Hitchcock

Kinoplakat Hitchcock

Bei Nennung des Namens Alfred Hitchcock werden viele Menschen an Filmtitel wie "Die Vögel" oder "Psycho" denken. Beruflich ein Genie. Und privat? Was kann einen Mann antreiben, beruflich gerne zu morden? Der Film versucht eine Antwort darauf zugeben. Nicht als strenge Filmbiografie, sondern als munter inszenierte Studie. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Entstehen des Filmes "Psycho" sowie dem Zusammenspiel von Alma und Alfred Hitchcock.

Im Film ist Hollywood angetan von den Filmen des Meisters. Erweist ihm jedoch wenig Respekt. Der Studioboss verlangt ein weiteres Werk wie ... Was den Meister später mehr als ärgern wird, denn wie er zu Recht anmerkt, bringen seine Filme der Unterhaltungsbranche Millionen ein. Und trotzdem will das Studio das aktuelle Projekt nicht finanzieren. Erst als Hitchcock den Kuhhandel vorschlägt, das Projekt aus eigener Tasche zu finanzieren, willigt man ein. Es folgt ein nervenzehrender Dreh, denn für das Ehepaar Hitchcock steht die finanzielle Existenz auf dem Spiel. Am Ende wird der Film dann allen Unkenrufen zum Trotz der erfolgreichste Film des Regisseurs werden.

Kritik

Der Weg zum Erfolg ist hart und soll zumindest zu 50 Prozent Hitchcocks Ehefrau Alma Reville zu verdanken sein. Dementsprechend legt die Handlung viel Wert darauf zu schildern, wie gut diese zwei Menschen als Partner zusammenarbeiteten. Und auch das Zusammenspiel zwischen Helen Mirren und Anthony Hopkins funktioniert. Weiterhin gefällt der relativ feine Humor und die teils wie mit dem Messer geschnittenen Dialoge.

Der Rest des Films fällt im Vergleich dazu ab. So fehlt dem Ganzen der Esprit. Die Charaktere zeigen keine Weiterentwicklung – was angesichts des relativ kurzen Zeitraums der Handlung in Ordnung geht. Hopkins spielt seine Figur von der ersten bis zur letzten Filmminute gleich und gewinnt ihr nur wenige Facetten ab. Auch nur einen Tick besser gelingt es Helen Mirren ihrer Figur eine gewisse Bandbreite zu verleihen.
Eher eigenartig finde ich die Andeutungen. So könnte Hitchcock einen Mutterkomplex gehabt haben, der ihn antrieb. Weiterhin begeisterte er sich für seine Hauptdarstellerinnen und könnte ansonsten sexuell eher wenig Antrieb gezeigt haben.

Wer auf den klassischen Blick hinter die Kulissen hofft, wird enttäuscht werden. Zwar geht die Handlung auf die Duschszene aus Psycho näher ein – doch die Methoden Hitchcocks stellt die Handlung nicht vor. Weiterhin schade finde ich, dass im gesamten Film kein Ausschnitt des späteren Werkes zu sehen ist. Gut, ich weiß, dass dies nicht nur eine dramaturgische Entscheidung ist, sondern auch eine Frage von Rechten. Auf den Film wirkt es sich jedoch negativ aus. Nicht zuletzt fällt mir hier auf, was ich sonst fast nie bemerke: Die handwerklichen Leistungen der Maske sind schwankend. Scarlett Johansson etwa ist in unterschiedlichen Szenen ungleich geschminkt. Ähnliches gilt für das Make-up von Helen Mirren, das ebenfalls auffällig oft variiert.

Fazit
Von "Hitchcock" hatte ich mir mehr erwartet. Kein echter Blick hinter die Kulissen und keine echte Studie. Weder Flop noch Höhepunkt. Irgendwie ein netter Unterhaltungsfilm, den Helen Mirren zu einem einen Helen-Mirren-Film macht, weil es kein anderer tut. Geht aus ihrer Sicht sicherlich in Ordnung.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2012
Laufzeit ca.: 98
Genre: BiografieSpielfilm
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 14.03.2013
Heimkino: 12.07.2013

Regie: Sacha Gervasi
Drehbuch: John J. Mclaughlin
Literaturvorlage: Stephen Rebello

Schauspieler: Anthony Hopkins (Alfred Hitchcock) • Helen Mirren (Alma Reville) • Scarlett Johansson (Janet Leigh) • Danny Huston (Whitfield Cook) • Toni Collette (Peggy) • Michael Stuhlbarg (Lew Wasserman) • Michael Wincott (Ed Gein) • Jessica Biel (Vera Miles) • James D'Arcy Anthony Perkins) • Richard Portnow (Barney Balaban) • Kurtwood Smith (Geoffrey Shurlock) • Ralph Macchio (Joseph Stefano) • Kai Lennox (Hilton Green) • Tara Summers (Rita Riggs) • Wallace Langham (Saul Bass)

Produktion: Ivan Reitman • Tom Pollock • Joe Medjuck • Tom Thayer • Alan Barnette
Szenenbild: Judy Becker
Kostümbild: Julie Weiss
Maskenbild: Howard Berger • Gregory Nicotero
Kamera: Jeff Cronenweth
Musik: Danny Elfman
Schnitt: Pamela Martin

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
14.03.13
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