Gosford Park

Kinoplakat Gosford Park

Jetzt bloß nicht ins Schwitzen kommen ... Ein Blick zurück in die gute alte Zeit lässt rasch durchscheinen, dass diese Zeit ihre Tücken hatte. In der Hinsicht, dass man das Pech haben konnte, nicht der Oberschicht anzugehören, sondern dienen zu müssen.

Und selbst hochwohlgeboren zu sein, war keine Versicherung für Respekt und Anerkennung. So findet sich auf dem Landsitz eine illustre Gesellschaft ein, die vorgeblich der Jagd frönen will, doch in Wahrheit viel lieber über ihresgleichen herzieht. Zudem sind die Karten ungleich verteilt. Manche Gäste sind wirklich geladen, andere geduldet und manch einer muss schweren Herzens eingeladen werden. Das führt zu allerhand Spannungen in der feinen Gesellschaft. Doch auch die Diener, die wie gute Geister um ihre Herrschaften schweben, halten unter einander nicht mit Kritik zurück.
Und dann passiert das Unglaubliche: Der Hausherr wird ermordet. Das Tragische daran ist nicht der Mord, sondern dass ein Mord passiert, denn der passt nicht in die feine Gesellschaft. Also heißt es Ruhe bewahren und weitermachen wie bisher.

Kritik

Der ungewöhnliche Film "Gosford Park" ist in technischer Hinsicht brillant. Und auch handwerklich ist er vom Feinsten: Regie, Schauspieler, Schnitt, Requisite liegen über dem Durchschnitt. Ein packender, mitreißender Film also? Nein, leider nicht, denn Robert Altman unterkühlt seinen Film über alle Maßen. Die Dramaturgie ist ausgesprochen phlegmatisch. Nichts kann die Ladies und Gentlemen erschüttern. Das Drehbuch kennt keine dramaturgischen Höhepunkte oder Tiefpunkte. Nicht einmal die Frage nach dem Mörder lässt aufmerken. Es hätte sicherlich andere, für den Zuschauer spannendere, stilistische Mittel gegeben den Müßiggang der englischen Aristokratie plastisch darzustellen.

Fazit
Für mich beweist der Film, dass Kunst im Auge des Betrachters entsteht. Und als bekennender Kunstbanause wage ich zu urteilen, dass mich der Film durch seine Weitschweifigkeit und Langatmigkeit auf die Folter spannt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %

Land: DeutschlandGroßbritannienUSA
Jahr: 2001
Laufzeit ca.: 106
Genre: Krimi
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 10.02.2002
Heimkino: 22.05.2003

Regie: Robert Altman
Drehbuch: Julian Fellowes

Schauspieler: Michael Gambon (Sir William McCordle) • Kristin Scott Thomas (Lady Sylvia McCordle) • Camilla Rutherford (Isobel McCordle) • Maggie Smith (Constance Countess of Trentham) • Charles Dance (Raymond Lord Stockbridge) • Geraldine Somerville (Louisa Lady Stockbridge) • Tom Hollander (Lt. Comm. Anthony Meredith) • Natasha Wightman (Lady Lavinia Meredith) • James Wilby (Freddie Nesbitt) • Claudie Blakley (Mabel Nesbitt) • Laurence Fox (Lord Rupert Standish) • Trent Ford (Jeremy Blond) • Jeremy Northam (Ivor Novello) • Bob Balaban (Morris Weissman) • Alan Bates (Jennings) • Helen Mirren (Mrs. Wilson) • Eileen Atkins (Mrs. Croft) • Emily Watson (Elsie) • Richard E. Grant (George) • Jeremy Swift (Arthur) • Derek Jacobi (Probert) • Sophie Thompson (Dorothy) • Meg Wynn Owen (Lewis) • Teresa Churcher (Bertha) • Sarah Flind (Ellen) • Finty Williams (Janet) • Emma Buckley (May) • Kelly Macdonald (Mary Maceachran) • Ryan Phillippe (Henry Denton) • Clive Owen (Robert Parks) • Adrian Scarborough (Barnes) • Joanna Maude (Renee) • Frances Low (Sarah) • John Atterbury (Merriman) • Stephen Fry (Inspektor Thompson) • Ron Webster (Constable Dexter)

Produktion: Robert Altman • Bob Balaban • David Levy
Szenenbild: Stephen Altman
Kostümbild: Jenny Beavan
Maskenbild: Sallie Jaye
Kamera: Andrew Dunn
Musik: Patrick Doyle
Schnitt: Tim Squyres

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Bild: Universal Pictures International

1 customer review

befriedigend
10.02.02
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