Der Mann ohne Vergangenheit

Kinoplakat Mann ohne Vergangenheit

Lakonische Komödie von Aki Kaurismäki. Ein Mann (Markku Peltola) ist auf der Reise und wird am Zielort von Rowdys überfallen und fast totgeschlagen. Im Krankenhaus verstirbt der Unbekannte, um nach seinem klinischen Tod einfach aufzustehen und das Weite zu suchen.

An Land gespült, wird der Mann von einer Familie gesund gepflegt und findet sich inmitten einer schäbigen Containersiedlung wieder, die architektonisch wie gesellschaftlich am Rande der Gesellschaft siedelt. Schläge auf den Hinterkopf haben ihm das Gedächtnis geraubt und somit seine Vergangenheit - aus staatlicher Sicht kam ihm auch die Existenzberechtigung abhanden.

Der Mann versucht in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen. Dabei hilft ihm, dass er sich in Irma verliebt, eine Frau aus der Heilsarmee. Seine Versuche in die Bürgerlichkeit zurückzukehren scheitern von Amts wegen vordergründig an der Namenlosigkeit. Am laufenden Band gerät der Mann ohne Gedächtnis und ohne Vergangenheit dabei in die absurdesten Situationen. Einen Arbeitsplatz könnte er als Schweißer bekommen. Das Lohnbüro der Firma würde ihm auch einen Namen geben, irgendeinen Namen. Aber ein Girokonto ist Bedingung - und wenn es ein Nummernkonto in der Schweiz ist.

Bei seinem Versuch der Kontoeröffnung wird erst die Bank überfallen, dann erfährt er, dass die Bank schließt, weil der Konzern übernommen wurde, während er mit der einzigen noch verbliebenen Bankangestellten im Tresor sitzt, die Klimaanlage aus Kostenersparnis abgeschaltet ist und deshalb die Luft knapp wird. Danach will ihn ein fieser Polizist festnageln, weil er seine Personalien nicht angeben kann oder will. Wieder auf freiem Fuß kontaktiert ihn der Bankräuber und bietet ihm ehrliche Arbeit an, um sich zu erschießen, nachdem der Namenlose ihn verlassen hatte.

So reiht sich eine abstruse Situation an die nächste. Gespräche arten in surreale, verbale Schlagabtäusche aus. Die Figur des M, die alle diese lakonischen Szenen durchlebt, ist der rote Faden im Film. Mit stoischer Ruhe nimmt er die Dinge als gegeben hin - bringt der Heilsarmee ein neues Repertoire bei, verliebt sich und stattet seiner Ex-Frau einen Besuch ab: um schlussendlich das bürgerliche Leben gegen eine unsichere Existenz mit Irma von der Heilsarmee zu tauschen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Mies vailla menneisyyttä
Land: DeutschlandFinnlandFrankreich
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 116
Genre: Tragikomödie
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 14.11.2002
Heimkino: 13.09.2003

Regie: Aki Kaurismäki
Drehbuch: Aki Kaurismäki

Schauspieler: Markku Peltola (M) • Kati Outinen (Irma) • Juhani Niemelä (Nieminen) • Kaija Pakarinen (Kaisa Nieminen) • Sakari Kuosmanen (Anttila) • Annikki Tähti (Flohmarkt Leiterin) • Anneli Sauli (Wirtin) • Elina Salo (Arbeiter) • Outi Mäenpää (Banker) • Esko Nikkari (Bankräuber) • Pertti Sveholm (Polizist) • Matti Wuori (Wohltäter) • Aino Seppo (Ex-Frau) • Janne Hyytiäinen (Ovaskainen) • Antti Reini (Elektriker)

Produktion: Aki Kaurismäki
Szenenbild: Markku Pätilä
Kostümbild: Outi Harjupatana
Maskenbild: Nadja Delcos
Kamera: Timo Salminen
Schnitt: Timo Linnasalo

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

gut
14.11.02
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