Ein Käfig voller Narren

Kinoplakat Ein Käfig voller Narren

Im Transvestiten Night Club "La cage aux folles" ist die Hölle los, weil der Sohn des Hauses heiraten möchte. Ausgerechnet die Tochter eines erzkonservativen Parteisekretärs soll es sein. Beim Zusammentreffen der zwei Welten fliegen die Fetzen.

Albin (Michel Serrault) ist eine Diva - zickig bis zum Umfallen und hat stets den kleinen Finger abgespreizt. Gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Renato (Ugo Tognazzi) betreibt er einen Night Club in St. Tropez, den Nachtclub "La cage aux folles", dessen Attraktion er ist. Kurz vorm 20-jährigen Jubiläum des Paares taucht Renatos Sohn Laurent (Remi Laurent) auf, den die zwei gemeinsam großzogen.
"Er möchte heiraten."
"Ein Mädchen? Wie grauenvoll!"
Es ist einfacher gesagt als getan, denn der Vater der Braut ist ausgerechnet der Sekretär der Partei für "Moral und Sitte", deren Präsident später in den Armen einer minderjährigen, farbigen Prostituierten sterben wird. Einer der bösen Stiche, die der Film gekonnt nach beiden Seiten austeilt.
Vor der Hochzeit möchten die Brauteltern die Eltern des Bräutigams kennenlernen, was sich nicht so einfach gestaltet, denn in das Plüsch-Nest von Albin und Renato kann man sie schlecht einladen. Folglich stecken sie tief im Schlamassel. In Albins Abwesenheit wird die Wohnung entplüscht und entschwult, was der Herrin Albin einen mittleren Schock versetzt. Er glaubt, man wolle ihn loswerden. Doch dies ist nicht das einzige Problem, denn für Laurent muss noch eine glaubwürdige Mutter gefunden werden. Seine leibliche Mutter erklärt sich zwar bereit einzuspringen, doch das duldet Albin nicht. Stattdessen springt er als Mutter ein.
Das Theater, was den Brauteltern vorgespielt wird, steht auf tönernen Füßen. Überall lauern Fallstricke: Der Butler, der in Schuhen nicht laufen kann, die Teller mit den "bockspringenden" griechischen Knaben, verräterische Gesten und Töne. Auf dem Höhepunkt des Ganzen platzt die Seifenblase mit großem Getöse und Albin und Renato werden entlarvt.

"La cage aux folles" ist ein Komödienklassiker, dessen Spielfreude ihn immer noch sehenswert macht. In wenigen Filmen wird so plakativ und gleichzeitig herzlich getuckt, gekreischt und gelitten. Renato und Albin sind ein schwules Paar wie aus dem Bilderbuch: Abgespreizte Finger, versucht männliche Gesten und stets am Rande des Nervenzusammenbruchs. Eine überdrehte Komödie, die den Zeitgeist der 1970er Jahre spiegelt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: La cage aux folles
Land: Frankreich
Jahr: 1978
Laufzeit ca.: 90
Genre: KomödieLGBT
Stichwort: gay
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 11.01.1979

Regie: Édouard Molinaro
Drehbuch: Francis Veber • Édouard Molinaro • Marcello Danon • Jean Poiret

Schauspieler: Ugo Tognazzi (Renato Baldi) • Michel Serrault (Albin Mougeotte) • Claire Maurier (Simone Deblon) • Rémi Laurent (Laurent Baldi) • Carmen Scarpitta (Louise Charrier) • Benny Luke (Jacob) • Luisa Maneri (Andréa Charrier) • Michel Galabru (Simon Charrier) • Venantino Venantini (Chauffeur) • Carlo Reali (Rausschmeißer) • Guido Cerniglia (Doktor) • Angelo Pellegrino (Assistent) • Nicola D'Eramo • Vinicio Diamanti • Liana Del Balzo

Produktion: Marcello Danon
Kostümbild: Ambra Danon
Maskenbild: Pierantonio Mecacci
Kamera: Armando Nannuzzi
Musik: Ennio Morricone
Schnitt: Monique Isnardon • Robert Isnardon

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

gut
01.08.18
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