Intrigo - Tod eines Autors

Kinoplakat Intrigo Tod eines Autors

David (Benno Fürmann) arbeitet als Übersetzer und wird von seinem Verlag wegen der besonders gründlichen Arbeit geschätzt. Für gewöhnlich arbeitet er Satz für Satz eines fremdsprachigen Buches durch und überträgt es ins Deutsche. Seine Gründlichkeit lässt ihn Dinge erkennen, die zwischen den Zeilen stehen.

An diesem besonderen Tag ist David auf dem Weg zu Henderson, einem renommierten Autor, den er nach seiner Meinung über ein Manuskript befragen will. Der menschenfeindliche Mann genießt die Abgeschiedenheit einer griechischen Insel und ist wenig angetan von dem Besucher. Kaum hat der die ersten Zeilen seines Manuskriptes vorgelesen, beginnt es in der Fantasie der Männer zu arbeiten. Sie sehen die Geschichte vor ihrem geistigen Auge.

Kritik

Damit beginnt für den Zuschauer eine zweite Ebene, in der die von David erzählte Geschichte gespielt wird, wobei David auch in der Erzählung die Hauptrolle übernimmt. Zwischenzeitliche Unterbrechungen setzen das Zwiegespräch auf der Insel fort. Das erinnert von der Machart an Film im Film. Eine Art des Erzählens, die als Buch denkbar scheint, jedoch als Film wenig Spannung entfaltet. Das liegt an den schablonenhaften Figuren, die in gestellten Szenen agieren. Ben Kingsley und Benno Führmann etwa präsentieren nicht das Kräftemessen, das möglich scheint. Kingsley spielt seine Rolle ausgesprochen routiniert, wird von Führmann nicht gefordert. Ob Kingsleys geringschätzige Blicke der vorgetragenen Geschichte oder seinem Gegenüber gelten, vermag ich nicht zu deuten.
Es mag durchaus an mir liegen, dass ich nicht in der Lage bin, Benno Führmanns Gesichtsausdrücke zu deuten. Die Nuancen sind mir zu fein - unabhängig davon ob er pikiert, geschockt oder anklagend schauen will. Doch nicht nur die Hauptfiguren bleiben eindimensional. Auch die großen und kleinen Nebenrollen agieren sehr zurückhaltend. Das kann gewollt sein, um dem Film einen mysteriösen Anstrich zu verleihen.

Die Dialoge der englischen Fassung klingen inhaltlich so, als habe jemand das Drehbuch geschrieben, der kein Muttersprachler ist. Hinzu kommt, dass fast alle Darsteller, die keine Briten oder Amerikaner sind, Englisch mit Akzent sprechen. Das verleiht dem Film eine leicht unrunde Note.

Fazit
Die Handlung geht getragen dahin und es gelingt ihr nur schwer von der Papierform zu Film zu werden. Schon früh liegt der Verdacht nahe, dass das, was David vorliest, in Verbindung mit Henderson steht. Damit ist die am Schluss erfolgende Auflösung nicht über Gebühr spannend. Alles in allem fehlt der nebulösen Inszenierung die Kinogröße und sie scheint als Fernsehfilm besser aufgehoben.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: Intrigo: Death of an Author
Land: DeutschlandSchwedenUSA
Jahr: 2018
Laufzeit ca.: 106
Genre: KrimiMystery
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 25.10.2018
Heimkino: 28.02.2019

Regie: Daniel Alfredson
Drehbuch: Ditta Bongenhielm • Daniel Alfredson
Literaturvorlage: Håkan Nesser

Schauspieler: Benno Fürmann (David) • Ben Kingsley (Henderson) • Tuva Novotny (Eva) • Michael Byrne (Keller) • Veronica Ferres (Kerr) •  Daniela Lavender (Mariam) • Sandra Dickinson (Madame H) • Erik Johansson (Mauritz) • Ed Cooper Clarke (Thomas Neumann-Hansen) • Elizabeth Counsell (Fraue Bloeme) • Jason Riddington (Otto Gerlach) • Sian Webber (Richter)

Produktion: Rick Dugdale • Thomas Peter Friedl • Uwe Schott
Szenenbild: Miljen "Kreka" Kljakovic
Kostümbild: Momirka Bailovic
Maskenbild: Tatjana Lipanovic • Tijana Saletovic
Kamera: Pawel Edelman
Musik: Anders Niska • Klas Wahl
Schnitt: Håkan Karlsson

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

ausreichend
25.10.18
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