Spider-Man 3

Kinoplakat Spider-Man 3

Peter Parker, alias Spider-Man, freut sich seines Lebens und genießt die Zuneigung von Freundin Mary Jane Watson. Als sie eines Abends nach einem trauten Tête-à-Tête am Stadtrand mit seinem Moped heimfahren, klebt sich eine schwarze Masse an sein Nummernschild. Diese schwarze Masse, die von einem Meteoriten aus dem Weltall stammt, beginnt sich an und in Peter Parker festzusetzen, und macht allmählich aus dem freundlichen, hilfsbereiten jungen Mann ein aggressives, egozentrisches Wesen.

Die schwarze Masse bildet einen neuen, schwarzen Anzug für Spider-Man und verleiht ihm ungeahnte Kräfte, die der veränderte Spider-Man allerdings nicht mehr zum Wohl der Menschheit einsetzt. Aber das sind nicht die einzigen Bedrohungen: Harry Osborn will sich immer noch an Peter für den Tod seines Vaters rächen und wird zum bösartigen Neuen Kobold. In der Zeitungsredaktion taucht ein neuer Fotograf namens Eddie Brock auf, der Peter aus seinem Job verdrängen will und dafür alles tun würde und aus dem schließlich der grausige Venom wird. Und ein Verbrecher namens Flint Marko gerät nach der Flucht aus dem Gefängnis in ein molekularbiologisches Experiment, das aus ihm den gigantischen Sandman macht. Sie alle wollen Spider-Mans Tod. Und mitten drin sitzt Peter, der die Liebe seiner angebeteten M. J. zu verlieren droht und der sich nicht zwischen Gut und Böse, zwischen Blaurot und Schwarz entscheiden kann.

Basierend auf der legendären Comic-Serie von Marvel hat Regisseur und Drehbuchautor Sam Raimi nun "Spider-Man 3" verfilmt. Dabei sind Cast und Crew weitgehend gleich geblieben. Peter Parker (dieses Mal eine gespaltene Persönlichkeit: Tobey Maguire, auch bekannt aus "Seabiscuit") ist mit sich und der Welt zufrieden. Endlich hat er die Liebe seiner angebeteten Mary Jane Watson (dieses Mal unglücklich und unzufrieden: Kirsten Dunst, auch bekannt aus "Wimbledon") errungen, sein Studium läuft gut - auch wenn ihn die anderen immer ärgern - und mit seinem Fotografen-Job bei der Zeitung verdient er ein bisschen Geld. Er fährt immer noch Moped und als er eines Abends mit M. J. nach einem trauten Tête-à-Tête am Stadtrand nach Hause fährt, heftet sich unbemerkt ein schwarzes glibberiges Zeug an sein Nummernschild. Das Zeug stammt von einem Meteoriten, der in der Nähe abgestürzt ist. Das schwarze Zeug dringt auch in Peters Wohnung ein und macht sich da allmählich breit, aber vorerst geschieht nichts. M. J. hat es endlich geschafft, ihre Showbiz-Karriere ins Rollen zu bringen: sie hat einen Auftritt in einem Musical. Peter ist begeistert davon, aber die Kritiken sind vernichtend. M. J. ist am Boden zerstört und ihr Selbstbewusstsein wird noch mehr erschüttert, als sie einfach aus der Produktion gefeuert wird und einen Job als singende Kellnerin in einer Bar annehmen muss. Doch Peter hält zu ihr und versucht sie immer wieder aufzurichten.

Er darf auch seine Fähigkeiten als Spider-Man wieder unter Beweis stellen: ein großer Baukran auf einem Hochhaus gerät außer Kontrolle! Der weit ausgefahrene Ausleger schwenkt auf den gegenüberliegenden Wolkenkratzer zu und rasiert eine ganze Ecke des Gebäudes ab. Dort finden gerade Werbeaufnahmen statt und eines der Models - Gwen (niedliche blondine: Bryce Dallas Howard, bekannt aus "Das Mädchen im Wasser"), die Tochter von Polizeichef Stacey (markig: James Cromwell, bekannt aus "I, Robot") - rutscht aus der zerstörten Etage und kann sich nur mit Mühe an einem herausragenden Stück der Fassade festhalten. Als der Kranarm wieder auf das Gebäude zuschwenkt, kann sie sich nicht mehr halten - aber Spider-Man gelingt es, sie in letzter Sekunde zu retten. Der Jubel ist groß und Spider-Man soll als Ehrung den Schlüssel der Stadt überreicht bekommen - natürlich von Gwen. M. J. sieht das gar nicht gerne und ihre Eifersucht steigt ins Unermessliche, als Gwen bei der Zeremonie auch noch dem kopfüber vor ihr hängenden Spider-Man die Maske halb herunterzieht und ihn küsst. Das ist M. J.s und Peters Art zu küssen! Wie kann Spider-Man es wagen, sich so von Gwen küssen zu lassen! Peter versucht M. J. zu erklären, dass alles ganz harmlos ist und Gwen schließlich eine Mit-Studentin sei, die er schon ewig kennt. Aber das macht alles nur noch schlimmer und M. J. versinkt in tiefe Depressionen.

Auch bei Peter gibt’s plötzlich einige Probleme: ein Treffen mit Harry Osborne (ebenfalls eine gespaltene Persönlichkeit: James Franco, bekannt aus "Tristan & Isolde") endet mit einer Schlägerei, bei der Harry zu Boden geht. Peter bringt ihn ins Krankenhaus und als Harry erwacht, hat er sein Gedächtnis verloren. Von seinem ganzen abgrundtiefen Hass auf Peter, den er für den Tod seines Vaters verantwortlich macht, weiß er nichts mehr. Er ist wieder der freundliche, charmante Harry. In Peters Zeitung, dem "Daily Bugle" setzt ihm Chef J. Jonah Jameson (immer noch aufbrausend: J. K. Simmons) einen neuen Fotografen vor die Nase. Eddie Brock (noch eine gespaltene Persönlichkeit: Topher Grace, bekannt aus "Reine Chefsache") ist ein gut aussehender und ungeheuer ehrgeiziger junger Mann, der unbedingt Karriere machen will und dabei bereit ist, auch über Leichen zu gehen.

Das schwarze Zeug, das sich in Peters armseliger Wohnung breitgemacht hat, fängt an, ihn langsam zu übernehmen. Peter beginnt seine Persönlichkeit zu verändern. Er wird aggressiv und egoistisch, benimmt sich anders, geht anders, und schließlich wird aus dem schwarzen Zeug auch noch ein neuer schwarzer Spider-Man-Anzug. Ein Anzug, der Peter ungeheurer neue Kräfte verleiht, ihn aber auch sehr zu seinem Nachteil verändert. Unbemerkt von Peter und den anderen ist aus dem Gefängnis ein Verbrecher namens Flint Marko (und wieder eine gespaltene Persönlichkeit: Thomas Haden Church, bekannt aus "Sideways") ausgebrochen. Auf seiner Flucht klettert Marko über einen Zaun und fällt in eine tiefe Grube voller Sand. Damit gerät er in ein molekularbiologisches Experiment, das ihn seiner menschlichen Struktur beraubt und zum Sandman werden lässt, einem Wesen, das nach Belieben sein Aussehen und seine Größe verändern kann. Marko hatte seine Verbrechen nur wegen seiner kranken kleinen Tochter begangen, für deren Gesundung er Geld auftreiben wollte. Und das will er jetzt wieder und so kommt auch der Sandman in die Stadt. Bei einem Banküberfall gerät Spider-Man mit ihm aneinander und sie lernen die Stärke des jeweils anderen kennen. Harry wird durch das Auftauchen seines toten Vaters in einem Spiegel wieder zu seinem alten Hass zurückgebracht und beschließt, Peter Parker jetzt endgültig zu vernichten. Als Erstes greift sich Harry M. J. und zwingt sie, sich von Peter zu trennen. Peter ist völlig fix und fertig und überlässt sich in dieser Situation gerne seinem schwarzen Ich. Er fängt ein Verhältnis mit Gwen an und demütigt M. J. vor aller Augen bei ihrem Job in der Bar. Als schwarzer Spider-Man tobt er durch die Stadt und stiftet Unheil. Um Peter bei dem Zeitungs-Job auszustechen, fälscht Eddie ein Spider-Man-Foto. Chef Jameson ist begeistert und will ihn fest anstellen, ein Job, den er Peter versprochen hatte. Peter entdeckt die Fälschung und lässt Eddie eiskalt hochgehen. Jetzt bekommt Peter den Job und Eddie wird gefeuert.

Doch allmählich wird Peter die Sache mit dem schwarzen Spider-Man und seiner Persönlichkeits-Verwandlung unheimlich. Im Glockenturm einer Kirche versucht er sich den schwarzen Anzug vom Leib zu reißen, während unten vor dem Altar Eddie darum betet, dass Peter möglichst bald den Tod finden soll. Als er den Lärm hört, den Spider-Man bei seinem Kampf mit dem schwarzen Anzug verursacht, steigt er auf den Turm hinauf und das schwarze Zeug bemächtigt sich seiner. Aus Eddie wird der grauenvolle Venom mit dem Maul voller spitzer Zähne. Peter ist inzwischen wieder normal, aber Harry verfolgt ihn weiter mit seinem Hass und Venom will ihn unbedingt vernichten. Dazu verbündet sich Venom mit dem Sandman, entführt M. J. und hängt sie in ein gigantisches Spinnennetz. Er weiß, dass Spider-Man kommen wird und sie zu retten versucht, und das wird für ihn und Sandman die Gelegenheit sein, Spider-Man für immer den Garaus zu machen. Doch sie haben nicht mit der Hartnäckigkeit von Spider-Man gerechnet - und mit Harry.

Kritik

Also, um es vorwegzunehmen: die Special Effects im Film "Spider-Man 3" sind einfach sensationell. Wenn sich das schwarze Zeug um Peter Parker zum neuen schwarzen Spider-Man-Anzug schließt oder wenn er es im Kirchturm herunterzureißen versucht: ein wahnsinniger Anblick. Wenn Flint Marko im Sand atomisiert wird und sich nach dem Vorgang plötzlich ein Sandgebirge erhebt, das allmählich wieder zu einem Menschen wird: einfach super! Wenn M. J. in einem gelben Taxi gefangen wie eine Fliege im gigantischen Spinnennetz hängt und immer wieder ein Stück hinunter stürzt: toll! Wenn Spider-Man in einem fahrenden Werttransporter seinen ersten Kampf mit dem Sandman ausficht und ihn dann in einem U-Bahn-Schacht stellt und mit dem Wasserstrahl einer geborstenen Wasserleitung sozusagen in den Abfluss spült: grandios! Die Action ist absolut vom Allerfeinsten!

Dafür ist die Story etwas seltsam. Es geht drunter und drüber, ständig finden parallel Geschichten statt, und immer noch ein Handlungsstrang, und noch eine Erweiterung, und noch eine Figur, bis man ein bisschen den Überblick verliert. Mir kommt die Handlung von "Spider-Man 3" vor wie - Pardon - ein eigentlich schmackhaftes Gericht, das der Koch aber durch immer noch mehr Zutaten zu verfeinern sucht, und dabei den eigentlichen Geschmack mehr oder weniger ruiniert. Die Geschichte von Sandman z. B. wäre allein schon ein spannender und aufregender Film, aber so läuft sie nebenbei mit und ist eigentlich nur als Action-Macher eingesetzt. Auch die Geschichte von Eddie, der zum wirklich grässlich anzuschauenden Venom wird, wäre im Grunde genommen eine Geschichte für sich. Aber auch hier spielt sie leider nur eine Nebenrolle. Und dazu gibt es so viele seltsame Dinge, die nicht erklärt werden und die man einfach hinnehmen muss, weil bei weitergehenden Erklärungen vermutlich auch die insgesamt schon sehr lange Spielzeit von 140 Minuten weit überschritten worden wäre. Da fällt z. B. der Meteorit glühend und brennend vom Himmel, und landet natürlich genau in der Nähe von Peter und M. J., die im Abendlicht am Stadtrand Händchen halten. Heraus kriecht dann das schwarze Zeug, das sofort zielstrebig auf Peter und M. J. zuhält und sich an das Nummernschild peppt. Was ist das für Zeug? Wo kommt es her? Ist es absichtlich bei uns gelandet? Ist es intelligent oder nur Instinkt gesteuert? Was will es? Warum will es unbedingt Peter, wo es doch später auch Eddie nimmt? Kann es sich vermehren? Kann es vielleicht irgendwann alle Bürger übernehmen? Fragen über Fragen.

Oder die Sache mit dem Sandman. Ein Gelände, wo so gefährliche Experimente stattfinden, ist nur mit einem popeligen Drahtzaun gesichert, der nicht mal unter Strom steht? Und dann die Wissenschaftler! Auf die Mitteilung, dass ganz offensichtlich etwas in die Sandgrube gefallen ist, in der gleich das gefährliche Experiment stattfinden wird, kommt die lakonische Antwort: "Das wird ein Vogel sein, der fliegt gleich wieder weg!" Häh? Ein Vogel verändert die Masse des Sandes so enorm, dass man es merkt? Und die Sandgrube ist nicht nach oben gesichert? Gefährliche wissenschaftliche Experimente werden also mehr oder weniger in der freien Natur vollzogen? Und als die Polizisten kommen und ihren Flüchtigen nicht mehr in der Grube finden, er also folglich atomisiert wurde, interessiert das auch keinen, schon gar nicht die Wissenschaftler! Oder Folgendes: da kann der freundliche Harry zwar einen Ball, den ihm Peter zuwirft, auffangen und gleichzeitig auch mit der anderen Hand eine Vase, die herunterfällt. Aber als er in der Küche ein Omelette zubereitet und es per hochwerfen umdrehen will, stellt er sich so ungeschickt an, dass fast alles auf dem Boden plascht. Oder: M. J. trennt sich von Peter, weil der böse Harry sie dazu zwingt. Das sagt sie Peter aber nicht. Daraufhin hat Peter (!) ein schlechtes Gewissen und bis zum Schluss klärt M. J. ihn nicht darüber auf. Warum? Oder: der böse Harry schwört Peter Rache bis zum Tod, weil er davon überzeugt ist, dass Peter seinen Vater umgebracht hat. Als Harry schon fast am Ziel angelangt ist, kommt plötzlich der alte Butler rein und erzählt Harry, dass er, der Butler, Zeuge war, wie sein Vater von eigener Hand starb. Häh? Warum sagt er das nicht früher, bevor Blut fließt? Das sind nur ein paar der Dinge, die mir aufgefallen sind, und die mir den Spaß etwas verdorben haben.

Fazit
Der Film "Spider-Man 3" ist garantiert wieder ein Fest für Fans. Und ein wahrer Augenschmaus für Fans von toller Action und fantastischen Special Effects. Auch die Musik ist wieder super. Nur über die Story darf man nicht allzu viel nachdenken. Da haben die Macher in ihrem Bestreben, einen ganz besonders tollen Film zu machen, einfach zu viel hineingepackt. Dabei ist ihnen leider der sogenannte "Rote Faden" der Geschichte abhanden gekommen, und entstanden ist ein buntes Garnknäuel, das man mühsam entwirren muss. Weniger wäre meiner Meinung nach hier wirklich mehr gewesen. Trotzdem: als unterhaltsames Popcorn-Kino durchaus sehenswert.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 70 %


Land: USA
Jahr: 2007
Laufzeit ca.: 139
Genre: AbenteuerActionComicHeldenScience-Fiction
Stichwort: Spider-Man
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 01.05.2007
Heimkino: 02.10.2007

Regie: Sam Raimi
Drehbuch: Sam Raimi • Ivan Raimi • Alvin Sargent

Schauspieler: Tobey Maguire (Spider-Man / Peter Parker) • Kirsten Dunst (Mary Jane Watson) • James Franco (Neuer Kobold / Harry Osborn) • Thomas Haden Church (Sandman / Flint Marko) • Topher Grace (Venom / Eddie Brock) • Bryce Dallas Howard (Gwen Stacy) • Rosemary Harris (May Parker) • J. K. Simmons (J. Jonah Jameson) • James Cromwell (Captain Stacy) • Theresa Russell (Emma Marko) • Dylan Baker (Dr. Curt Connors) • Bill Nunn (Joseph 'Robbie' Robertson) • Bruce Campbell (Maître d') • Elizabeth Banks (Miss Brant) • Willem Dafoe (Grüner Kobold / Norman Osborn)

Produktion: Avi Arad • Grant Curtis • Laura Ziskin
Szenenbild: J. Michael Riva • Neil Spisak
Kostümbild: James Acheson • Katina Le Kerr
Maskenbild: Vivian Baker
Kamera: Bill Pope
Musik: Christopher Young
Schnitt: Bob Murawski

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Bild: Sony Pictures

2 customer reviews

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