Macho Man

Kinoplakat Macho Man

Mann du kannst aufatmen. Frauen wollen nicht länger Soft-Macker und Machos. Sie finden Gefallen an den kleinen Dicken. Und die Frauen? Die haben weiterhin schlank und schön zu sein. Nicht der einzige Schönheitsfehler in dieser deutschen Komödie über Rollenklischees.

Rollenbilder waren lange Zeit etwas, unter dem vor allem Frauen zu leiden hatten, denn das Schönheitsideal, was etwa Prominente vermitteln, ist für eine gewöhnliche Frau kaum erreichbar. Wer hat die Zeit den halben Tag mit Sport oder Fitnessübungen zu verbringen, um den Körper zu stählen? Dass Hochglanzfotos retuschiert sind, ist kein Geheimnis. Und trotzdem möchte Frau auch so aussehen wie die Models und Stars. Doch allmählich kommt das angestammte Gefüge ins Rutschen. Männer geraten zunehmend unter Druck und haben ebenfalls unerreichbaren Schönheitsidealen zu entsprechen. Und was geschieht mit denen, die nicht aussehen wie Dressmen? Eine Frage auf diese Antwort versucht der Film "Macho Man".

Unter dem Gefühl kein echter Mann zu sein leidet Daniel Hagenberger (Christian Ulmen) sehr, denn er ist das Gegenteil eines Machos. Und das ist für ihn die passende Erklärung, weshalb es mit Frauen nicht so klappt, wie er es gerne hätte. Doch dann passiert das Unglaubliche: Während eines Urlaubs in der Türkei wirft die attraktive Aylin Denizoglu (Aylin Tezel) ein Auge auf ihn. Vor lauter Verwirrung weiß Daniel gar nicht wie ihm geschieht, noch was er sagen soll. Doch seine Stottereien und sein ungeschicktes Verhalten öffnen Aylins Herz. Wieder zurück in Deutschland stellt sie Daniel ihrer Familie vor. Dort hinterlässt er keinen guten ersten Eindruck und Daniel beschließt, bei Aylins Bruder Cem (Dar Salim) Nachhilfe in Sachen männlichem Verhalten zu nehmen. Doch Cem ist ein zu guter Lehrer oder Daniel ein zu eifriger Schüler. Aylin will aber nicht den neuen, sondern den alten Daniel. Der muss aus der 180-Grad-Drehung eine 360-Grad-Drehung machen.

Kritik

Der Film "Macho Man" möchte auf der Klaviatur der Rollenklischees spielen. Christian Ulmen gibt darin seine Standardrolle des Mannes, der auftritt, als müsse ihm morgens Mama die Klamotten zum Anziehen herauslegen. Er ist zuständig für den Umständlichkeits-Humor. Vielleicht gibt es Frauen, die gerne so ein Bärchen zu Hause hätten? Für Aylin Tezel gilt das jedoch nicht. Im Film fliegen die Funken zwischen Aylin und Daniel nicht - was für eine romantische Komödie abträglich ist. Dass Aylin an Daniel die weiche Ader mag vermittelt mir die Handlung. Doch was findet er an ihr? Aylins Rolle hat außer einem attraktiven Äußeren keine weitere Charakterisierung. Das ergibt die althergebrachte Konstellation, dass bei Männern die inneren Werte zählen und bei Frauen das hübsche Äußere. Schade, dass ein Film, der Klischees entlarven will, Klischees bedient.

Die aufgesetzte Handlung holpert und es fehlt ihr die Geschmeidigkeit. Man ist stets um Komik bemüht. Doch bleibt es beim Bemühen. Der Witz kommt auch nicht raus, wenn er längst umzingelt ist. Der übermäßige Einsatz von Musik kann über Schwächen nicht hinwegtäuschen. Auch wird der Effekt der abgewürgten Musik zu oft genutzt. Bei mir geht es so weit, dass ich mich im Kino für den Film schäme.

Fazit
Der dünne Plot geizt nicht mit Versuchen komisch zu sein. Meine Art von Humor trifft "Macho Man" nicht. Über den Witz, dass er Grieche ist, kann auch ich lachen. Doch ansonsten finde ich wenig Spaßiges am Film.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %


Land: Deutschland
Jahr: 2015
Laufzeit ca.: 98
Genre: KomödieRomantik
Verleih: Universum Film
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 29.10.2015
Heimkino: 01.04.2016

Regie: Christof Wahl
Drehbuch: Moritz Netenjakob • Roger Schmelzer
Literaturvorlage: Moritz Netenjakob

Schauspieler: Christian Ulmen (Daniel Hagenberger) • Aylin Tezel (Aylin Denizoglu) • Axel Stein (Ulli) • Samuel Finzi (Rüdiger Kleinmüller) • Dar Salim (Cem Denizoglu) • Nora Tschirner (Tätowiererin) • Inez Bjørg David (Lysa) • Vladimir Burlakov (Karl) • Mehmet Bozdoğan (Tunc) • Gitta Schweighöfer (Erika Hagenberger) • Peter Prager (Rigobert Hagenberger) • Lilay Huser (Frau Denizoglu) • Vedat Erincin (Herr Denizoglu) • Theresa Underberg (Gaby Haas) • Lukas Podolski

Produktion: Marc Conrad • Jan S. Kaiser • Klaus Dohle
Szenenbild: Tom Hornig
Kostümbild: Heike Fademrecht
Kamera: Christof Wahl
Musik: Ingo Frenzel • Andrej Melita
Schnitt: Hans Horn • Kai Schröter

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Bild: Universum Film

1 customer review

ausreichend
29.10.15
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