Monster

Kinoplakat Monster

Für die Presse sind Fälle wie der von Aileen Wuornos gefundene Fressen: Eine lesbische Hure bringt sechs Männer um! Monster nannten sie die amerikanischen Medien. Der Film versucht, der Vielschichtigkeit des Falls gerecht zu werden. So ist der Ausdruck Monster gleichzeitig der Name eines Riesenrads, mit dem Aileen als Kind nicht fahren mochte. Im übertragenen Sinne meint es ein Leben, das sie nicht leben wollte. Bereits als Kind wird sie von Männern sexuell missbraucht, rutscht in die Prostitution.

Zu Beginn des Films hockt sie unter einer Autobahnbrücke, erpresst sie Gott, will in fünf Minuten etwas sehen, wofür das weiterleben lohnt - andernfalls wird sie ihr Leben beenden. In einer Kneipe trifft sie kurz darauf die lesbische Selby. Trotz anfänglicher Abneigung verliebt sich Aileen in Selby. Sie werden ein Paar und brennen durch. Selby flieht vor ihren strenggläubigen Verwandten, die sie von ihrer Homosexualität heilen sollen. Für Aileen wird die Beziehung zum Strohhalm. Alles oder nichts. Endlich ein Versprechen halten. Sie geht für Selby sogar weiterhin anschaffen. Als einer ihrer Freier sie zu töten versucht, kann Aileen ihn in letzter Sekunde erschießen und entkommen. Für sie der Auftakt zu einer Verbrechensserie, in der sie sechs Männer umbringt.

Ihre Beweggründe erklärt der Film, indem Selbstmitleid und Verzweiflung in Hass auf Männer umschlagen. Dabei versucht das Drehbuch, es seiner Hauptdarstellerin nicht zu einfach zu machen. Aileen forscht bei jedem Freier nach einer Rechtfertigung ihn zu töten. Das gelingt in 99 Prozent der Fälle, wodurch die Psychologie des Films parteiisch ausfällt. Der Versuch, trotzdem keine reine Rechtfertigung der Taten zu liefern, gelingt nur zum Teil, denn der Film ist zu dicht an seiner Hauptdarstellerin. Ein Schritt mehr Distanz und folglich mehr Objektivität wäre wünschenswert. Die größte Leistung besteht aus Charlize Therons Darstellung. Nicht nur die äußerliche Verwandlung, sondern vielmehr die Mischung aus Getriebenheit, Verzweiflung, Hass und Selbsttäuschung wurden mit einem Oscar belohnt.

Fazit
Die Mischung aus Roadmovie und der Aufarbeitung von wahren Begebenheiten ist auf Dauer harte Kost. Ob die dem deutschen Kinopublikum gefallen wird, bleibt abzuwarten. Sehenswert ist der Film.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: USA
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 109
Genre: BiografieDramaKrimi
Verleih: 3L Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 15.04.2004
Heimkino: 04.10.2004

Regie: Patty Jenkins
Drehbuch: Patty Jenkins

Schauspieler: Charlize Theron (Aileen) • Christina Ricci (Selby) • Bruce Dern (Thomas) • Lee Tergesen (Vincent Corey) • Annie Corley (Donna) • Pruitt Taylor Vince (Gene) • Marco St. John (Evan) • Marc Macaulay (Will) • Scott Wilson (Horton) • Rus Blackwell (Cop) • Tim Ware (Chuck) • Stephan Jones (Anwalt)

Produktion: Mark Damon • Donald Kushner • Clark Peterson • Charlize Theron • Brad Wyman
Szenenbild: Edward T. McAvoy
Kostümbild: Rhona Meyers
Maskenbild: Lee Grimes
Kamera: Steven Bernstein
Musik: BT
Schnitt: Arthur Coburn • Jane Kurson

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Bild: 3L Film

1 customer review

gut
15.04.04
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