Eyjafjallajökull

Kinoplakat Eyjafjallajökull

Ein Roadmovie der besonderen Art. Manchmal muss es eben Griechenland sein, damit man Jesus begegnet, fast erschossen wird und eine Bruchlandung überlebt. Wie gut, wenn man einen Partner an der Seite hat, der einen so sehr hasst, dass er einen lieber tot als lebendig sehen möchte. Das muss doch lustig sein.

Hassliebe ist eine eigenwillige Emotion. Zwei Menschen können nicht miteinander und auch nicht ohne einander. Diesen Eiertanz aus Anziehung und Abstoßung zelebrieren Dany Boon und Valérie Bonneton als Ex-Partner. Damit sie überhaupt wieder aufeinandertreffen, lädt die gemeinsame Tochter zur romantischen Hochzeit in Griechenland ein. Die Reise dorthin ist für die Hassliebenden eine Abfolge vieler Episoden während einer langen Reise durch Europa. Zunächst nehmen sie denselben Flieger von Frankreich nach Griechenland, dann sorgt die Asche des Titel gebenden Vulkans auf Island für einen kompletten Stopp des europäischen Flugverkehrs. Fortan müssen die geladenen Gäste auf dem Landweg nach Griechenland gelangen - und wie es scheint, wird das nicht allen lebend gelingen.

Kritik

"Eyjafjallajökull - Der unaussprechliche Vulkanfilm" verspricht, dass der Zuschauer der lachende Dritte ist, wenn zwei Streithansel einander in den Haaren liegen oder sogar drohen einander umzubringen. Der Auftakt ist einigermaßen spaßig, doch je länger die Reise andauert, desto flauer wird die Abfolge von Sketchen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Kontrahenten miteinander raufen oder in den Soloauftritten kauzigen Mitmenschen begegnen. Auch die Zuspitzung der Situationen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Handlung mehr und mehr verläuft.

Wer etwas kritischer hinsieht, bekommt den Eindruck, dass das Konzept des Films nicht stimmt. Zwei Menschen, die seit 20 Jahren geschieden sind und getrennt leben, sollen in einem Roadmovie einen für den Zuschauer lustigen Ehestreit austragen. Dabei vergisst der Film Erklärungen. Etwa die für den abgrundtiefen Hass der Zwei. Dann führt er Figuren ein, deren Rollen nicht ausgebaut werden. Sowohl Onkel Albert wie auch das junge Paar verschwinden nach wenigen Minuten von der Bildfläche. Wie Onkel Albert nach Griechenland gelangt, obwohl es angeblich keinerlei Möglichkeiten gibt, verschweigt der Film.

Zudem macht es den Eindruck, dass die Hassliebenden deshalb den Landweg wählen, damit sie möglichst vielen skurrilen Zeitgenossen begegnen. So wird ihr Trip eine Nummernrevue, eine Abfolge von gespielter Komik, Wortwitz und sehr viel oberflächlichem Klamauk. Wobei der Zuschauer in Szenen abwechselnd mit Alain oder Valèrie sympathisieren soll, denn beide schlüpfen in die Rolle des Täters und des Opfers. Sympathisch wird mir keiner von beiden und auch ihre Versöhnung am Ende des Films ist für mich nicht nachvollziehbar. Hinzu kommt, dass zu viele Szenen vorhersehbar sind und die deutsche Synchronisation auffällig lustlos ist.

Fazit
An "Eyjafjallajökull" stimmt die Grundlage nicht. Darüber kann weder das annehmbare Spiel von Dany Boon hinwegtäuschen, noch die alberne Spielweise von Valérie Bonneton. Ärgerlich auch, dass die Handlung die Lauflänge nicht füllt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Alternativitel: Eyjafjallajökull - Der unaussprechliche Vulkanfilm
Land: DeutschlandFrankreich
Jahr: 2013
Laufzeit ca.: 92
Genre: KomödieRoadmovie
Verleih: SquareOne
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 31.07.2014
Heimkino: 12.12.2014

Regie: Alexandre Coffre
Drehbuch: Laurent Zeitoun • Yoann Gromb • Alexandre Coffre

Schauspieler: Dany Boon (Alain) • Valérie Bonneton (Valérie) • Denis Ménochet (Ezéchiel) • Albert Delpy (Tonton Roger) • Bérangère McNeese (Cécile) • Constance Dollé (Sylvie) • Myriam Azencot (Sitz-Nachbarin) • Arnaud Henriet (Sitz-Nachbar) • Yann Sorton (Stewart) • Jochen Hägele (Agent) • Barbara Ornellas (Frau) • Malik Bentalha (Céciles Freundin) • Tiphaine Daviot (Céciles Freundin) • Brigitte Böttrich (Besitzerin B&B) • Markus Baumeister (Mann)

Produktion: Nicolas Duval Adassovsky • Yann Zenou • Laurent Zeitoun
Szenenbild: Gwendal Bescond
Kostümbild: Sonia Philouze
Maskenbild: Flore Masson • Suzel Bertrand
Kamera: Pierre Cottereau
Ton: Pascal Armand • Marc Bastien • Dominique Gaborieau
Musik: Thomas Roussel
Schnitt: Sophie Fourdrinoy

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{joomplucat:231 limit=3|columns=3}Bilder: SquareOne

1 customer review

ausreichend
31.07.14
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