Stomp the Yard

Kinoplakat Stomp the Yard

An der Truth University gerät DJ zwischen die Fronten der Studentenverbindungen. Schuld daran ist sein Talent als Street Dancer. Was sich eben noch als Fluch erwies, könnte ihm jetzt den Weg in eine glorreiche Zukunft ebnen. Doch dann tappt DJ sehenden Auges in eine Falle.

In "Stomp the Yard" muss der grundehrliche, aber leider aus dem Getto stammende DJ (Columbus Short) mit ansehen, wie sein Bruder von einer neidischen Gruppe erschossen wird, weil die Gegner beim Dance Battle unterlagen. Einige Zeit später wird er zur Läuterung nach Atlanta verfrachtet. Dort soll er unter der Aufsicht seiner Tante, die an der Truth University studierte, ebenfalls an der Truth studieren. Eigentlich ist das nicht sein Traum, aber der des toten Bruders. Und so lebt DJ, mangels besserer Ideen, erst einmal diesen fremden Traum.

Um sein Leben finanzieren zu können, arbeitet er in seiner Freizeit auf dem Campus als Gärtner (unter der Aufsicht des Verlobten der Tante). So wird er zum Gespött der anderen Studenten. Doch denen vergeht das Lachen, sobald ihnen DJ zeigt, was ein echter Street Dancer drauf hat. Seine kleine Privatvorstellung hat Konsequenzen: Die begehrtesten Studentenverbindungen wollen ihn aufnehmen: Die Wolves und die ewigen Zweiten, die Thetas. DJ hält das anfangs für Kinderkram, bis ihm die scharfe April (Meagan Good) die Augen öffnet. Auf ihren Rat hin spaziert er andächtig durch die Ruhmeshalle der Uni und hat verstanden: Wer auf dem Campus etwas wird, hat es für den Rest seines Lebens geschafft!

DJ akzeptiert jedoch keine Almosen und besteht die Aufnahmeprüfung bei den Thetas. Das verärgert natürlich die Wolves'. Damit nicht genug spannt er dem coolen Anführer der Wolves die Freundin aus. Damit hat er bald mehr Ärger, als ihm lieb sein kann.

Kritik

Der Titel "Stomp the Yard" lässt die Vorstellung von heißen Hip-Hop Dance Battles entstehen. Doch nur geschätzte 10 bis 15 Minuten von 114 Minuten Gesamtlänge füllen Tanzszenen, die leider handwerklich schlecht in Szene gesetzt sind. Zu oft zeigt die Kamera nur den Kopf oder den Rumpf der Tänzer. Man weiß nie, wer da eigentlich gerade Atemberaubendes vorführt. Auch seltsam: Selbst in Großaufnahme kommen die Tänzer in einigen Szenen (etwa im Finale) nicht ins Schwitzen, sondern stehen frisch eingekleidet und mit frisch geschminkten Gesichtern da. Zudem sind die meisten Tanzszenen viel zu kurz und außerdem hektisch geschnitten. Der Löwenanteil des Films entfällt auf die langweilige Hintergrundgeschichte. Das Gettokid muss sich beweisen, sahnt das heißeste Mädchen des Campus ab und zeigt der bösen Studentenverbindung, was eine Harke ist.

Selten treffen in einem Film derartig viele Klischees und Stereotype aufeinander: Columbus Short gibt den aufrechten jungen Mann, der sich nicht bestechen oder unterkriegen lässt. Als Tänzer ist er klasse und als Schauspieler nicht. Seinen wenigen Text spricht er mit dem immer selben Gesichtsausdruck in der stetig gleichen Betonung, die wohl cool sein soll. An seiner Seite spielt Meagan Good, das wahrscheinlich langweiligste Mädchen des Campus. In einem Collegefilm wäre sie die Anführerin der Cheerleaderinnen, doch so studiert sie. Das Fach spielt nur eine untergeordnete Rolle, denn der Film inszeniert sie ganz klar als Objekt. Bei einer der ersten Begegnungen zeigt die Kamera, was DJ sieht: Meagans Po, ihre Brüste und erst danach das Gesicht. Das wiederholt der Film noch einige Male und stellt klar, was an Meagan aus männlicher Sicht entscheidend ist. DJs Tante und Onkel leben das typische Leben weißer Upperclass Amerikaner - wenngleich sie Farbige sind. Da es ein junger Film ist, ist fast keine der auftretenden Personen älter als 30 Jahre.

Insgesamt bekleckert sich das Drehbuch sich nicht gerade mit Ruhm und besser, man denkt nicht weiter über die Story nach, denn sie ist nicht durchdacht. Die Wendungen sind trivial. Meagan verlässt ihren Freund, weil der sie in der Disco dumm anredet und ihre Lieblingsfarbe nicht kennt. Die Studenten studieren nur nebenbei und ihr eigentlicher Lebensinhalt besteht darin zu tanzen.

Fazit
Der Film kann vielleicht bei der Musik-Fernseh-Generation punkten. Allerdings frage ich mich, warum in einem Tanzfilm ausgerechnet die Tanzszenen derartig kurz kommen? Und warum die handwerkliche Qualität der Dance Battles so mau ist? Die Handlung, die auf verletztem Stolz und einer Teamparole aufbaut, reißt den Stoff nicht raus.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: USA
Jahr: 2007
Laufzeit ca.: 114
Genre: MusikSpielfilm
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 19.04.2007
Heimkino: 18.10.2007

Regie: Sylvain White
Drehbuch: Robert Adetuyi

Schauspieler: Columbus Short (DJ) • Meagan Good (April) • Ne-Yo (Rich Brown) • Darrin Dewitt Henson (Grant) • Brian White (Sylvester) • Laz Alonso (Zeke) • Valarie Pettiford (Jackie) • Jermaine Williams (Noel) • Allan Louis (Dr. Palmer) • Harry Lennix (Nate) • Chris Brown (Duron) • Oliver Ryan Best (Easy)

Produktion: William Packer
Szenenbild: Jonathan A. Carlson
Kostümbild: Keith G. Lewis
Maskenbild: Denise Tunnell
Kamera: Scott Kevan
Musik: Tim Boland • Sam Retzer
Schnitt: David Checel

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

ausreichend
19.04.07
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