Gnomeo und Julia

Kinoplakat Gnomeo und Julia

Das klassische Shakespeare Drama Romeo und Julia mit Gartenzwergen nachzuspielen ist eine gefällige, frische Idee. Und der Beginn des Films ist auch nett aufgezogen. Es ist Zeit für einen Blick über den Zaun in Nachbars Garten.

Der nachbarschaftliche Kleinkrieg zweier Menschen hat nicht nur auf die Gestaltung ihrer Gärten, sondern sogar auf ihre Gartenzwerge abgefärbt. Sobald sie sich unbeobachtet fühlen, erwachen die Zwerge zum Leben und führen den Krieg der Menschen weiter. Das äußert sich in harmlosen Aktionen wie die andere Fraktion zu übertreffen, findet seine Steigerung in aggressiven Rasenmäher-Rennen und macht selbst vor Mord und Totschlag nicht halt. Diese Fehde könnte ewig währen, würden sich nicht eines Nachts Gnomeo aus der blauen Fraktion und Julia aus der roten Fraktion über den Weg laufen. Natürlich verlieben sie sich ineinander - wohl wissend, dass eine Liebe unmöglich ist, weil sie aus verschiedenen Gärten stammen ... Doch ihre Gefühle sind stärker als der Hass und am Ende lassen sich nicht nur die Zwei davon überzeugen, dass alle Zwerge gleich sind - egal ob rot oder blau.

Kritik

Die Idee "Romeo und Julia" mit Gartenzwergen zu erzählen gefällt mir, denn die Kinoleinwand ist die richtige Bühne, um Fantasiegestalten zum Leben zu erwecken. Zunächst ist die Animation der kleinen Gartenbewohner auch witzig. Doch schon nach kurzer Zeit sind die Ideen ausgeschöpft und es beginnen die Wiederholungen und zu viele Szenen bleiben Füllstoff. So gibt es eine ausgebreitete Verfolgungsjagd, das Schminken fürs erste Treffen der Verliebten oder die Wiederholung des Rasenmäher-Werbespots. Im Grunde genommen wäre es kein Beinbruch, wäre der Füllstoff nicht so offensichtlich Füllstoff.

Ohne die Wiederholungen und den Ballast fiele der Film kürzer aus und wäre hinsichtlich der Lauflänge kindgerechter. Womit wir beim nächsten Punkt angelangt sind. "Gnomeo und Julia" gibt sich zwar wie ein Film für die ganze Familie, ist aber aus meiner Sicht ein Film für die Kleinen. Ältere Kinder und Erwachsene werden beispielsweise Humor vermissen, der über einfaches Verstehen hinausgeht. Vielleicht wird Erwachsene auch stören, dass der romantische Faktor nicht stimmt. So ist die Liebesgeschichte zwischen den Flamingos, die eigentlich nur nebenbei erzählt wird, romantischer als die Liebelei zwischen den Hauptfiguren.

Fazit
Der Film "Gnomeo und Julia" punktet mit einer unverbrauchten Idee, deren Ausarbeitung Wünsche offen lässt. Seine Zielgruppe sind Kinder, die ein relativ harmloses Vergnügen vorfinden.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %

Nachtrag: Die Fortsetzung folgt 2018 mit "Sherlock Gnomes".


Original Filmtitel: Gnomeo and Juliet
Alternativtitel: Gnomeo und Julia - Liebe versetzt Zwerge • Gnomeo und Julia - Nur die Harten kommen aus dem Garten
Land: GroßbritannienUSA
Jahr: 2010
Laufzeit ca.: 85
Genre: 3DAbenteuerActionAnimationDramaFamilieKomödieKriegMärchenRomantik
Verleih: Walt Disney
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 24.03.2011
Heimkino: 04.08.2011

Regie: Kelly Asbury
Drehbuch: Kelly Asbury • Steve Hamilton Shaw • Andy Riley • Kevin Cecil • Mark Burton • Emily Cook • Kathy Greenberg • Rob Sprackling • John Smith

Sprecher: Bürger Lars Dietrich (Gnomeo) • Anke Engelke (Nanette) • Hans Bernhard Fleischmann (Benny) • Holger Ponik (Paris)

Produktion: Baker Bloodworth • David Furnish • Steve Hamilton Shaw
Szenenbild: Karen Dejong
Musik: Elton John • Bernie Taupin • James Newton Howard • Chris Bacon
Schnitt: Catherine Apple

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Bild: Walt Disney

1 customer review

befriedigend
24.03.11
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