Eierdiebe

Kinoplakat Eierdiebe

Martin Schwarz ist der Lieblingssohn seiner Familie. Studium in den USA mit besten Karrierechancen. Für seine Eltern vollkommen unverständlich, dass er sich Hodenkrebs einfängt. So etwas passiert einem doch nicht.

Martin (Wotan Wilke Möhring) hat ein dickes Ei (einen geschwollenen Hoden). Sein Bruder (Alexander Beyer) meint, damit ist nicht zu spaßen und eine sofortige Untersuchung sei notwendig. Die nimmt ein guter Bekannter des Bruders vor. Der Rettungssanitäter geht im Gebüsch gleich neben der Imbissbude ans Werk. Als Gleitmittel dienen ihm Mayo und Ketchup. Plötzlich hört man Stöhnen aus den Büschen – woher sollte der Sani denn wissen, dass das Curry-Ketchup war? Nächste Station: Krankenhaus. Der Doktor (Götz Schubert) im Krankenhaus findet da etwas, "das da nicht hingehört". Martin bleibt im Krankenhaus – zum Missfallen seiner Mutter (Marie Gruber).
Die Operation entpuppt sich als Teil-Kastration, denn es wird ein Hoden entfernt. Doch der Krebs ist schon fortgeschritten. Martin entscheidet sich für die Chemotherapie und bleibt im Krankenhaus. Allerdings bekommt er kein Einzelzimmer und lernt gleich zwei nette Leidensgenossen kennen. Nickel (Janek Rieke) und Harry (Antonie Monot Jr.). Die zwei sind geübt und mit Martin werden sie schnell zu einem eingeschworenen Trio. Dazu gesellt sich Susanne (Julia Hummer), auf die alle drei ein Auge werfen. Susanne verliebt sich in Martin, doch ihre Liebe hat wenig Aussicht, denn Susanne "hat es nicht geschafft" (bemerkt das Personal). "Bei den Engeln" urteilen die Männer als sie Susannes Leiche in der Pathologie entdecken. Dort fahnden sie mit vereinten Kräften nach Martins Ei. Sie bringen es in einer gewagten Aktion in ihren Besitz und begraben es im kleinen Park vor dem Krankenhaus.

Kritik

Eierdiebe beginnt als schwungvolle Tragikomödie. Der Mittelteil schwenkt in die Tragödie und lässt das Zartbittere des Anfangs vermissen; gegen Ende gewinnt der Film dann wieder an Schwung sowie an schwarzem Humor. Eine Mutter, die ihren Sohn am freien Wochenende im Dunkeln abholt und in die Garage fährt. Angeblich damit er nicht so weit laufen muss. In Wahrheit sollen die Nachbarn den (haarlosen) Sohn nicht sehen. Der Vater nimmt ihn nur ungern in den Arm – als habe der eine ansteckende Krankheit und lässt sich im Krankenhaus nie sehen. Das Krankenhaus-Personal schwankt zwischen freundlicher Gleichgültigkeit und Kasernen-Ton. Echtes Mitgefühl mischt sich mit Abgebrühtheit. Zur Entspannung suchen der Arzt und die Schwester dann und wann das Bettenlager auf. Gefallen kann der Szenen-Humor. Etwa dann, wenn der Arzt mit Martin zwischen Tür und Angel redet und während des Gesprächs seinen Finger gedankenverloren im Rektum eines anderen Patienten hat. Die Musik des Films dröhnt ziemlich, was den Eindruck schmälert. Die Rollen des Films sind gut besetzt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: Deutschland
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 88
Genre: Tragikomödie
Verleih: Tobis
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 22.01.2004
Heimkino: 28.10.2005

Regie: Robert Schwentke
Drehbuch: Robert Schwentke

Schauspieler: Wotan Wilke Möhring (Martin Schwarz) • Janek Rieke (Nickel) • Antoine Monot Jr. (Harry) • Julia Hummer (Susanne) • Alexander Beyer (Roman Schwarz) • Marie Gruber (Gabriele Schwarz) • Fatih Cevikkollu (Pfleger) • Götz Schubert (Dr. Bofinger) • Thomas Thieme (Hans Schwarz) • Doris Schretzmayer (Schwester Elke) • Leander Haußmann (Winnie) • Gisela Monot (Harrys Mutter)

Produktion: Oliver Huzly
Szenenbild: Patrick Müller
Kostümbild: Anja Niehaus
Maskenbild: Ute Schmitz-Wortmann
Kamera: Florian Ballhaus
Musik: Martin Todsharow
Schnitt: Hans Funck

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Bild: Tobis

1 customer review

befriedigend
22.01.04
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