Vier Stippvisiten führen ein klischeehaftes Bild von Europäern vor. Die verbindenden Elemente sind Fußball und Reisegepäck.
Fußball verbindet: In vier Episoden erzählt der Film von Reisenden, Reisegepäck und der internationalen Begeisterung für Fußball. In Russland wird das Gepäck gestohlen und bildet den Auftakt zu einer englisch-russischen Freundschaft. Vielleicht sogar einer Liebe. In der Türkei begeht ein Ostdeutscher Versicherungsbetrug und bekommt von einem einheimischen schwäbisch sprechenden Taxifahrer Hilfe.
In Spanien wird ein psychisch labiler Pilger bestohlen und dem hilfsbereiten Polizisten ist die Ehre des Dienstes sowie des Landes wichtiger als das Verbrechen aufzuklären. In Berlin versucht ein französisches Gauklerpaar mit den erdrückenden Schulden fertig zu werden, doch der Versuch einen Gepäckdiebstahl vorzutäuschen misslingt. Die vier Episoden sind trotz der offenen Enden abgeschlossen; nur die Szene in Berlin wirkt mit ihrer Flucht wie eine Notlösung.
Für die verwursteten Klischees gibt es Kritik: In Moskau trinkt man Wodka (auf den Schreck). Die Türken sind gastfreundlich. Der spanische Polizist ist ein Macho, der neben seiner Frau eine Affäre am Laufen hat und die Deutschen sprechen mit Berliner Schnauze. Darüber hinaus werden die auftretenden Figuren kaum ausgearbeitet. Technisch gesehen ist der Film ebenfalls kein großer Wurf. Die meiste Zeit ist die Sicht begrenzt, schlicht gesagt: Fernsehformat. Die Kamera fängt nur wenige Minuten lang die Kino-Leinwand füllende Bilder ein. In dieser Hinsicht ist der Produktion deutlich anzumerken, dass sie als "Kleines Fernsehspiel" konzipiert ist.
Fazit
Insgesamt ein netter Film, über den man Ähnliches sagen kann wie der Vorgänger "Berlin is in Germany": "Nicht wirklich schlecht, aber warum soll ich dafür ins Kino gehen?"
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 95
Genre: Spielfilm
Verleih: Piffl Medien
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren
Kinostart: 07.04.2005
Heimkino: 16.06.2006
Regie: Hannes Stöhr
Drehbuch: Hannes Stöhr
Schauspieler: Megan Gay (Kate) • Luidmila Tsvetkova (Elena) • Florian Lukas (Rokko) • Erdal Yildiz (Celal) • Miguel de Lira (Sargento Barreira) • Péter Scherer (Gabor) • Boris Arquier (Claude) • Rachida Brakni (Rachida)
Produktion: Sigrid Hoerner • Anne Leppin • Antón Reixa
Szenenbild: Andreas Olshausen
Kostümbild: Daniela Selig
Maskenbild: Estefanía Bello
Kamera: Florian Hoffmeister
Musik: Florian Appl
Schnitt: Anne Fabini
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Bild: Piffl Medien