Tatsächlich Liebe

Kinoplakat Tatsächlich Liebe

Weihnachten, bekannt als das Fest der Liebe, findet im Supermarkt seit Jahren bereits ab Oktober statt und fällt im Kino dieses Jahr in den November, denn mit "Tatsächlich Liebe" kommt eine Mischung aus romantischer Komödie und Episodenfilm mit Starbesetzung.

Beginn und Ende der Handlung ist ein Flughafen. Wir sehen Menschen allen Alters und aller Nationen, die sich begrüßen. Ist die Liebe am Flughafen wirklich am größten? Für den Drehbuchautor und Regisseur Richard Curtis offensichtlich ja. Er versucht in seinem Film möglichst viele Facetten der Liebe zu betrachten. Das beginnt bei der ersten Liebe eines 11-jährigen Jungen, der sich in seine scheinbar unerreichbare Klassenkameradin verliebt hat und endet bei der platonischen Liebe zwischen einem alternden Rockstar und seinem Manager. Dazwischen ist viel Platz, der wohl gefüllt ist.

Nicht jede Liebe endet mit Erfüllung. Mia (Heike Makatsch) himmelt ihren Chef Harry (Alan Rickman) zwar an und bekommt an Weihnachten sein Herz in Form einer Kette geschenkt, dabei bleibt es dann aber auch. Gleichzeitig zerreißt es Harrys Ehefrau Karen (Emma Thomson) fast das Herz, weil sie zu Weihnachten nicht das Geschenk bekommt, das sie in der Manteltasche ihres Mannes entdeckt hatte.
Vor ganz anderen Problemen steht Mark (Andrew Lincoln). Er hat die Frau seiner Träume zum Traualtar geführt, aber als Trauzeuge und nicht als Bräutigam. In Liebe entflammt, muss er sich damit abfinden, dass sie seinen besten Freund heiratete. Dazu gesellen sich die tragischen Versuche und Fehlschläge weiterer Personen.

Kritik

Die einzelnen Episoden des Films sind miteinander lose verknüpft. Die Handlung bietet ein gutes Timing und frönt dem britischen Humor, außerdem punktet sie mit viel Situationskomik. Das Tempo ist schnell, rutscht schon Mal über Konflikte hinweg und verhindert eine tiefere Betrachtung der zahlreichen Personen. Streckenweise fehlt es an Hintergründen und Begründungen. Etwa dann, wenn Heike Makatsch ihren griesgrämigen Chef anhimmelt oder Hugh Grant aus heiterem Himmel tanzt. Weshalb ein 11-jähriger Junge nicht um seine kürzlich verstorbene Mutter trauert, bleibt unschlüssig. Allerdings lassen sich die leichten Holperigkeiten vor dem Hintergrund von guten Gefühlen und Weihnachten verschmerzen. Alles in allem ist die Erzählweise etwas weichgespült und menschelt - doch das ist insgesamt gut zu verkraften. Da nicht alle Episoden in "himmlischer Zweisamkeit" enden, ist die Distanz zum Kitsch gewahrt.

Die Stars geben sich praktisch die Klinke in die Hand und das Aufgebot ist hitverdächtig. Am stärksten sticht Bill Nighy als Billy hervor. Ein abgehalfterter Rockstar, der kein Blatt vor den Mund nimmt und von derben Späßen vor laufender Kamera nicht zurückscheut. Er sorgt für mehrere Beinahe-Herzinfarkte seines Managers, indem er mit Vorliebe bei Interviews obszöne Witze reißt und ehrlich das sagt, was sonst niemand auszusprechen wagt. Hugh Grant zeigt leider keine neue Facette und seine Rolle als Premier ist nicht glaubwürdig. Nicht ganz elegant gelöst sind die zwei Gastauftritte von Mister Bean (Rowan Atkinson). Einmal bringt er als Verkäufer Alan Rickman zum Schwitzen, dann vermasselt er das Einchecken am Flughafen. Die Situationen sind komisch, wirken allerdings aufgepfropft.

Fazit
Ein sehenswerter Film, der zu Weihnachten das Thema Liebe aufgreift.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Love Actually
Land: Großbritannien
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 135
Genre: DramaKomödieRomantik
Verleih: United International Pictures
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 13.11.2003
Heimkino: 03.02.2005

Regie: Richard Curtis
Drehbuch: Richard Curtis

Schauspieler: Hugh Grant (Premierminister) • Chiwetel Ejiofor (Peter) • Andrew Lincoln (Mark) • Kris Marshall (Colin) • Keira Knightley (Juliet) • Laura Linney (Sarah) • Liam Neeson (Daniel) • Thomas Brodie-Sangster (Sam) • Colin Firth (Jamie) • Dan Fredenburgh (Chris) • Nina Sosanya (Annie) • Frank Moorey (Terence) • Bill Nighy (Billy) • Emma Thompson (Karen) • Heike Makatsch (Mia) • Alan Rickman (Harry) • Martin Freeman (John) • Billy Bob Thornton (Präsident der USA) • Rowan Atkinson (Rufus) • January Jones (Jeannie) • Elisha Cuthbert (Carol-Anne)

Produktion: Tim Bevan • Eric Fellner • Duncan Kenworthy
Szenenbild: Jim Clay
Kostümbild: Joanna Johnston
Maskenbild: Graham Johnston
Kamera: Michael Coulter
Musik: Craig Armstrong
Schnitt: Nick Moore

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Bild: United International Pictures

1 customer review

gut
13.11.03
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