Eine erfrischende Komödie die wie aus dem Leben gegriffen wirkt. Schnell geht gar nichts bei den Freunden und Arbeitskollegen Roro und Måns. Bis plötzlich kleine und große Katastrophen über sie hereinbrechen.

Jalla! Jalla! Ist für die Arbeitskollegen und Freunde Måns und Roro ein Fremdwort - egal in welcher Sprache. Zusammen mit ihrem taubstummen Arbeitskollegen sind sie für die Pflege und Sauberkeit von Parks zuständig. Schon rein optisch sind der große glatzköpfige Schwede Måns, der klapperdürre Araber Roro und der taubstumme Farbige ein Trio Infernal.

Privat plagt Måns die Potenz. Aus irgendwelchen Gründen will sein bestes Stück nicht mehr. Ein trauriges Bild, das Måns an einen mit wassergefüllten Luftballon erinnert. Seine Problemlösungsversuche sind köstlich. Zunächst versuchen seine Freundin und er es mit hartem Sex. Doch der wehleidige Måns klemmt sich im Tanga erst die Pofalte und dann die Weichteile ein um dann beim ersten Peitschenhieb endgültig auszusteigen. Ebenso katastrophal enden weitere Versuche. Erst als Måns Yasmin kennen lernt, steigt ihm das Blut nicht nur ins Gesicht. Doch die ist ausgerechnet Roro als Frau versprochen worden. Genau gesagt ist der seit langem mit Lisa befreundet, wagt das vor seiner Familie aber nicht zu sagen. Deshalb gibt es für Vater und Großmutter nur eines: Der Junge muss verheiratet werden. Wer schert sich da um Neumodisches wie Liebe?
Und weil Roro ständig zögert die Wahrheit zu sagen, schlittert er richtig tief in den Schlamassel hinein, als er auf Yasmins Vorschlag eingeht, die Hochzeit erst einmal zuzusagen. Das spornt ihren Bruder Paul zu Höchstleistungen an. Jalla! Jalla! zaubert der eine Wohnung aus dem Ärmel, Möbel und auch die Hochzeit ist innerhalb weniger Tage arrangiert. Jetzt muss endlich jemand die Notbremse ziehen!

Auf dieses Grundgerüst an Irrungen, Wirrungen und Verwicklungen setzt Regisseur Josef Farres noch manche turbulente Szene auf. Situationskomik und ein gutes Timing machen den Film zu einer köstlichen Indie-Komödie. Wenn Måns von seiner Freundin endgültig verlassen wird, weil er sein Problem nicht in den Griff kriegt und wutentbrannt die Möbel aus dem Fenster wirft um dann auf der Polizeiwache den Diensthabenden als Beichtvater zu nutzen und der ihm aus männlicher Solidarität Straffreiheit einräumt, dann ist das saukomisch. Das Ganze steigert sich ins Absurde als Måns ausgerechnet in der Zelle eine Erektion bekommt und das der Welt mitteilt. Zufällig sitzt Roro in der Zelle nebenan und versteht die Welt nicht mehr.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %

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Bild: Kinowelt