Whisky

Kinoplakat Whisky

Spielfilm über einen Phlegmatiker und verpasstes Lebensglück. Sockenfabrikant Jacobo ist es am liebsten, wenn sich im Leben nichts verändert. Jeden Morgen erwartet ihn seine treue Mitarbeiterin Marta vor der Fabrik. Jeden Morgen wirft er die Strickmaschinen an. 

Die defekte Jalousie seines Büros erweist sich bereits als Störfaktor. Eine Katastrophe ist der Besuch seines Bruders. Um in dessen Augen bestehen zu können, bittet Jacobo (Andres Pazos) Marta für einige Tage seine Frau zu spielen. Die Aufgabe bringt die treue Seele zum Blühen. Sie erscheint mit neuem Haarschnitt und anderer Haarfarbe. Laviert verfängliche Gespräche geschickt an Untiefen vorbei. Doch dann kommt Jacobos Bruder Hermann auf die Idee, die Drei könnten einige Tage am Strand verbringen. Der Aufenthalt im Seebad wird zu Schlüsselmomenten. Marta (Mirella Pascual) befriedigt mit Hermann Bedürfnisse, die Jacobo nicht erfüllen kann oder will. Eine Rückkehr in alte Rollen ist plötzlich ausgeschlossen.

Kritik

Der Film "Whisky" lebt von der Entlarvung der Routine. Dazu setzt er karge Bilder und einsilbige Dialoge ein. Da jeder Tag mit denselben Ritualen beginnt, wiederholt der Film die Szenen häufig. Das Aufschließen der Fabriktür, das Anschalten des Lichts und der Maschinen ergeben eine schwer zu ertragende Ruhe. Die Eigenwilligkeit von "Whisky" erinnert durchaus an Aki Karuismäki ("Der Mann ohne Vergangenheit"), doch sind die Charaktere nicht ganz so skurril gezeichnet. Der Filmtitel ist übrigens eine böse Farce, denn Whisky wird gesagt, um auf einem Foto zu lächeln. Aber lachen ist in dem Film ein Fremdwort.

Was mir auffällt sind die schönen Details, die fast beiläufig eingefangen werden. Als Marta in die Wohnung einzieht, rückt sie die Betten zum Ehebett zusammen. Jacobo rückt sie wieder auseinander. Im Seebad flirtet sie mit Hermann, doch der eifersüchtige Jacobo bleibt in seiner Rolle verhaftet. Somit erscheint der überreichte Casinogewinn wie eine Abschiedsprämie, die Marta annimmt, um am nächsten Morgen nicht mehr vorm Fabriktor zu stehen. Ein traurig stimmiges Ende für interessantes Programmkino.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: ArgentinienDeutschlandSpanien • Uruguay
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 94
Genre: Spielfilm
Verleih: Pandora Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 05.05.2005

Regie: Juan Pablo Rebella • Pablo Stoll
Drehbuch: Gonzalo Delgado • Juan Pablo Rebella • Pablo Stoll

Schauspieler: Andrés Pazos (Jacobo Koller) • Mirella Pascual (Marta Acuña) • Jorge Bolani (Herman Koller) • José Pedro Bujaruz (Don Ivan) • Verónica Perrotta (Karina ) • Mariana Velazques (Kollegin) • Fernando Pereyra (Diariero) • Nacho Mendy (Kassierer) • Jorge Temponi (Kassierer) • Antonio Baldomir (Sánchez) • Francisca Barreira (Sängerin) • Dumas Lerena (Don Isaac)

Produktion: Christoph Friedel • Hernán Musaluppi
Szenenbild: Gonzalo Delgado Galiana
Kamera: Bárbara Álvarez
Ton: Catriel Vildosola
Musik: Pequeña Orquesta Reincidentes
Schnitt: Fernando Epstein

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Bild: Pandora Filmverleih

1 customer review

befriedigend
05.05.05
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