Wimbledon - Spiel, Satz und ... Liebe

Kinoplakat Wimbledon

Wie romantisch ist Sport? Kann die Liebe mehr bewirken als Glückshormone? Und was, wenn es dem einen nutzt und dem anderen schadet?

Peter Colt (Paul Bettany) hat schon bessere Tage gesehen. Vom 11. Platz der Weltrangliste ist der Tennisstar auf Platz 119 abgerutscht. Eine wenig rosige Perspektive, die das Training von alten Damen eines Tennisklubs sowie einen ewigen Streit mit einem unzuverlässigen Manager bedeutet. Der einzige Lichtblick ist die finale Teilnahme am Tennisturnier von Wimbledon.

Das beginnt mit einer überraschenden Ankunft im Hotel. In der belegten Suite überrascht er den amerikanischen Tennisstar Lizzie Bradbury (Kirsten Dunst) unter der Dusche. Später erweist sich der Zufall als geplant, denn Lizzie hat ein Auge auf den Kollegen geworfen und provoziert ihn gezielt. Ihre Flirts sind für Peter eine ungeahnte Energiequelle. Er steigt nicht nur zur alten Form auf, sondern übertrifft sich selbst. Doch kurz vor dem entscheidenden Match, macht Lizzie einen Rückzieher, denn bei ihr zeigt die Liebe eine gegenteilige Wirkung: sie verliert. Nun ist es an Peter die Frau seiner Träume zu erobern und in Wimbledon zu gewinnen.

Kritik

Die Film-Schmiede "Working Title" ist auf romantisch witzige Komödien spezialisiert. "Bridget Jones - Am Rande Des Wahnsinns" und "Tatsächlich Liebe" sind zwei der jüngeren Produktionen. Mit dem Film "Wimbledon - Spiel, Satz und ... Liebe" versucht sie das traditionsreiche Grün und Romantik unter einen Hut zu bringen. Zunächst klingt die Idee eigenwillig, dann erstaunt die Besetzung der Hauptrollen mit Paul Bettany ("Master and Commander") und Kirsten Dunst ("Spider-Man 2"). Zwei bekannte Gesichter, die eine längere Filmografie vorweisen können, bekommen eine Chance. Im Doppel, also als Liebespaar, machen sie eine passable Figur, die Chemie stimmt. Im Einzel punktet Paul Bettany mehr als Kirsten Dunst, bei der es schwerfällt zu verstehen, was ihre Figur ausdrücken möchte. Die kleinen Rollen sind gut besetzt und erzählen ihre eigenen Geschichten. Pauls Eltern, die ihren Ehekrieg ausleben und durch seinen Sieg wieder zusammenfinden. Lizzies überaus ehrgeiziger Vater, der seine Tochter wie den Augapfel hütet.
Derart addiert das Drehbuch zur großen Geschichte kleine Handlungsstränge. Die Tennis-Szenen lockern Aufnahmen des Publikums auf, beziehungsweise Erzählungen am Rande: Der Balljunge wird getroffen, oder die Kamera zeigt statt des Matchs, wie Pauls Familie daran teilnimmt. Der auflockernde Humor zündet nur teilweise. Immer wieder muss Paul seinen Rang auf der Weltrangliste nach oben korrigieren. Der Bruder wettet wiederholt auf die Gegner.

Das Tempo ist quirlig und trotzdem reißt der Film nicht mit. Zum einen spielen zu viele Szenen auf dem Tennisplatz. Wobei die Einstellungen zu offensichtlich Trick sind. Zum anderen bietet die Liebesgeschichte weder Einführung noch einen Höhepunkt oder Überraschungen. Sie lässt sie einen besonderen Charme vermissen und zeigt zwei Tennisspieler, denen neben ihrem Turnier erstaunlich viel Zeit bleibt. Im Endeffekt kommen weder Sportfans noch Romantiker voll auf ihre Kosten. Auch wenn "Wimbledon - Spiel, Satz und ... Liebe" als Kinofilm konzipiert ist, macht er den Eindruck eines netten Fernsehfilms.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Wimbledon
Land: GroßbritannienUSA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 98
Genre: KomödieRomantikSport
Verleih: United International Pictures
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 24.03.2005
Heimkino: 07.07.2005

Regie: Richard Loncraine
Drehbuch: Adam Brooks • Jennifer Flackett • Mark Levin

Schauspieler: Kirsten Dunst (Lizzie Bradbury) • Paul Bettany (Peter Colt) • Sam Neill (Dennis Bradbury) • Jon Favreau (Ron Roth) • Bernard Hill (Edward Colt) • Eleanor Bron (Augusta Colt) • Nikolaj Coster-Waldau (Dieter Prohl) • Austin Nichols (Jake Hammond) • Robert Lindsay (Ian Frazier) • James McAvoy (Carl Colt) • John McEnroe • Chris Evert (Reporter)

Produktion: Tim Bevan • Liza Chasin • Eric Fellner • Mary Richards
Szenenbild: Brian Morris
Kostümbild: Louise Stjernsward
Maskenbild: Julie Thom
Kamera: Darius Khondji
Musik: Ed Shearmur
Schnitt: Humphrey Dixon

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Bild: United International Pictures

1 customer review

befriedigend
24.03.05
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