Herr Lehmann

Kinoplakat Herr Lehmann

Berlin während der letzten Tage vor dem Mauerfall. Frank Lehmann, von Freunden, Bekannten und dem Rest der Welt nur "Herr Lehmann" gerufen, torkelt durch sein kleines Leben. Nachts arbeitet er als Aushilfskraft in einer heruntergekommenen Kneipe. In seiner Freizeit zieht er mit angeknacksten Freunden durch andere abgewrackte Kneipen. Die Gespräche sind die, die man dort so führt. Philosophien, die von biergeschwängerten Männern verbreitet werden.

Dann verliebt sich Herr Lehmann in die Köchin einer seiner Kneipen. Sein Leben wird durcheinander gewirbelt, weil seine Angebetete ihn liebt, aber nicht ihn verliebt ist. Soll heißen, wenn es ein besseres Angebot gibt, dann nimmt sie den anderen. Das passiert stilecht in einem türkischen Imbiss. Herr Lehmann trifft auf die Köchin in Begleitung eines Nebenbuhlers. Damit nicht genug, tauchen auch noch seine Eltern auf um zu begutachten, wie der Junior denn so lebt im geteilten Berlin. Sie durchschauen die Scharade, die er und seine Freunde beziehungsweise Arbeitskollegen ihnen vorspielen. Beim Versuch Westmark in die DDR zu schmuggeln wird Herr Lehmann natürlich erwischt und von fiesen Grenzern verhört. Danach verliert sein Freund der Künstler die Nerven und kurz darauf fällt die Mauer - am selben Tag, an dem Herr Lehmann 30 wird.

Kritik

Zu Beginn des Films hat der betrunkene Herr Lehman eine Begegnung mit einem bissigen Hund. Zum Schluss des Films fällt die Mauer. Dazwischen fällt die Handlung, die nicht so recht zu vermitteln weiß, warum ausgerechnet diese Tage aus dem Leben des Hauptdarstellers herausgegriffen werden. Die Charaktere des Films sind skurrile Typen, die sich treiben lassen. Hauptsächlich wird gesoffen, dazu gibt es Kneipen-Gespräche auf Bier-Niveau. Kein Wunder also, dass der Film überwiegend nachts in abgefuckten Kneipen spielt. Die Liebesgeschichte wirkt aufgepfropft, hat keinen richtigen Anfang, keinen eigentlichen Inhalt und kein richtiges Ende - ist kaum fassbar (wie der Film selbst). Die Handlung ist ereignisarm und wäre bei anderen Filmen die Nebenhandlung.
Einige witzige Szenen machen Spaß, wie wenn sich die Darsteller in Figuren aus bekannten Filmen verwandeln. Insgesamt macht sich entspannte Bierseligkeit breit. Die Running Gags zünden nicht und die Darsteller wirken wie "Schülertheater für Erwachsene". Es macht den Eindruck, als hätten sie beim Dreh viel Spaß gehabt und als sei es ihnen darum gegangen Spaß zu haben. Es sei ihnen gegönnt. Das Ergebnis ihres Bemühens ist ein sehr spezifischer Film, dessen Erzählweise und Humor man mögen muss.

Fazit
Für meinen Geschmack zu spezifisch. Kann man sich ansehen oder die Zeit nutzen, um zum Beispiel selbst ein paar Bierchen zu zischen. Beobachtet man dabei die Leute in der Kneipe, verwischt die Grenze zwischen Realität und Film.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: Deutschland
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 110
Genre: Komödie
Verleih: Delphi Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 02.10.2003
Heimkino: 15.04.2004

Regie: Leander Haußmann
Drehbuch: Sven Regner
Literaturvorlage: Sven Regner

Schauspieler: Christian Ulmen (Herr Lehmann) • Katja Danowski (Katrin) • Detlev Buck (Karl) • Janek Rieke (Kristall-Rainer) • Uwe-Dag Berlin (Jürgen) • Martin Olbertz (Marco) • Hartmut Lange (Erwin) • Margit Bendokat (Mutter) • Adam Oest (Vater) • Annika Kuhl (Heidi) • Tim Fischer (Sylvio) • Michael Beck (Klaus) • Michael Gwisdek (Hans) • Stephan Baumecker (Kiffer) • Karsten Speck (Lederuschi)

Produktion: Claus Boje
Szenenbild: Thomas Stammer
Kostümbild: Dagmar Fabisch • Nina von Mechow
Maskenbild: Heike Merker • Jekaterina Oertel
Kamera: Frank Griebe
Schnitt: Peter R. Adam

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Bild: Delphi Filmverleih

1 customer review

befriedigend
02.10.03
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