Bombón - Eine Geschichte aus Patagonien

Kinoplakat Bombón

Mit Laiendarstellern besetzter Spielfilm aus Argentinien. 20 Jahre arbeitete der Analphabet Juan Villegas an einer Tankstelle. Nach seiner Entlassung ist ihm nichts geblieben.

Bei seiner Tochter ist er nur geduldet, selbst wenn er als Gegenleistung für das kleine Zimmer Dinge im Haushalt repariert. Der Versuch, selbst gefertigte Messer zu verkaufen, läuft schleppend. "Schön, aber zu teuer." Mit stoischem Gleichmut lebt Juan sein Leben. Als er eines Tages einer jungen Frau bei ihrer Autopanne hilft, schenkt deren Mutter ihm aus Dank einen Hund. Das Tier mit dem ungewöhnlichen Namen Bombón ist ein Dogo, ein edler Rassehund mit allen notwendigen Papieren. Während Juans Tochter aus allen Wolken fällt, ist ein Hundekenner hellauf begeistert, denn er sieht sofort das Potenzial des Tieres. Von nun an darf Juan bei dem Hundetrainer auf dem Boden schlafen und der trainiert den Hund.

Als Bombón bei einer Hundeshow prämiert wird, teilen die Männer das Preisgeld. Bei ihrer Siegesfeier lernt Juan eine dicke Sängerin kennen – nach 20 Jahren ohne Beziehung vielleicht die Chance auf eine Bindung. Doch noch muss er sich mit Bombon herumärgern, denn der Rüde will sich Hündinnen gegenüber nicht als Rüde beweisen. Zu allem Überfluss läuft er eines Tages davon. Liegen nun alle Hoffnungen wieder am Boden?

Kritik

Die Reduktion ist eine Kunst. Wer sie beherrscht, kann erstaunliche Dinge schaffen. Regisseur Carlos Sorin ist die angestrebte Kunst bedingt gelungen. Eine ruhig elegische Geschichte will er erzählen. Doch obwohl seine Figuren wie Maschinengewehre reden, erzeugen sie nur Worthülsen. Seine Laiendarsteller drücken wenig bis gar nichts aus. Juan Villegas als Hauptfigur zeigt den gesamten Film nur ein Gesicht. Selbst der extreme Umschwung von der 20-jährigen Einsamkeit ins Rampenlicht verändert ihn nicht. Die auftretenden Menschen entwickeln untereinander keine Beziehungen. Nicht einmal zwischen Hund und Herrchen entspinnt sich eine Verbindung. Die einzelnen Szenen wirken deshalb beliebig. Die zähe, trockene Handlung bleibt in der Summe ohne Aussage.

Die Bilder wiegen die genannten Mankos nicht auf. Die staubtrockenen Landschaften schmeicheln dem Auge nicht. Patagonien scheint aus Kargheit und Einöde zu bestehen. Dem Kritiker fehlen zwei Adern. Die für Laienschauspiel und die für elegisches Kunstkino. Wer beides besitzt, sieht den Film mit anderen Augen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Bombón - El Perro
Land: ArgentinienSpanien
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 97
Genre: Spielfilm
Stichwort: Hund
Verleih: Alamode Film
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 04.08.2005
Heimkino: 21.04.2006

Regie: Carlos Sorin
Drehbuch: Santiago Calori • Salvador Roselli • Carlos Sorin

Schauspieler: Juan Villegas • Walter Donado • Claudina Fazzini (Claudina) • Claudina Fazzini (Tochter) • Rosa Valsecchi (Susana) • Kita Ca (Mutter) • Carlos Rossi • Rolando Zadra • Pascual Condito • Adrián Giampani • Carlos Aguirre • Sabino Morales • Liliana Toro • Rafael Sahade • Susana Pérez

Produktion: Oscar Kramer
Szenenbild: Margarita Jusid
Kostümbild: Ruth Fischerman
Maskenbild: Carolina Oclander
Kamera: Hugo Colace
Musik: Nicolás Sorin
Schnitt: Mohamed Rajid

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Bild: Alamode Film

1 customer review

befriedigend
04.08.05
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