One for the Road

Kinoplakat One for the Road

Frederick Lau ist ein sympathischer Mann, dem Arbeitskollegen und Freunde vieles nachsehen. Trotzdem muss er einsehen, dass er mit Alkohol nicht umgehen kann. Eine dramatische Komödie zum Thema Alkoholismus zu drehen ist ein mutiges Unterfangen.

Alkohol ist nicht gleich Alkohol, denn während die Mehrheit damit umgehen kann, gelingt das einer Minderheit nicht. Mark trinkt Alkohol in Gesellschaft, wenn er Stress hat oder Probleme. Er ist überzeugt davon, kein Alkoholiker zu sein. Seine Freunde und Arbeitskollegen sprechen die Wahrheit nicht offen aus. Mark ist schließlich ein netter Mensch und bester Freund. Den Warnschuss, den Führerschein zu verlieren, versteht Mark nicht als solchen. Auch nicht die Ratschläge, die er im Rahmen der MPU Vorbereitung bekommt. Mark muss erst tief sinken, ehe er sich selbst eingesteht, dass er ein Problem hat.

Kritik

Die Tragikomödie "One for the Road" ist ordentlich geschrieben, gut besetzt und gespielt. Trotzdem ist der Unterhaltungswert einschränkt. Dazu später mehr. Die Handlung beginnt mit einem Paukenschlag und ist sofort im Thema. Dann folgen Ausbau der Hauptfigur Mark, die Beschreibung der Problematik und der zwangsläufige Fall des Hauptdarstellers. Der Kritiker ist kein Fachmann fürs Thema. Er kann nur beurteilen, was ihm aus dem Zivildienst in einer Suchtklinik in Erinnerung geblieben ist. Die Therapeuten haben damals ähnliche Argumente angebracht wie der Film. Der handelt wahrscheinlich die markantesten Punkte einer Suchterkrankung ab, verpackt als Spielfilm. Für den Kritiker bietet die Handlung nichts Neues, auf andere Menschen muss das nicht zutreffen.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler, allen voran Frederick Lau, sind nach Typ besetzt und spielen sehenswert. Frederick Lau als Mark und Burak Yigit als Nadim treten wie Freunde auf, zeigen die zu erwartende Vertrautheit. Es macht Spaß, die Dialoge zu hören, die immer wieder mit Witz erfrischen. Wobei es auffällt, dass einige schlagfertige Antworten zu geschliffen klingen. Insgesamt ist der Film nahe an abgefilmtem Leben. Etwas schade ist, dass Nora Tschirners Helena eine Nebenrolle mit wenig Ausbau bleibt. Hier wäre es interessant gewesen, der Figur mehr Raum zu geben und die Beziehung zwischen Helena und Mark weiter auszubauen. Weiterhin fallen die vielen Nahaufnahmen der Gesichter auf.

Einschränkungen bestehen darin, dass die Handlung sich im Mittelteil verläuft. Und es schwingt der Eindruck mit, es wurde darauf geachtet zu unterhalten. Dabei ist die Gewichtung von Drama und Komödie nicht ganz gelungen. Die Komödie bekommt viel Raum, während dem Drama der Mut fehlt. Von solchen Momenten wie dem, in dem Marks Chefin Klartext mit ihm spricht, hätte der Kritiker gerne mehr gesehen. Angesichts der Lauflänge und dem klaren Fokus auf die Figur Mark hätte diese mehr Erforschung bedurft. So wird eine Familienproblematik angerissen, damit am Ende eine Versöhnung mit der Mutter erfolgen kann (die bis dato keine Rolle spielte).

Fazit
Die Tragikomödie "One for the Road" zeigt verschiedene Facetten des Themas Alkohol auf. Etwa den Gruppenzwang, bei Feiern trinken zu müssen, um nicht als Außenseiter zu gelten.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: Deutschland
Jahr: 2022
Laufzeit ca.: 115
Genre: Tragikomödie

Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 26.10.2023

Regie: Markus Goller
Drehbuch: Oliver Ziegenbalg

Schauspieler: Frederick Lau (Mark) • Nora Tschirner (Helena) • Burak Yigit (Nadim,) • Inga Dietrich (Mutter (Mark) • Leo Meier (Sören) • Lena Schmidtke (Jenny) • Christian Sonnberger (Restaurantbesitzer Luigi) • Rafael Stachowiak (Richard) • Merle Wasmuth (Kitty) • Joscha Dittrich (Jon) • Bozidar Kocevski (Polle) • Eva Weißenborn (Frauke) • Henning Peker (Franky 2 Promille)

Produktion: Markus Goller • Oliver Ziegenbalg
Szenenbild: Heike Lange
Kostümbild: Sabine Bockmeyer
Maskenbild: Marcela Barreto • Dolores Sanchez • Marcela Barreto • Jenna Smith • Nadine Vieker
Kamera: Philip Peschlow
Ton: Andre Zacher
Schnitt: Raquel Caro Nunez

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

Gut
25.10.23
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