Es gibt den Spruch: Ein Mann, ein Wort. Eine Frau, ein Wörterbuch. Das kann Mann auf Gefühle beziehen und daraus einen kammerspielartigen Film zu machen. Vielleicht trifft der in Spanien den Nerv der Zeit?
Männer können alles. Bäume pflanzen, Kriege führen oder Karriere machen. Nur eines können Männer, laut Ansicht von Cesc Gay, nicht: über Gefühle sprechen. Wenn sie in die unangenehme Situation kommen, über Gefühle reden zu müssen, dann werden sie unsicher, fühlen sich unwohl und hoffen darauf, dass die Situation möglichst schnell vorbeigeht. Das geht allen Männern um die 40 so, meint der Drehbuchautor und Regisseur. Weshalb er so weit geht, den Männern in seinem Film nur Buchstaben zuzuordnen und keine richtigen Namen. Sie heißen G., L., oder S und wursteln sich durch Episoden. Den Gedanken weitergesponnen, geht es nicht um Männer, sondern den Mann in verschiedenen Situationen. Vom Therapeuten kommend, als Freund, als eifersüchtiger Ehemann. Betrogen, verlassen, ratlos. Und wenn er mit einer Frau konfrontiert wird, dann zieht er verbal den Kürzeren.
Das ist meist gut gespielt; und trotzdem nur bedingt sehenswert, denn zu oft habe ich das Gefühl, den Männern auf der Leinwand in den Hintern treten zu wollen, damit sie endlich in die Gänge kommen oder aus sich heraus. Auf Filmlänge ist diese Wurstelei eher anstrengend als witzig.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %
Land: Spanien
Jahr: 2012
Laufzeit ca.: 95
Genre: Komödie
Verleih: Camino Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren
Kinostart: 11.07.2013
Heimkino: 06.12.2013
Regie: Cesc Gay
Drehbuch: Tomàs Aragay • Cesc Gay
Schauspieler: Javier Cámara (S.) • Ricardo Darín (G.) • Eduard Fernández (E.) • Jordi Mollà (M.) • Eduardo Noriega (P.) • Alberto San Juan (A.) • Leonardo Sbaraglia (J.) • Luis Tosar (L.) • Cayetana Guillén Cuervo (Sara) • Candela Peña (Mamen) • Clara Segura (Elena) • Leonor Watling (María) • Ernest Villegas (Juan) • Mar Ulldemolins (Redactora 1) • Sílvia Abril (Redakteurin)
Produktion: Marta Esteban
Szenenbild: Silvia Steinbrecht
Kostümbild: Anna Güell
Maskenbild: Karol Tornaria
Kamera: Andreu Rebés
Musik: Jordi Prats
Schnitt: Frank Gutiérrez
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Bild: Camino Filmverleih