Letzte Runde

Kinoplakat Letzte Runde

Einst waren es fünf Freunde, die regelmäßig im "Coach & Horses" ihr Bier tranken. Jetzt, nach Jacks Tod, fahren die vier Übrigen los um den letzten Willen des Verstorbenen zu erfüllen. Während ihrer Autofahrt wird in Rückblenden und Zwischensequenzen aus Jacks (Michael Caine) Leben erzählt.

Da gibt es Vince, Jacks Adoptivsohn (Ray Winstone), der das Geschäft des Vaters nicht übernehmen wollte und Recht behielt, als er behauptete die Familien-Metzgerei rentiere sich nicht mehr. Vince machte ein Autohaus auf, was Jack ihm nie verzieh.
Vic, der Bestattungsunternehmer hat mit seinen Söhnen mehr Glück, aber das ist nicht das Thema. Vic gehört zur Runde, die Jack die letzte Ehre erweisen und seine Asche ins Meer bei Margate streuen wird.
Ray, Jacks bester Freund, den er seit dem Zweiten Weltkrieg kannte, hatte sechs Wochen lang ein Verhältnis mit Jacks Frau Amy (Helen Mirren). Jack hat es wohl nie erfahren, obwohl er für Amy alles tun wollte.
Lenny, scheiterte als Boxer und brachte es zu einem Obst- und Gemüsestand auf dem Markt. Ihn als den geborenen Verlierer zu bezeichnen ist nicht ganz falsch.

Warum Jacks Frau Amy nicht mitfährt um Jacks letzten Willen zu erfüllen leuchtet mir nicht ein. Wahrscheinlich hat sie Jack nie verziehen, dass er ihre leibliche Tochter June sein Leben lang ablehnte. Fünfzig Jahre besuchte sie ihre geistigbehinderte Tochter einmal pro Woche in einem Heim. Nach fünfzig Jahren ist ihre Kraft verbraucht, denn in all den Jahren hat June sie kein einziges Mal als Mutter erkannt. Vielleicht wird Amy nach Jacks Tod ein neues Leben anfangen, vielleicht mit Jacks Freund Ray.

Kritik

Die W-Fragen wie "warum", "weshalb" etc. lässt der Film großenteils unbeantwortet. Die Figuren begegnen sich auf formaler Ebene, die Beziehungen der Menschen untereinander werden wenig erforscht. Wenn das Quartett im Auto fährt, dann könnten es ebenso gut vier wildfremde Männer sein, die zufällig in diesem Auto sitzen, denn sie haben keine gemeinsame Vergangenheit. Sie fahren und gehen zusammen ohne eine Gruppe zu ergeben. Der Film lässt die langjährige Vertrautheit der Männer vermissen. Es fehlt das Eingeschliffene, das Reagieren auf feine Andeutungen, weil man schon weiß, was der andere meint. Zu oft wirkt die Handlung gespielt oder dargestellt. Zudem gäbe es eigentlich einiges an schmutziger Wäsche zu waschen, aber nur ab und an flammt ein Funken Konflikt auf, der mit einem Bier im nächsten Pub heruntergespült wird. An den Darstellern fällt mir wenig auf. Helen Mirren lässt etwas vertrocknetes, sauertöpfisches in ihrer Rolle mitschwingen. Ray Winstone zeigt keine Facette, die er nicht auch in "Sexy Beast" bereits gezeigt hätte.

Fazit
Ein formaler Film, dessen unaufgeregte Art herausfordert und der seine Geschichte mit deutlichen Längen erzählt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Last Orders
Land: DeutschlandGroßbritannien
Jahr: 2001
Laufzeit ca.: 110
Genre: Drama
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 31.10.2002
Heimkino: 23.08.2003

Regie: Fred Schepisi
Drehbuch: Fred Schepisi
Literaturvorlage: Graham Swift

Schauspieler: Michael Caine (Jack) • Tom Courtenay (Vic) • David Hemmings (Lenny) • Bob Hoskins (Ray) • Helen Mirren (Amy) • Ray Winstone (Vince) • JJ Feild (Jack, jung) • Cameron Fitch (Vic, jung) • Nolan Hemmings (Lenny, jung) • Anatol Yusef (Ray, jung) • Kelly Reilly (Amy, jung)

Produktion: Elisabeth Robinson • Fred Schepisi
Szenenbild: Tim Harvey
Kostümbild: Jill Taylor
Maskenbild: Deborah Jarvis
Kamera: Brian Tufano
Musik: Paul Grabowsky
Schnitt: Kate Williams

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

befriedigend
31.10.02
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