern und Zögern bildet den nicht Film füllenden Hauptstrang, an den eine Rachegeschichte angefügt wird. Die ist ebenso einfach gestrickt wie die Handlung insgesamt. In Seattle wird eine Armee an Neugeborenen aufgestellt, die besonders schlagkräftig ist, weil neugeborene Vampire ihre Fähigkeiten und Kräfte zunächst kaum kontrollieren können. Und diese nahezu unschlagbare Armee wird auf den Clan der Cullens gehetzt.

Kritik

Vor rund acht Monaten hatte ich den letzten Teil der Saga gesehen und jetzt damit gerechnet, dass Bellas Leben schon weiter vorangeschritten wäre, als es ist. Erneut geht es um die Frage, ob Bella und Edward einander nun finden oder nicht. Diese Frage ist zwar ganz nett umgesetzt, weil Bella sich unter anderem zwischen Kultur und Fortschritt oder Naturverbundenheit und Rückschritt entscheiden muss, aber irgendwie wird mir zu sehr und zu oft um den heißen Brei herumgeredet. Dass die Dialoge selten tiefer gehen als Comic-Sprechblasen spricht ebenfalls nicht für den Film. Weiterhin misslungen ist der Versuch, etwas Erotik in die Geschichte zu bringen, indem Taylor Lautner fast nur noch halb nackt auftritt. Selbst ein Schneesturm kann ihn nicht dazu zwingen, zu verdecken, was er sich im Bodybuilding Studio antrainiert hat. Seine Muskeln können allerdings nicht darüber hinwegtrösten, dass er im gesamten Film nur einen Gesichtsausdruck aufbietet.

Hingegen besser gemacht, als in Teil 2 sind die Tricks. Die Wölfe sehen dieses Mal gelungener aus. Wobei ich nicht verstehe, weshalb es die vergleichsweise riesigen Wölfe im Kampf gegen die Neugeborenen so schwer haben? Apropos Action: Die ist zwar ganz ordentlich inszeniert - jedoch bleibt unklar, weshalb Vampire aus Porzellan bestehen und beim Sterben zerbrechen. Meine Vermutung ist die, dass diese blutlosen Kämpfe zumindest in den USA für eine niedrigere Freigabe sorgen sollen.

Fazit
Überzeugen kann mich die Saga auch im dritten Teil nicht. Für meinen Geschmack ist zu vieles in sich nicht stimmig. So macht Edward Bella einen Heiratsantrag und sie bekommt kalte Füße. Damit setzt der Film einen romantischen Höhepunkt und macht ihn gleich wieder zunichte. In Verbindung mit den käsigen Dialogen und der ausdrücklichen Prüderie bleibt der Film ein Werk für sehr junge oder unkritische Romantiker.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: The Twilight Saga: Eclipse
Land: USA
Jahr: 2010
Laufzeit ca.: 96
Genre: FantasyRomantikVampire
Stichwort: Twilight
Verleih: Concorde Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 15.07.2010
Heimkino: 10.12.2010

Regie: David Slade
Drehbuch: Melissa Rosenberg
Literaturvorlage: Stephenie Meyer

Schauspieler: Kristen Stewart (Bella Swan) • Robert Pattinson (Edward Cullen) • Billy Burke (Charlie Swan) • Xavier Samuel (Riley) • Justin Chon (Eric) • Anna Kendrick (Jessica) • Michael Welch (Mike) • Christian Serratos (Angela) • Jackson Rathbone (Jasper Hale) • Ashley Greene (Alice Cullen) • Paul Jarrett (Mr. Biers) • Iris Quinn (Mrs. Biers) • Sarah Clarke (Renee) • Peter Facinelli (Dr. Carlisle Cullen) • Elizabeth Reaser (Esme Cullen) • Kellan Lutz (Emmett Cullen) • Nikki Reed (Rosalie Hale) • Bryce Dallas Howard (Victoria) • Taylor Lautner (Jacob Black)

Produktion: Wyck Godfrey • Karen Rosenfelt
Szenenbild: Paul D. Austerberry
Kostümbild: Tish Monaghan
Kamera: Javier Aguirresarobe
Musik: Howard Shore
Schnitt: Art Jones • Nancy Richardson

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Bild: Concorde Filmverleih

1 customer review

ausreichend
15.07.10
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